Schmetterlinge entdecken & fördern

2023 widmet sich „Natur im Garten“ unter anderem den Schmetterlingen - denn diese sind nicht nur schön anzusehen, sie sind auch wichtige Bestäuber, die es zu schützen gilt. Schmetterlinge sind mit ihrer Farbenpracht und Zartheit wunderschöne, bezaubernde Geschöpfe und zählen wohl zu den hübschesten Gartenbesuchern unserer heimischen Tierwelt. Sie haben von der Raupe bis hin zum Falter eine hohe und sehr breite ökologische Bedeutung und spielen für das Ökosystem, in dem sie leben, eine enorm wichtige Rolle. Von den über 4.000 Schmetterlingsarten in Österreich gilt mehr als die Hälfte als gefährdet.

Schmetterlinge im Winter: Der Zitronenfalter – Meister des Frostschutzes

Manche Schmetterlinge wie Distelfalter, Postillon und Taubenschwänzchen werden auch Wanderfalter genannt, denn diese machen sich rechtzeitig vor dem Winter in den wärmeren Süden auf und kehren erst in Form ihrer Nachkommen im Frühsommer wieder zurück. Zahlreiche andere Schmetterlingsarten wie Aurorafalter und Schwalbenschwanz, Schachbrettfalter oder Apollofalter überdauern in unseren Breiten in Form unterschiedlicher Entwicklungsstadien (50 % als Puppe, 44 % als Raupe und 5 % als Ei), um den Winter erfolgreich zu überstehen. Lediglich eine geringe Anzahl an Arten (1 %) überwintert als Falter und erfreut uns, wenn sie schon zeitig im Jahr als erste Frühlingsboten durch unsere Gärten flattern.  Besonders bemerkenswert unter ihnen ist der Zitronenfalter, denn er ist mit einer Kältetoleranz von bis zu -20 °C ein wahrer Meister des Frostschutzes.  Er lässt sich als meist erste Schmetterlingsart an sonnigen Tagen im Frühjahr in der Regel schon im März beobachten.

Zitronenfalter haben mit einer Lebensdauer von bis zu 12 Monaten die höchste Lebenserwartung aller mitteleuropäischen Schmetterlinge. Als Falter überwintern sie gut getarnt ähnlich einem verdorrten Blatt in der Vegetation hängend, wobei sie geschützte Plätze unter Immergrünen, vor allem Efeu, durchaus bevorzugen. Schnee oder Eis macht ihnen nur wenig aus, da die Zitronenfalter ein ausgeklügeltes Frostschutzsystem nutzen. Zum einen reduzieren sie vor dem Winter Körperflüssigkeit, zum anderen sind sie durch ihr körpereigenes Frostschutzmittel (Glycerin) geschützt, wodurch ihre verbleibende Köperflüssigkeit nicht gefriert. Nach dem Frühlingserwachen suchen sie gerne Seidelbast, Sal-Weide, Dirndlstrauch und Primeln auf, um Nektar zu saugen. So erfreuen sie uns schon zeitig im Frühling mit ihrem erfrischenden Farbton – intensiv zitronengelb die Männchen, blass grünlich-weiß die Weibchen. Leider kommt es mittlerweile durch die milderen Winter immer wieder vor, dass Zitronenfalter an sonnig-warmen Tagen im Jänner oder Februar aus ihrer Winterstarre erwachen und von uns Menschen erfreut beobachtet werden. Für die Falter selbst bedeutet dies in der Regel jedoch wenig Gutes, da wertvolle Energie verbraucht wird und es zu dieser Jahreszeit so gut wie keine Nahrung gibt. Dadurch könnte es für die Zitronenfalter in Zukunft schwerer werden, hierzulande gut über den Winter zu kommen. Abhilfe können nektarreiche Winterblüher wie etwa Winter-Heckenkirsche oder Winterduftschneeball schaffen, damit wir dem Zitronenfalter einen guten Start ins neue Jahr ermöglichen.

Schmetterlinge in Gefahr – Hol dir die Schmetterlings-App und hilf mit!

Über 4.000 Schmetterlingsarten gibt es in Österreich, deshalb zählt unser wunderbar vielfältiges Land, mit seinen Bergen, Tälern, Feldern und Wäldern sowie heißen pannonischen Regionen als Schmetterlings-Hotspot in Europa. Alarmierende Zahlen zeigen jedoch, dass unsere bunten Insektenjuwelen zunehmend schwinden. Derzeit gelten mehr als die Hälfte aller rund 200 Tagfalter Österreichs als gefährdet, 2 % sind sogar bereits ausgestorben! Auch bei den für uns weniger auffälligen etwa 3.800 Nachtfalterarten sind rund 40 % gefährdet und bereits 4% ausgestorben. Diese Zahlen stellen jüngst erhobene Durchschnittswerte dar, welche auch die Bestände in Naturschutzgebieten und somit in eigentlich besonders schmetterlingstauglichen Landschaftsgebieten miteinbeziehen. In der vom Menschen stark geprägten Kulturlandschaft ist die Gefährdungssituation vieler Arten noch wesentlich dramatischer. Wenn die Ursachen der Gefährdung unserer Schmetterlinge nicht rasch und umfassend behoben werden, könnte es darauf hinauslaufen, dass man Schmetterlinge zukünftig nur mehr in geschützten Gebieten oder gar nur mehr im Museum finden wird. Der große Artenverlust betrifft vor allem den Osten des Landes – und damit insbesondere auch Niederösterreich. Die stetige Zunahme ausgeräumter Landschaften, Pestizideinsatz und die Auswirkungen des Klimawandels, wodurch der Lebensraum alpiner Schmetterlinge schwindet, machen unseren Schmetterlingen zu schaffen.

Für unsere heimischen Nachtfalter gibt es aufgrund des Mangels an verfügbaren Daten sowie sich daraus ergebenden, dringend notwendigen Schutzmaßnahmen keine Gefährdungseinstufung (Rote Liste). Die Schätzungen zur Gefährdung einzelner Arten innerhalb dieser Gruppe basieren im Wesentlichen auf Schätzungen. In Wien, der Steiermark und dem Burgenland gelten trotz beachtlicher Artenvielfalt über 60 % der Falter als gefährdet. In Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Oberösterreich und Kärnten mit Anteilen an den Alpen sind derzeit auch außerhalb der Schutzgebiete großflächige naturnahe Lebensräume vorhanden. Die Ausarbeitung sowie Umsetzung effektiver Schutzmaßnahmen ist jedoch auch in diesen Bundesländern aufgrund fehlender Verbreitungsdaten sowie der daher nicht abschätzbare Gefährdungsstatus der jeweiligen Arten schwierig. Flächenversiegelung und Verbauung, intensive Forst und Landwirtschaft, Pestizideinsatz und nicht zuletzt die Klimaerwärmung – gerade in Gebirgslagen – setzen den Faltern stark zu. Neben der Zerstörung von Lebensräumen ist vor allem die Lichtverschmutzung für die Nachtfalter ein nicht zu vernachlässigendes Problem. Die große Artenvielfalt dieser Gruppe ist für uns Menschen wenig augenscheinlich, da viele von ihnen im Verborgenen leben oder unscheinbar sind. Im Gegensatz zu den bunten Tagfaltern dominieren bei den Faltern der Nacht Braun- und Grautöne. Je nach Art reicht die Größe von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern. Das Wiener Nachtpfauenauge, unser größter heimischer Falter, ist mit einer Flügelspannweite von bis zu 16 cm (Handgroß!) hingegen ein wahrer Riese. Wie der Name schon sagt, sind Nachtfalter hauptsächlich ab der Dämmerung unterwegs, bestäuben in der Nacht blühende Pflanzen und dienen den ebenso stark gefährdeten Fledermäusen als wichtige Nahrungsquelle.  Daher spielen Nachtfalter in mehrerlei Hinsicht eine wesentliche Rolle im heimischen Artengefüge, denn ihre Gefährdung wirkt sich gleich eines Dominoeffekts auf viele weitere Tierarten aus.

