Enzesfeld-Lindabrunn

Straßenbegleitgrün

Anstelle der einjährigen Pflanzen, die früher das Ortsbild prägten, wurden entlang der Gemeinde- und Landesstraßen in alle Beete trockenheitsliebende Stauden gepflanzt. Im ersten und zweiten Jahr kamen noch einjährige Pflanzen ins Beet, um bereits in der Anwachsphase eine abwechslungsreiche und dichte Bepflanzung zu erzielen. Über den Gasleitungen, wo keine Bäume/Sträucher gesetzt werden dürfen, wurden Skulpturen aufgestellt. Die Staudenrabatte präsentieren sich im Gegensatz zum einjährigen Wechselflor zu allen Jahreszeiten attraktiv.

Aufwändige Mähflächen entlang der Bahnstrecke wurden zu Blumenwiesen und wertvollen Naturflächen umgestaltet. Um die Akzeptanz der Bevölkerung für Wildwuchsflächen zu erhöhen, verwandelte man auch andere Mähflächen zu größeren, nierenförmigen „Blühteichen“, die sich optisch sehr vielfältig präsentieren. Einige GemeindebürgerInnen haben bereits begonnen, ihre Privatgärten in ähnlicher Weise zu bewirtschaften und so entstehen immer mehr Blumenwiesen und Blühflächen im gesamten Gemeindegebiet. 

Entlang des Radweges und in anderen Teilen des Gemeindegebietes wurden insgesamt über 400 Wildsträucher gepflanzt. Hier achtete man besonders auf eine möglichst lange und abwechslungsreiche Blühfolge.

Alter
Die ersten Umgestaltungen wurden 2010 durchgeführt; seitdem gibt es laufend Erweiterungen

Pflege
Die Pflege der Staudenbeete übernehmen zum großen Teil freiwillige GemeindebürgerInnen in Form von Beetpatenschaften. Die Naturflächen und „Blühteiche“ werden nur 1 – 2 x im Jahr von den Gemeindearbeitern mit einem Balkenmäher gemäht. Durch die naturnahe Gestaltung haben sich die Grünraumarbeiten extensiviert: Die Staudenflächen sind  rasch zugewachsen und brauchen dadurch wenig Pflege. Durch die Auswahl von standortgerechten und trockenheitsliebenden Pflanzen fällt viel an Gießarbeit weg. Zudem werden die Flächen gemulcht, somit wird die Feuchtigkeit im Boden gehalten. Die Umfunktionierung der Mähflächen in naturnahe Wiesen und „Blühteiche“ spart viel Mäharbeit. Alle diese Maßnahmen brachten der Gemeinde eine große Budgeteinsparung, die nun in weitere grüne Projekte investiert wird. Die Gemeindeflächen werden zu 100% ökologisch gepflegt.

Kultureller und sozialer Wert
Die naturnahe Umgestaltung der Grünflächen zieht sich durch das gesamte Gemeindegrün und findet bereits Nachahmung in den Privatgärten. Das gemeinsame Gärtnern prägt den Ort und das Ortsbild. Viele freiwillige BürgerInnen kümmern sich liebevoll um die abwechslungsreichen Staudenrabatte im Ort. Überschüssige Pflanzen aus den Beeten werden beim jährlichen Gartenfest („Frühlingserwachen“) in der Gemeinde gegen freie Spende angeboten. Der Spendenerlös kommt in Not geratenen GemeindebürgerInnen zugute.

Ökologie und Biodiversität
Die Umgestaltung der Beete erfolgte mit standortgerechten Stauden und heimischen Wildpflanzen. Die Naturflächen und Wildsträucher dienen zahlreichen Tierarten als Lebensraum und Nahrungsquelle und leisten einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt in der Gemeinde. Der Schutz und die Förderung der Bienen ist der Gemeinde ein spezielles Anliegen. Im gesamten Gemeindegebiet wurden Wildbienenkästen als zusätzlicher Lebensraum aufgestellt.

PlanerIn
Elisabeth Zottl-Paulischin in Zusammenarbeit mit DI Walter Kirchler und DI Andreas Steinert

Auf der Karte


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