Nun, die wirklich gute Nachricht kommt jetzt zum Schluss! Wir alle können dazu beitragen, dass unsere Umgebung Lebensraum für Schmetterlinge ist und bleibt, z.B. indem wir unsere Gärten und Grünräume ökologisch pflegen und naturnah gestalten. Zudem gibt es eine sehr nützliche App, mit der jede und jeder helfen kann, wichtige Daten rund um unsere Schmetterlinge zu sammeln. Durch die wissenschaftliche Auswertung dieser Daten, erlangen wir mehr Kenntnis über Verbreitung, Vorkommen und Häufigkeit unserer Schmetterlinge. Dadurch können passende Schutzmaßnahmen für die jeweiligen Arten erarbeitet und umgesetzt werden. 2021 waren bereits über 22.000 Freiwillige im Zeichen der Tagfalterzählung mit der Schmetterlings-App im Einsatz.

Viele gute Gründe also, um sich die Schmetterlings-App noch heute kostenlos auf www.schmetterlingsapp.at herunterzuladen und loszulegen! Die App zum Citizen Science Projekt „Schmetterlinge Österreichs“ steht kostenlos in den App-Stores von Apple und Android zur Verfügung. Auf www.schmetterlingsapp.at gibt es auch eine Desktopversion.

Sechs Schritte zum Schmetterlingsparadies!

Mit über 4.000 Schmetterlingsarten (Tagfalter und Nachtfalter) zählt Österreich zu den artenreichsten Ländern - und ist damit ein sogenannter Hotspot - in Europa. Leider sind diese wunderbaren Geschöpfe auch stark gefährdet. Durch ökologische Pflege und naturnahe Gestaltung unserer privaten Gärten und öffentlichen Grünräume können wir den schönen Faltern und ihren Raupen Lebensraum und Nahrungsquelle bieten. Wir alle können also selbst wesentlich dazu beitragen, die Lebensbedingungen für Schmetterlinge zu verbessern und ihnen damit zu helfen! Was unsere zarten Juwelen und bunten Gaukler brauchen, hat „Natur im Garten“ in Zusammenarbeit mit der Stiftung „Blühendes Österreich“ im Folgenden in sechs einfachen Punkten zusammengefasst. Punkt um Punkt lässt sich der Garten so in ein Paradies für Menschen, Schmetterlinge und viele weiter Gartentiere verwandeln.

 

1) Verzicht auf Pestizide!

2) Strukturreich gestalten

3) Futter für Raupen pflanzen

4) Nektarquellen für Schmetterlinge anbieten

5) Die richtige Pflege bringt's!

6) Licht abdrehen!

 

1. Verzicht auf Pestizide!

Ein tierfreundlicher Garten sollte unbedingt ökologisch gepflegt werden. Dies bedeutet, dass auf chemisch synthetische Pestizide gänzlich verzichtet wird. Die Breitenwirkung vieler eingesetzter (Insekten)gifte ist oft so groß, dass ungewollt auch Schmetterlinge und deren Raupen zu Schaden kommen. Zudem ernähren sich viele andere Tiere, wie etwa Gartenvögel, von Insekten. Durch den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden verlieren also auch zahlreiche weiter Gartentiere ihre Nahrungsgrundlage. Auch Bio-Pestizide sollten daher nur nach Ausschöpfen aller anderen Möglichkeiten, also nur im äußersten Notfall, und dabei gezielt und mit Bedacht eingesetzt werden. Gegen den Einsatz natürlicher Pflanzenstärkungsmittel, wie etwa Brühen, Jauchen oder Tees als vorbeugende Maßnahme, ist nichts einzuwenden.

2. Strukturreich gestalten – Mach den Garten zum lebendigen Mosaik

Schmetterlinge brauchen strukturreiche Gärten mit Naturhecken, Bäumen, sonnigen Kräuterrasen- oder Wiesenbereichen mit einer ganzjährigen Vielfalt an unterschiedlichen Wildblumen. Auch Wasserstellen und halbschattige/feuchte Bereiche, Wilde Ecken in denen Raupenfutterpflanzen wie die Brennnessel wachsen dürfen sowie Trockenbeete sind wesentliche Elemente in einem reich strukturierten Grünraum. In einem solchen Mosaik an Kleinlebensräumen fühlen sich unterschiedliche Schmetterlingsarten wohl. Dort sind ihre jeweiligen Bedürfnisse hinsichtlich Raupenfutter, Nektarquellen, Plätze zum Wärme tanken und Versteckmöglichkeiten erfüllt.

3. Futter für Raupen pflanzen

Schmetterlingsraupen haben gänzlich andere Bedürfnisse als die ausgewachsenen Tiere. Sie ernähren sich von Gräsern, Blättern oder Obst. Jede Schmetterlingsart hat ihre Vorlieben, sie ist also auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert. Der Zitronenfalter legt seine Eier z.B. nur auf Faulbaum und Kreuzdorn. Ohne diese beiden Gehölze gäbe es also keine Zitronenfalter. Geeignete Raupenfutterpflanzen für den Garten sind beispielsweise Brennnessel, Königskerze, Skabiose, Fenchel, Distelarten, Hornklee, Schlehdorn, Haselnuss, Brombeere, Weißdorn, Apfel und Zwetschke und viele mehr. Um Schmetterlingen zu helfen ist es also ebenso wichtig auch an die Bedürfnisse ihrer Raupen zu denken.

4. Nektarquellen für Schmetterlinge anbieten

Schmetterlinge ernähren sich ausschließlich von Nektar, welchen sie mir ihrem langen Rüssel aus Blüten schlürfen. Manche trinken zusätzlich den Saft von herabgefallenem, matschigem Obst und Wasser aus kleinen Lacken, um z.B. Mineralien aufzunehmen. Durch die bewusste Gestaltung von Staudenbeeten mit geeigneten Nahrungspflanzen können wir Schmetterlingen einen reich gedeckten Tisch im Garten bieten. Am besten blüht das Schmetterlingsparadies abwechslungsreich vom Frühjahr bis zum Herbst. Beispiele sind etwa Sonnenhut, Astern, Wilde Karde, Oregano, Seifenkraut, Lavendel, Natternkopf, Phlox, Liguster, Efeu und viele mehr.

5. Die richtige Pflege bringts!

Bereits länger bestehende Blumenwiesen sollten maximal zwei Mal im Jahr gemäht werden. Es ist wichtig, nie die ganze Fläche auf einmal zu mähen, sondern Teilbereiche ungeschnitten belassen. Alle zukünftigen Schmetterlinge, die sich dort noch in Form von Eiern, Raupen oder Puppen aufhalten, können nämlich nicht plötzlich „umsiedeln“ - sie würden sterben und sich nie zu Schmetterlingen entwickeln. Ob in breiten Streifen von fünf Metern auf großen Flächen, als ungemähter Randbereich der Wiese oder als Inseln im Rasen - Ziel des gestaffelten Mähens ist das Erreichen einer mosaikartigen und damit vielfältigen Struktur. Mut zu „Unordnung“ rettet Leben! Der Rückschnitt und die Pflege von Staudenbeeten sollte ebenso im späten Frühjahr erfolgen, damit an Pflanzenteilen ruhende Raupen und Puppen nicht bei der Überwinterung gestört werden. Der Boden braucht im Frühjahr nur oberflächlich gelockert werden, ein Umgraben tut dem Boden in der Regel nicht gut, denn es bringt das Bodenleben durcheinander. Manche Nachtfalter ruhen als Puppen im Boden. Finden sich solche Puppen bei der Bodenbearbeitung, sollten sie behutsam wieder in die Erde gelegt werden.

6. Licht abdrehen!

Ein großes Problem für Nachtfalter, die mit 3800 Arten den wesentlich größeren Anteil an Schmetterlingsarten in Österreich ausmachen, ist die vielerorts hohe Lichtverschmutzung. Die Falter werden vom Licht angezogen und regelrecht gebannt. Sie werden dort zu leichter Beute und umschwirren die Leuchtkörper bis zur Erschöpfung die ganze Nacht, anstatt zu fressen oder sich zu vermehren. Daher gilt im Garten: „Licht aus!“, wenn sich dort niemand aufhält. Bewegungssensoren können für Licht nach Bedarf sorgen. Auf kleine Solarlämpchen sollte ebenso verzichtet werden, auch sie sind in der dunklen Nacht für nachtaktive Tiere problematisch. In einem tier- und schmetterlingsfreundlichen Garten erfreuen wir uns an dunklen Nächten - denn ohne künstliches Licht können auch wir die Sterne und den Mond viel besser sehen und genießen!

 

Um Schmetterlinge im Garten bestimmen zu können, hier ein Tipp von uns: Die App zum Citizen Science Projekt „Schmetterlinge Österreichs“ steht kostenlos in den App-Stores von Apple und Android zur Verfügung. Auf www.schmetterlingsapp.at gibt es auch eine Desktopversion.

(c) A. Haiden, Natur im Garten
Nachtfalter in „Heller Not“ – Lichtverschmutzung verringern

Straßenlaternen, Licht von Schaufenstern und Reklame, die Gebäudebeleuchtung und Lichtquellen in Parks und Gärten, machen die Nacht im Siedlungsraum zum Tag.

Diese „Lichtverschmutzung“ wirkt sich nicht nur ungünstig auf den Tag-Nacht-Rhythmus von uns Menschen aus, sie kostet auch unzähligen nachtaktiven Insekten wie Nachtfaltern das Leben. In Studien wurden an beleuchteten Standorten im Vergleich zu unbeleuchteten Flächen eine etwa um 25 % geringere Artenvielfalt und eine Reduktion der Bestäubungsleistung von über 60 % mit folglich 13 % weniger Früchten/Jahr festgestellt. Diese Zahlen zeigen deutlich, welchen großen und weitreichenden Einfluss Lichtverschmutzung auf die betroffene Umgebung hat.

Wie der Name Nachtfalter schon sagt, ist diese große Gruppe der Schmetterlinge hauptsächlich ab der Dämmerung aktiv, um Nahrung an Pflanzen wie z.B. der Nachtkerze zu sammeln. Nachtfalter spielen also eine wichtige Rolle als Bestäuber für nachtblühende Pflanzenarten. Als Nahrungsquelle für andere, stark gefährdete Tierarten wie Fledermäuse spielen sie zudem eine wesentliche Rolle im heimischen Ökosystem. Mit etwa 3.800 Arten machen die für uns weniger auffälligen Nachtfalter im Vergleich zu den etwa 200 Tagfalterarten den deutlich größeren Anteil der Schmetterlingsvielfalt Österreichs aus. Über 40 % der Nachtfalter gelten jedoch bereits als gefährdet. Ähnlich einem Dominoeffekt hat ihr Verschwinden empfindliche Auswirkungen auf viele weitere Pflanzen- und Tierarten. Einzelne Lichtquellen wirken in dunklen Bereichen aufgrund des stärkeren Kontrasts, wie z.B. Beleuchtung in unseren Gärten, besonders anziehend auf Insekten. Nachtfalter werden von solchen Leuchtelementen regelrecht in einen Bann gezogen, wo sie zu leichter Beute werden oder die Leuchtkörper die ganze Nacht bis zur Erschöpfung umschwirren. Durch den bedachten und klugen Einsatz von Leuchtmitteln im Garten und Grünraum können wir den Nachtfaltern aber sehr leicht schenken, was sie so dringend brauchen – Dunkelheit!    

Smarter Umgang mit Licht im Garten

  • Wo immer es möglich ist, gilt: Licht aus - das spart Energie wie Geld und außerdem lassen sich so auch Mond und Sterne viel besser genießen!
  • Selbst kleine Solarlämpchen sind für nachtaktive Tiere aufgrund der Kontrastwirkung problematisch. Häufig werden Solarlampen unbedacht aufgestellt und leuchten die ganze Nacht als Dekorationsobjekt, wobei sie ungewollt Schaden verursachen ohne Nutzen zu bringen.
  • Wer sich von liebgewonnenen Leuchtelementen nicht gänzlich trennen möchte, sollte sie im Bewusstsein der verursachenden Lichtverschmutzung möglichst wenig und nur bei tatsächlichem Aufenthalt nutzen.
    Bewegungssensoren und Zeitschaltuhren sorgen für ausreichend Licht, wenn es tatsächlich benötigt wird. Zum Beispiel mit bewegungsabhängiger Beleuchtung, die ohne Bewegung auf etwa 20% zurückgeht und zu später Stunde nochmals abgesenkt wird.
    Lichtquelle für Wegbeleuchtung niedrig installieren und gezielt auf den Boden richten, seitliche Abstrahlung möglichst geringhalten. Ein gutes Maß hierbei ist, wenn außer der beleuchteten Fläche kaum Lichtabstrahlung wahrgenommen werden kann.  
    Fassaden nicht flächig beleuchten, da helle Flächen das Licht stark reflektieren und so großräumige Lichtverschmutzung verursachen und stark anziehend auf Insekten wirken.    
  • Lampen mit geschlossenem Gehäuse verwenden, damit sie nicht zur Insektenfalle werden.
  • Bäume, Wasserflächen und andere Naturelemente sollten keinesfalls angestrahlt werden, denn sie sind das zu Hause von nacht- und tagaktiven Tieren.
  • Besonders negativ wirken sich Leuchtmittel mit UV- und hohem Blauanteil im Emissionsspektrum sowohl auf uns Menschen als auch auf Nachtfalter aus.
  • Aus Sicht von Medizin, Natur- und Umweltschutz wird deshalb empfohlen, warmweiße Leuchtmittel bis maximal 3.000 Kelvin Farbtemperatur mit möglichst geringem Blauanteil im Spektrum zu verwenden. Warmweißes bis gelbes Licht in einem Wellenlängenbereich zwischen 500 nm und 680 nm ist zu bevorzugen, doch Leuchtmittel die alle Bedingungen vollständig erfüllen, liegen derzeit nicht vor. Warmweiße LEDs mit einer Farbtemperatur bis 3.000 Kelvin (im Optimalfall mit Blaufilter) werden aufgrund ihrer hohen Effizienz und ihres Spektrums sowie der geringen Beeinträchtigung für Insekten als guter Kompromiss entsprechend des „Österreichischen Leitfadens Aussenbeleuchtung“ empfohlen. (Expertengruppe im Auftrag der Landesumweltreferenten Österreich, Österreichischer Leitfaden Aussenbeleuchtung 2018)

Wer sich selbst also etwas Gutes tun will und zugleich unsere nachtaktive Tierwelt schützen möchte, der sollte Licht im Garten äußerst sparsam und bedacht nutzen und den Mondscheingarten inklusiver Nachtmusik genießen, denn beides kann in unseren Zeiten mittlerweile als wahrer Luxus angesehen werden.

Blumenwiesen säen & Schmetterlinge ernten

Ab April flattert das Landkärtchen, Insekt des Jahres 2023, wieder in unseren Gärten. Gestalten Sie deshalb Ihren Garten einladend für den fröhlichen Besuch des Landkärtchens sowie für die Vielfalt aller anderen heimischen Schmetterlingsarten. Jetzt im April, ist noch eine gute Zeit für die Anlage von Wildblumenwiesen, Blühstreifen oder blühenden Inseln im Garten. In unserer zunehmend ausgeräumten Kulturlandschaft ist jeder bunte Quadratmeter ein wertvoller Lebensraum. Ergreifen Sie jetzt die Initiative und lassen Sie in Ihrem Garten eine Oase der Artenvielfalt erblühen. Unsere gaukelnden Schönheiten werden es Ihnen mit zahlreichem Besuch danken.

Bunte Vielfalt statt grüner Einfalt

Die Monokultur einer gleichmäßig grünen Rasenfläche ist, verglichen mit einer Wildblumenwiese oder einem Kräuterrasen, äußerst pflegeintensiv. In konventionellen Zierrasenflächen wachsen meist nur drei bis vier Grasarten, in einer Blumenwiese können hingegen bis zu 50 verschiedene Pflanzenarten vorkommen. Auf kleinem Raum ist hier also eine enorme biologische Vielfalt möglich.

Vorbereitung

Sonnige und magere Standorte, die selten betreten werden, sind ideal für die Anlage einer Wildblumenwiese. Große Blühflächen nehmen entsprechend Raum ein und sind nur eingeschränkt nutzbar, da Wildblumenwiesen am besten weitestgehend ungestört gedeihen. Wenn Sie eine größere Fläche anlegen möchten, können Sie dazwischen Wege und Sitzbereiche ausmähen, um die Pracht der Wiese zu genießen. Das jährlich anfallende Mähgut sollte nicht auf der Fläche verbleiben, sondern als Futter-Heu verwendet oder kompostiert werden. Berücksichtigen Sie derartige Aspekte bereits vorab bei der Wahl der Größe Ihrer Wildblumenwiese. Als kleinere, wertvolle Gestaltungselemente können im Randbereich des Gartens auch Blühstreifen oder blühende Inseln im Rasen angelegt werden. Wo bereits Rasen vorhanden ist, wird die Grasnarbe großzügig abgehoben und entfernt. Dann wird der Boden mit einem Grubber gelockert und Pflanzen-, Wurzelreste und größere Steine entfernt. Bei spärlich bewachsenen Flächen genügt es, die Erde nur zu harken, um einen feinkrümeligen, bewuchsfreien Untergrund zu erzielen. Auf nährstoffreichen, lehmigen Böden wird zudem eine drei Zentimeter hohe Schicht Bruchschotter oder Quarzsand aufgebracht, denn Wildblumen benötigen vor allem nährstoffarmes Substrat.

Aussaat

Beziehen Sie möglichst regionales Saatgut von spezialisierten Betrieben, denn gängiges Saatgut aus dem Handel beinhaltet meist nicht heimische und lediglich einjährige Pflanzenarten. Nur aus regionalem Saatgut erblüht jene Art von Wildblumenwiese, welche für die heimische Artenvielfalt so wertvoll ist. Mehrjährige Saatmischungen erfreuen uns zudem mit ihrem abwechslungsreichen Blütenreichtum über viele Jahre. Unser Fachteam vom „Natur im Garten“ Telefon unterstützt Sie unter +43 (0)2742/74 333 bzw. gartentelefon@naturimgarten.at gerne bei der Wahl geeigneten Saatguts sowie bei allen weiteren Fragen rund um das Thema Wildblumenwiese.

Mischen Sie das Saatgut (etwa 2-4 Gramm/m2) im Verhältnis 1:5 mit grobkörnigem Quarzsand oder Sägespänen und bringen Sie es breitwürfig per Hand aus. Für eine gleichmäßige Aussaat hat es sich bewährt, das Saatgemisch in zwei Teile aufzuteilen. Die eine Hälfte der Mischung wird quer, die andere Hälfte in Längsrichtung ausgesät. Drücken Sie die Samen dann mit einer Rasenwalze oder - in alter Gartenmanier - mit zwei unter die Füße geschnallten Brettern an, damit die Saat guten Kontakt mit dem Erdreich bekommt.

Unter www.youtube.com/@naturimgarten/playlists finden Sie in der Playlist „Gartentipps - schnell erklärt“ anschauliche Video-Anleitungen rund um das Thema Blumen- bzw. Blühwiesen sowie zahlreiche weitere Gartentipps rund um das ökologische Gärtnern.

Viel Freude beim Blumenwiesen säen und Schmetterlinge beobachten!

 

DIE BESTEN BALKONBLUMEN für Schmetterlinge

Ihr Balkonkisterl für die Artenvielfalt!

Der Erhalt unserer heimischen Artenvielfalt ist kein Trend oder Luxus, diese Vielfalt ist wichtig und unentbehrlich für den Menschen selbst. Allein das Insektensterben hat einschneidende Konsequenzen für die Zukunft des Menschen. Ohne die Leistung bestäubender Insekten, wäre mehr als ein Drittel der globalen Nahrungsmittelproduktion gar nicht möglich. Insektenfreundliches Gärtnern hat also durchwegs „egoistische Motive“, denn wer möchte schon in eine Zukunft ohne saftiges Obst und gesundes Gemüse blicken? Deshalb ist jeder m2 naturnah gestaltete Fläche wertvoller denn je - im Gemeindegrün ebenso wie im Privatgartenbereich oder in luftiger Höhe im Balkonkisterl. Balkonkisterl können durchwegs einen Beitrag zur Unterstützung unserer Insektenwelt leisten, wenn bei der Pflanzenauswahl sorgsam überlegt wird. Viele klassische Balkonblumen sind für unsere heimische Insektenwelt völlig ungeeignet. Die Auswahl an blühenden „Insektentankstellen“ für Balkon und Terrasse ist aber eigentlich sehr groß, viele insektenfreundliche Pflanzen, wie Kräuter, punkten zudem mit besonderer Hitzetoleranz und Pflegeleichtigkeit. Im Pflanzenreich gibt es anspruchslose Schönheiten, die wenig Wasser und keine oder nur geringe Düngung benötigen und ihre ganze Pracht besonders unter sonnigen, heißen Standortbedingungen entfalten. Diese Pflanzen erfreuen uns Naturgärtnerinnen und Naturgärtner aber nicht nur aufgrund ihrer Pflegeleichtigkeit. Einige beschenken uns mit einmaligen Blütenfarben und besonderem Blattschmuck. Viele krautige, mehrjährige Pflanzenarten kommen mit extremeren Bedingungen gut zurecht und bieten gleichzeitig einer großen Vielfalt an Schmetterlingen, Wildbienen & Co wertvolle Nahrung. So kann im Garten wie auch in luftiger Höhe am Balkon oder der Terrasse im Stadtgarten der Tisch für Schmetterlinge und andere heimische Blütenbesucher reich gedeckt werden.

Wer Schmetterlingen und summenden und brummenden Mitgeschöpfen etwas bieten möchte, sei herzlich eingeladen einmal etwas anderes, abseits der Mainstream Balkonbepflanzung, auszuprobieren. Bald wird Ihre Art der insektenfreundlichen Gestaltung zum Geheimtipp, denn nicht nur Ihre NachbarInnen, sondern auch die heimische Insektenwelt wird auf Ihr kleines, feines Gartenparadies fliegen.

 

Balkonblumen für Schmetterlinge

Scheinmyrthe (Cuphea hyssopifolia), Hängeverbene (Glandularia), Vanilleblume (Heliotropium arborescens), Wandelröschen (Lantana), Eisenkraut (Verbena).

 

Balkonblumen speziell für Nachtfalter

Ziertabak (Nicotiana), Nachtkerzen (Oenothera) und helle Petunien (Petunia)

 

Balkonblumen für zahlreiche Bestäuber

Sogenannte unspezifische Blumen können von Bienen, Faltern und anderen Insekten genutzt werden. Dazu zählen folgende Korbblütler:

Leberbalsam (Ageratum), Strauchmargerite (Argyranthemum), Dukatenblume/Goldtaler („Asteriscus“/Pallenis), Zweizahn/Goldmarie (Bidens), Blaugänseblümchen (Brachyscome), Dahlie (Dahlia), Kapringelblume (Dimorphotheca), Spanisches Gänseblümchen (Erigeron karvinskianus), Kapaster (Felicia), Mittagsgold (Gazania), Kapkörbchen (Osteospermum), Husarenknöpfchen (Sanvitalia), Studentenblume/Türkische Nelke (Tagetes), Strohblume (Xerochrysum/„Helichrysum“)

Wichtig ist, dass es sich um ungefüllte/einfache Sorten handelt. Neben Korbblütlern sind auch „Zauberschnee“ (Euphorbia-Hybriden) und Skabiosen (Scabiosa) für zahlreiche Bestäuber nutzbar.

Wie an der hier zusammengestellten Liste zu erkennen ist, gibt es reichlich Auswahlmöglichkeiten an schmetterlings- bzw. insektenfreundlichen Balkon- und Sommerblumen, wenn man die richtige Wahl trifft. Detaillierte Informationen zum Thema Balkonblumen für Bienen und Schmetterlinge finden Sie auch hier.

 

Schmetterlinge lieben den Duft von Kräutern

Duftende, würzende, heilende Kräuter gehören ganz nah an die Küche der NaturgärtnerInnen. Das Fensterbrett wird zum Kräutergärtchen – ein wenig Schnittlauch für die Suppe, ein paar Blätter Basilikum für den Salat … so beginnt oft die Begeisterung für den Nutzgarten. Kräuter sind einerseits für die Küche oder die Hausapotheke eine wunderbare Bereicherung, andererseits sind sie zusätzlich auch für Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge ein unwiderstehlicher Anziehungspunkt als Nahrungsquelle.

Die Vielfalt der Kräuter lässt sich leicht im Garten oder im Topf kultivieren. Der richtige Boden ist für gutes Wachstum essenziell. Die unterschiedlichen Vorlieben der Kräuter, sowohl beim Standort als auch beim Substrat, sollten deshalb beachtet werden:

Locker, feucht, humos und nährstoffreich sollte es für Kräuter wie Petersilie, Melisse, Dill, Minze und Schnittlauch sein.
Durchlässige, trockene, magere und sandige Böden sind optimal für sonnenliebende Kräuter wie Lavendel, Rosmarin, Oregano, Thymian und Salbei.
Ein Kräuterbeet ist auch für heimische Insekten attraktiv. Mit ein paar ergänzenden Pflanzen wird es ein wahrer Besuchermagnet: z.B. mit Muskatellersalbei, Mauerpfeffer und Ringelblume.

Passend zum Kräuterbeet im Garten können auch Brennnesseln den Standort bereichern und dienen Tagpfauenauge, Admiral, C-Falter, Kleiner Fuchs, Landkärtchen und vielen mehr als Kinderstube für die Raupen – denn ohne Raupen gibt es auch keine Schmetterlinge.

Auf den Blättern von Petersilie, Dill oder Fenchel sind oft die Raupen vom Schwalbenschwanz zu finden, denn diese benötigen die Blätter von Korbblütlern. Die Raupen sitzen in der Regel einzeln auf den Pflanzen und richten im Gemüsebeet keinen Schaden an. Wenn sich die Raupe bedrängt fühlt, verteidigt sich durch das Ausstülpen einer geruchsverströmenden rotorangen Gabeldrüse (Osmaterium) aus ihrem Nacken. Die am Stängel der Futterpflanze befestigte Gürtelpuppe ist grün oder braun. Deshalb ist es wichtig, trockene Stängel bis in den Frühling ungeschnitten zu belassen. Wie die hübsche Raupe des Schwalbenschwanzes zeigt, können von wohlschmeckenden, gesunden Kräutern also nicht nur wir Menschen profitieren, sondern auch unsere Schmetterlinge.

Möchtest du genauer wissen, welche Schmetterlinge dein Kräuterbeet besuchen oder allen zeigen, wie viele Falter in deinem Garten herumflattern? Dann ist die Schmetterlings-App perfekt für dich! Die App zum Citizen Science Projekt „Schmetterlinge Österreichs“ steht kostenlos in den App-Stores von Apple und Android zur Verfügung. Auf www.schmetterlingsapp.at gibt es auch eine Desktopversion.

(c) S. Streicher, Natur im Garten
Schmetterlinge auf weiter Reise

Schmetterlinge überwintern auf unterschiedliche Art und Weise: manche als Ei, andere als Raupe oder Puppe, oder sie suchen sich als erwachsenes Tier einen passenden Unterschlupf (Gartenhaus, Holzhaufen, Baumhöhlen, …). Es gibt jedoch auch Wanderfalter, die ähnlich wie Zugvögel in den Süden fliegen und Windströme für das Überfliegen des Meeres nutzen.

Ein beeindruckendes Beispiel unter ihnen ist der Distelfalter. Millionen Exemplare wandern ab Mitte Mai in Österreich und anderen Teilen Europas ein, um ihr Sommerquartier zu beziehen. Hier angekommen vermehren sie sich und das erwachsene Tier stirbt. Die junge Generation von Schmetterlingen zieht automatisch im Herbst nach Süden, vermehrt sich dort und stirbt. Deren Nachkommen wiederum zieht es weiter nach Afrika. Im Frühjahr geht dann die Reise über mehrere Generationen zurück nach Mitteleuropa. Insgesamt benötigt es bis zu sechs Generationen um diese Reise, hin und zurück über das Mittelmeer und die Sahara, zu meistern. Dabei ist der Wind der beste Helfer und so erreichen die Falter oft eine Geschwindigkeit von bis zu 45 km/h. Bei ihren Wanderungen legen Schmetterlinge mit ihren zarten Flügeln über mehrere Generationen zusammengerechnet, tausende Kilometer zurück.

Neben dem Distelfalter, als einer der bekanntesten Wanderfalter, zählen in Österreich auch noch das Taubenschwänzchen, der Totenkopfschwärme und der Windenschwärmer zu den Faltern, die sich im Herbst auf weite Reise begeben.

Der kleine Fuchs wiederum, ist ein gutes Beispiel für einen Falter, der die wärmere Jahreszeit lieber in kühleren Regionen verbringt, zum Überwintern aber in wärmere Regionen oder Täler zieht.

Auch der Admiral galt als Wanderfalter, profitiert jedoch vom Klimawandel und den warmen Temperaturen des Winters. So überwintert dieser mittlerweile als erwachsenes Tier in geschützten Bereichen und muss die anstrengenden Wanderungen nicht mehr auf sich nehmen. Im Frühjahr können wir also künftig auch zunehmend Admirale beobachten.

Wenn du gerne wissen möchtest, welche Schmetterlinge du täglich im Garten oder beim Spazieren gehen beobachtest, solltest du die Schmetterlings-App nutzen. Die App zum Citizen Science Projekt „Schmetterlinge Österreichs“ steht kostenlos in den App-Stores von Apple und Android zur Verfügung. Auf www.schmetterlingsapp.at gibt es auch eine Desktopversion.

(c) K. Weber, Natur im Garten
Richtige Pflege von Grünräumen bedeutet Schmetterlinge schützen

Umweltschutz und Artenschutz beginnt bei der richtigen Pflege und Gestaltung unserer Gärten und Grünräume. Gerade für Schmetterlinge gibt es wunderbare Möglichkeiten, um diese in öffentlichen Grünflächen zu fördern, ihnen Lebensraum zu bieten und den Fortbestand dieser bunten Gaukler zu sichern. In erster Linie ist es wichtig, auf chemisch-synthetische Pestizide zu verzichten. Aber Vorsicht, auch die Verwendung von biologischem Pflanzenschutzmittel kann den Tod für Falter und Co. bedeuten. Daher sind auch Bio-Pestizide mit Vorsicht zu verwenden. Daneben empfiehlt sich die Auswahl krankheitsresistenter Sorten und der Einsatz von Pflanzenstärkungsmittel.

Ein Potpourri aus naturnahen Wiesen, blühenden Staudenbeeten und der Einsatz heimischer Wildgehölze bei der Gestaltung öffentlicher Grünflächen können den Schmetterlingen einen strukturreichen Lebensraum bieten. Nähere Infos zur schmetterlingsfreundlichen Pflege und Gestaltung von Gärten und Grünräumen finden sich unter: www.naturimgarten.at/files/content/files/schmetterlinge.pdf

Die Schmetterlings-App bringt's!

Wir alle können dazu beitragen, dass unsere Umgebung Lebensraum für Schmetterlinge ist und bleibt, z.B. indem wir unsere Gärten und Grünräume ökologisch pflegen und naturnah gestalten. Zudem gibt es eine tolle App, mit der jede und jeder helfen kann, wichtige Daten rund um unsere Schmetterlinge zu sammeln. Durch die wissenschaftliche Auswertung dieser Daten, erlangen wir mehr Kenntnis über Verbreitung, Vorkommen und Häufigkeit unserer Schmetterlinge. Dadurch können passende Schutzmaßnahmen für die jeweiligen Arten erarbeitet und umgesetzt werden. Bereits über 22.000 Freiwillige sind im Zeichen der Tagfalterzählung mit der Schmetterlings-App im Einsatz.

Viele gute Gründe also, um sich die Schmetterlings-App noch heute kostenlos auf www.schmetterlingsapp.at herunterzuladen und loszulegen! Die App zum Citizen Science Projekt „Schmetterlinge Österreichs“ steht kostenlos in den App-Stores von Apple und Android zur Verfügung. Auf www.schmetterlingsapp.at gibt es auch eine Desktopversion.

Insektentränke - Gartenbar für durstige Bestäuber

Die Sommerhitze hat uns voll im Griff. Kühles, frisches Nass ist da nicht nur bei uns Menschen und sämtlichen botanischen Schätzen im Garten höchst begehrt. Auch Insekten brauchen jetzt unbedingt Zugang zu Wasser. Bienen trinken gerne an Lacken, Schmetterlinge wie Tagpfauenauge oder Segelfalter nehmen auch gerne Feuchtigkeit und Salze von matschigen Böden auf. Wer keinen Platz oder die entsprechend gefüllte Börse für größere Wasserflächen im Garten hat, kann mit ganz einfachen Mitteln eine lebenspendende Gartenbar für unsere durstigen Bestäuber gestalten.

In einem Ton-Untersetzer, einer flachen Schale oder Vogeltränke werden ein paar größere Steine platziert, die immer noch halb aus dem eingefüllten Wasser ragen sollten. Von den Steinen aus gelangen die Insekten sicher an ihr Lebenselixier, ohne darin zu versinken. Auch mit Moos, Rinden- und Holzstücken kann die Wassertränke zugänglich gestaltet werden. Das Wasser sollte regelmäßig gewechselt und natürlich immer wieder nachgefüllt werden.

Ein größeres Gefäß – etwa ein Holzbottich, eine alte Badewanne oder ein verzinkter Metall-Zuber - bietet als Miniteich noch mehr Möglichkeiten und kann malerisch bepflanzt werden. Dafür wird etwa eine Handbreit lehmig-steinige Erde eingefüllt, die sich meist auch im eigenen Garten findet, und zwar in der Schicht unterhalb des humosen dunkleren Oberbodens. Dort hinein setzt man Sumpfpflanzen, die man mit Kies, Splitt, Schotter und/oder Steinen zusätzlich abdeckt oder befestigt: Kalmus zum Beispiel, eine wunderbare Duftpflanze, Zungenhahnenfuß und Tannenwedel, der für eine gute Wasserqualität sorgt oder der üppig blühende Blutweiderich in der Randzone. Dann befüllt man das Behältnis mit Regenwasser. Auch beim Miniteich darf eine Lande- und Ausstiegsbrücke nicht fehlen - nicht nur für Insekten, sondern auch für ins Wasser gefallene Kleintiere.

Die Miniwasserstellen eignen sich auch hervorragend, um die zahlreichen Bestäuber in unseren Gärten näher beobachten zu können und dadurch die Vielfalt unserer Natur kennen zu lernen. Insbesondere für Kinder sind solche Beobachtungs-Hotspots im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon perfekt, um die Natur aus nächster Nähe erleben zu können.

 

Alfred Grand
Sommerzeit ist Schmetterlingszeit - Beobachtungstipps

Gerade im Hochsommer sind die meisten unserer 4.000 Schmetterlingsarten aktiv und können so, je nach Wetter und Flugzeit wunderbar beobachtet werden.

1 x 1 der Schmetterlingsbeobachtung

  • Gutes Wetter bietet die besten Voraussetzungen, um Schmetterlinge beobachten zu können. An einem warmen, trockenen, sonnigen und windstillen Tag flattern bestimmt ein paar hübsche Exemplare beim Spazierengehen an Ihnen vorbei.
  • Im Siedlungsgebiet sind naturnahe Parks, blütenreiche Grünflächen oder Kleingartensiedlungen gute Orte für die Schmetterlingsbeobachtung. Auch zahlreiche, naturnah gestaltete und ökologisch gepflegte „Natur im Garten“ Schaugärten in Niederösterreich sind für Schmetterlingsbegeisterte das perfekte Ausflugsziel.
  • Zeitig im Jahr fliegende Arten, wie der Zitronenfalter oder das Tagpfauenauge, suchen gerne Sal-Weide, Seidelbast oder Obstblüten auf und tanken Wärme an sonnigen Plätzen.
  • Schmetterlinge bevorzugen Lebensräume mit abwechslungsreicher Struktur. Besonders viele Schmetterlingsarten finden sich auf blütenreichen Naturflächen mit z.B. Wiesen-Margerite, Glockenblumen, Flockenblumen, Wiesen-Salbei, Königskerze, Natternkopf, Echter Schafgarbe, Hornklee oder Kartäusernelke. Auch Disteln mögen Schmetterlingen gerne. Entlang von blütenreichen Hecken- oder Waldsäumen stehen die Chancen für Schmetterlingssichtungen ebenso gut. Falterarten, wie der Schwalbenschwanz versammeln sich zur Paarungszeit bevorzugt an Geländeerhebungen wie Hügelkuppen. Viele Nachtfalterarten werden, wie der Name schon sagt, erst ab der Dämmerung aktiv, um Nahrung an Pflanzen wie z.B. der Nachtkerze zu sammeln. Im Spätsommer saugen manche Arten wie der Admiral auch gerne an Fallobst.
  • Besteht der Wunsch, eine ganz bestimmte Schmetterlingsart zu beobachten, sollten Sie vorab Informationen zu Flugzeit, bevorzugtem Lebensraum und ein wenig Kenntnis über die Nahrungspflanzen der Falter einholen.
  • In der freien Natur, dem zu Hause unserer heimischen Pflanzen- und Tierwelt, steht das richtige Verhalten an vorderster Stelle: Blühwiesen sollten selbstverständlich nicht betreten und den Schmetterlingen nicht nachgestellt werden. In der Ruhe liegt die Kraft – Schmetterlingsbeobachtung ist eine gute Möglichkeit, Geduld und Achtsamkeit zu üben.

Im anlässlich des internationalen „Natur im Garten“ Tags (jährlich am 30. Juni) gestalteten Bestimmungsfolder, finden Sie eine Auswahl an heimischen Schmetterlingsarten zum näher Kennenlernen: www.naturimgarten.at/schmetterlingsbestimmungsfolder

Wenn Sie Ihre Beobachtungen mit einer schmetterlingsbegeisterten Community teilen möchten, ist die kostenlose Schmetterlingsapp der Stiftung Blühendes Österreich genau das Richtige für Sie:  www.schmetterlingsapp.at

 

Schmetterlinge fliegen gerne in die Obst-Bar

Das Wort Schmetterling hat sich erst Mitte bis Ende des 18. Jahrhunderts im Allgemeinen durchgesetzt. Davor wurde die Insektenordnung der Schmetterlinge als „Tagvögel“ (für Tagfalter) oder „Nachtvögel“ (Nachtfalter) benannt. Belegt wird die deutsche Bezeichnung „Schmetterling“ jedoch schon Anfang des 16. Jahrhunderts. Sie stammt vom mitteldeutschen Wort Schmetten (Rahm) ab, welches sich vom tschechischen Wort Smetana (Rahm, Obers) herleitet. Die Benennung stützt sich auf den alten Volksglauben, dass sich Hexen in der Nacht zu Schmetterlingen verwandeln, um an frischen Rahm/Obers zu gelangen und diesen zu stehlen. Dies beruht auch darauf, dass einige Schmetterlingsarten von Rahm/Obers angezogen werden. Regional wurde der Schmetterling auch als Buttervogel bezeichnet, was in die Richtung des englischen „butterfly“ geht.

Aber nicht nur Rahm/Obers schmeckt manchen Schmetterlingen besonders gut, auch überreifes Obst hat es ihnen angetan. Nicht selten können Tagpfauenauge oder Admiral auf faulenden Zwetschken beobachtet werden. Auch die durch den Lichteinfall wunderschön farbwechselnden Schillerfalter lieben faulendes Obst (zur Flugzeit meist Kirschen) und bevorzugen die Obst-Bar sogar gegenüber Blüten. Die Schmetterlinge sitzen auf dem Obst und nehmen mit ihrem langen Rüssel die gärenden Säfte zu sich, egal ob die Frucht noch am Baum hängt oder schon am Boden liegt. Aufmerksamen Beobachtern ist dies vielleicht das ein oder andere Mal schon aufgefallen. Auch wenn fauliges Obst in der Wiese für uns Menschen nicht überall erwünscht ist, so dient es doch als wertvolle Nahrungsgrundlage für einige Schmetterlingsarten. In diesem Sinne sollten wir den schönen Faltern da und dort eine kleine Fallobst-Bar im Garten belassen.

Ganz besondere Flächen für Schmetterlinge und andere Insekten mit Hang zur „Barfly“ sind Streuobstwiesen, die einst zur Versorgung mit Obst für den Menschen und Heu für das Vieh schonend bewirtschaftet wurden. Der einzigartige Landschaftscharakter des Mostviertels beruht auf dieser traditionsreichen Form der Bewirtschaftung. Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten, von Menschenhand geprägten Lebensräumen Mitteleuropas. Aufgrund der geringeren Wirtschaftlichkeit gegenüber intensiv bewirtschafteten Obstplantagen, welche maschinell beerntet werden können, ist in den letzten Jahrzehnten ein starker Rückgang von Streuobstwiesen zu beobachten. Um den gänzlichen Verlust dieser wertvollen Kulturlandschaft zu verhindern, wurde der Streuobstanbau Ende 2022 im österreichischen UNESCO-Büro zur Anerkennung als Immaterielles Kulturerbe eingereicht. Die besondere Bewirtschaftungsweise, die blühende Wiesen und Obstbau auf einer Fläche vereint, macht diese Lebensräume für unsere Schmetterlinge besonders wertvoll.

Detaillierte Informationen zum Thema Streuobstwiese finden Sie unter: www.bluehendesoesterreich.at/naturmagazin/streuobstwiesen-retten

Wenn sie mehr über Schmetterlinge erfahren möchten, dann empfehlen wir Ihnen einen Blick in die „Natur im Garten“ Broschüre „Schmetterlinge entdecken & fördern“ unter: www.naturimgarten.at/broschueren sowie auf die Website der Stiftung Blühendes Österreich mit zahlreichen, spannenden Schmetterlingsartikeln www.bluehendesoesterreich.at

Nachtfalterblumen - Duftiges für Nachtschwärmer

Garten, Terrasse und Balkon in der Dämmerung zu genießen, dazu braucht es die Blaue oder Goldene Stunde. Während Rot durch die Nacht geschluckt wird, trumpfen zwischen 9.000 und 12.000 Kelvin Farbtemperatur viele Abendpflanzen mit den Farben des Mondlichts auf: Oft weiß, silbern und hellgelb reflektieren sie auch noch den kleinsten Lichtstrahl, der auf sie fällt. Das macht sie auch für andere Augen als die menschlichen attraktiv. Denn Facettenaugen wissen, dass sie hier spätabends mit Nahrung belohnt werden. Kolibriartig schnell unterwegs sind Schwärmer, die Hummelschwärmer früher, die Taubenschwänzchen später. Eulenfalter sind im Gegensatz dazu langsam. Zu den klassischen Nachtfalterblumen zählen etwa Jelängerjelieber (Geißblatt), einige Lichtnelkenarten, Linden, Nachtkerzen, Prunkwinden, Wunderblumen und Zaunwinde. Auch zahlreiche Tagfalterblumen, wie Bart-Nelke, Mondviole, Nachtviolen, Phlox oder Sommerflieder, duften nachts stärker und sind deshalb sowohl für Tag- als auch Nachtfalter interessant. Weit mehr Pflanzenarten als Sie vielleicht gedacht haben, zählen zu den Königinnen der Nacht, denen Sie einmal im Mondschein begegnet sein sollten. Das einzigartige Schauspiel “Garten bei Nacht” findet jedoch nur statt, wenn wir darauf achten, die Beleuchtung auf das notwendigste Minimum zu reduzieren und so dafür sorgen, dass Lichtverschmutzung verhindert wird.

Eine ideale Randerscheinung in Blumenbeeten sind die grünlichen kecken Zipfel der einjährigen Reseden (Reseda odorata). Ihre Schwester, die Weiße Reseda (R. alba) ist als Dauerblüher doppelt so groß und macht im Prachtstaudenbeeten mehr Eindruck. Die nächtens wunderbar duftende Reseda dankt das Vorziehen auf der warmen Fensterbank.
Die wohl schönsten Düfte der Nacht aber liefern Levkojen und Nachtviolen. Levkojen (Matthiola incana) gehörten früher zur Ausstattung jedes Bauerngartens.
Als Sommerblume ist die Nachtviole (Hesperis matronalis) eine kleine Heimlichtuerin, die tagsüber mit ihren einfachen weißen oder lila Blüten wenig auffällt. Abends aber verwandelt sie sich in eine Königin der Düfte, die einen Platz in der Nähe der Terrasse wahrlich verdient.

Am Abend verwandelt sich auch die Nachtkerze (Oenothera odorata) zur Majestät. Besonders verlockend wirkt sie in nächtlichen Stunden auf verschiedene Nachtfalter. Das Öffnen ihrer mondlichtgelben Blüten, bei dem sich ein Blütenblatt nach dem anderen aufrollt, ist ein Spektakel. Nur für eine Nacht öffnet sich auf diese Weise jede einzelne Blüte, um zitronenartigen, fruchtigen Wohlgeruch zu verströmen. Tag darauf sind die nächsten Blüten am bis zu einem Meter hohen Blütenstiel an der Reihe. Lässt man die Samen gewähren, so freuen sich samenfressende Vögel im Herbst und Sie selbst sich auf die eine Fortsetzung des Blütenreigens im übernächsten Jahr.

Farbe und Duft bringen Flammenblumen in den Garten. Von honigsüß, über Veilchen bis hin zu Kräuteraroma, ist das Geruchserlebnis umso stärker, je wärmer es ist. Phlox paniculata »Pax« ist fast krankheitsfrei und entfaltet sein Odeur am stärksten in heißen Vorabendstunden. Phlox divaricata `Clouds of Perfume´ ist eine schöne, hellblau blühende Sorte, Phlox divaricata `White Perfume´ weiß mit zierlicherem Wuchs für den Halbschatten. Auch Lilien sind auf Nachtfalter angewiesen und duften deshalb auch noch zu später Stunde betörend bis narkotisch süß, wie etwa Königs-Lilie (Lilium regale) und Madonnen-Lilie (L. candidum).

Das unglaubliche Wunder der Metamorphose: Ei - Raupe - Puppe – Schmetterling

Die Paarung: Durch Pheromone (Duftstoffe), finden Männchen und Weibchen der jeweiligen Schmetterlingsart zusammen und beginnen mit dem Liebesflug, der auch Balz genannt wird. Nach einiger Zeit verbinden sich die Hinterleiber der Schmetterlinge. Das Weibchen nimmt ein Samenpaket des Männchens auf, welches im Körper des Weibchens die Eier befruchtet.

Das Ei: Die Eier werden zumeist direkt auf den geeigneten Raupenfutterpflanzen abgestreift. Viele Arten legen diese aber auch in Beständen der Futterpflanze auf den Boden, entweder weil die Raupen im Boden leben oder die Futterpflanze ihre Vegetationsperiode schon abgeschlossen hat und unterirdisch überdauert (Beispiel: Schmetterlingsart - Schwarzer Apollo, Raupenfutterpflanze - Lerchensporn). Der Kaisermantel legt seine Eier in 1–4 m Höhe an Baumstämmen ab, die von Futterpflanzen (Veilchen) umgeben sind, der Mauerfuchs nur an regengeschützten Grashalmen, etwa unter überhängenden Steinen. Viele Arten sind auf lockere Vegetation im Raupenstadium angewiesen und kommen deshalb trotz passender Futterpflanzen nicht in gedüngten Fettwiesen vor. Segelfalter benötigen Steinobst der Pflaumenverwandtschaft (Schlehe, Pflaume, Marille, Pfirsich) über möglichst kahlem Boden. Blutpflaumen werden ihm aufgrund der roten Blattfarbe zum Verhängnis: die blitzgrünen Raupen sind auf den roten Blättern sehr gut sichtbar und werden infolgedessen zu hundert Prozent Vogelfutter. Die meisten Brennnesselfalter sind auf dichte Bestände angewiesen, wobei Beschattung und Luftfeuchtigkeit eine große Rolle spielen. So benötigen Landkärtchen Vollschatten, das Tagpfauenauge hohe Luftfeuchtigkeit am besten am Gewässerrand, nur der Admiral liebt einzelnstehende Brennnesseln in voller Sonne.

Die Raupen: Nach wenigen Tagen, schlüpfen die Raupen, nachdem sie sich durch die Eihülle gefressen haben. Ihr Lebenszweck besteht darin zu fressen und zu wachsen. Sie häuten sich im Laufe der Entwicklung einige Male und verändern dabei auch des Öfteren ihr Aussehen. Um sich vor Fressfeinden zu schützen, sind viele Raupen grün oder braun, um sich gut im Dickicht von Blättern tarnen zu können. Einige Arten nehmen Gifte ihrer Futterpflanzen auf und zeigen auffällig bunte Warnfarben, oder tragen giftige Haare an der Körperoberfläche, damit sie von Beutegreifern verschont bleiben.

Die Puppe: Ist die Raupe bereit sich zu verpuppen, sucht sie sich einen geeigneten Platz, um sich dort in Ruhe vollständig verwandeln zu können. Raupen verpuppen sich selten an der Futterpflanze. Sie suchen dafür meist geschützte Plätze auf. Viele Nachtfalter verpuppen sich in lockerem Erdreich. Spinnerraupen spinnen sich vor der Verpuppung in einen schützenden Kokon ein. Tagfalter bevorzugen dichte Gehölze in der Umgebung der Futterpflanzen. Die Verpuppungsmethoden sind je nach Art unterschiedlich, einige hängen sich kopfüber von Zweigen (Sturzpuppe), spinnen einen Gürtel (Gürtelpuppe) der sie senkrecht hält, oder verpuppen sich in einem Kokon. Bei der Verpuppung platzt die Raupenhaut auf und die Puppe kommt zum Vorschein. Die Organe werden durch Enzyme zersetzt – die Raupe löst sich also sozusagen auf - und der Schmetterling wird ganz neu gebildet. Der faszinierende Umbau dauert etwa zwei Wochen, wobei 50% der Arten auch als Puppe überwintern und dadurch länger im Puppenstadium bleiben.

Der Schlupf: Ist die Metamorphose abgeschlossen, bricht die starre Hülle der Puppe auf und der Falter beginnt zu schlüpfen. Hat er es aus der Puppe geschafft, verweilt er noch einige Zeit an der Stelle und pumpt „Blut“ (Hämolymphe) in seine Flügel, um diese zu entfalten und vollständig zu trocknen.

Der Falter: Der erwachsene Falter ernährt sich – wenn überhaupt – von Blütennektar, Frucht- oder Baumsäften. Er hat eine Lebenserwartung von einigen Tagen bis Monate. Manch erwachsener Schmetterling hat keine oder nur verkümmerte Mundwerkzeuge (z.B. das Nachtpfauenauge oder der Frostspanner). Sein Zweck dient rein der Paarung und der Eiablage, nach einigen Tagen verhungern diese Falter. Schmetterlinge dienen zahlreichen Tierarten als Nahrung und haben unterschiedliche Tricks zum Überleben entwickelt. Während sich einige mit Brauntönen geschickt tarnen, setzen andere auf Schreckfarben oder ahmen mit ihren schillernden Farben und Augenflecken große Tieraugen nach.

Wenn Sie mehr über Schmetterlinge lernen, sich mit den einzelnen Arten näher beschäftigen und diese bestimmen möchten, dann ist die kostenlose Schmetterlingsapp der Stiftung Blühendes Österreich genau das Richtige für Sie:  www.schmetterlingsapp.at

Über „Natur im Garten“

„Natur im Garten“ ist eine vom Land Niederösterreich getragene Bewegung, welche die Ökologisierung von Gärten und Grünräumen in Niederösterreich und über die Landesgrenzen hinaus vorantreibt. Die Kernkriterien der Bewegung „Natur im Garten“ legen fest, dass Gärten und Grünräume ohne chemisch-synthetische Pestizide und Dünger und ohne Torf gestaltet und gepflegt werden. „Natur im Garten“ bietet unterschiedliche Angebote für private Hobbygärtnerinnen- und Gärtner genauso wie für Gemeinden, Profigärtnerinnen und -gärtner sowie Pädagoginnen und Pädagogen.

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Fotowettbewerb 2023

Vielen Dank für die zahlreiche Teilnahme am Fotowettbewerb „Schmetterlinge - bunte Schönheiten im Fokus“ in Kooperation mit CEWE und Blühendes Österreich!

   

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Veranstaltungstipp

Am 21. Oktober 2023 findet die Veranstaltung „Schmetterlinge - Bunte Schönheiten im Fokus“ auf der GARTEN TULLN statt.

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