Hollabrunn
Teilfläche im Siebeckpark
Für die Gemeinde Ober-Grafendorf ist Umwelt- und Klimaschutz ein zentrales Thema. Innovative Lösungen zur besseren Klimawandelanpassung werden bei Projekten daher oft herkömmlichen Maßnahmen vorgezogen. So auch bei der Entwässerung eines neuen Siedlungsgebietes. Statt einem Rückhaltebecken entschied sich der Bürgermeister für ein dezentrales Regenwassermanagement, sprich das gesamte Oberflächenwasser an Ort und Stelle zu versickern, zu speichern und über Pflanzen zu verdunsten.
Die geplante Straße wurde zunächst seitlich verkleinert, um Platz für die neue Lösung zu schaffen: Ein innovativer Grünstreifen mit speziellem Bodensubstrat (DrainGarden®) und angepasster Bepflanzung entstand.
In jedem Kubikmeter dieses Substrates können min. 350 Liter Wasser gespeichert werden, das dann langsam über die Bepflanzung verdunstet wird.
Für die Bepflanzung der Ökostraße wurden mehrjährige Stauden und Sträucher so ausgewählt, dass ganzjährig ein Blühangebot für Insekten gegeben ist. Ökologisch wertvolle Straßenbäume wurden gepflanzt, unter anderem wurden auch die für die Region bekannten Dirndl-Sträucher integriert.
Die 100 Meter lange Wohnstraße im neuen Siedlungsgebiet zeichnet sich durch innovative Technologien zum Regenwassermanagement als zukunftsfähiges Vorzeigeprojekt für Gemeinden aus. Für dieses Projekt erhielt die Marktgemeinde Ober-Grafendorf bereits mehrere Auszeichnungen u.a. auch den Austrian Energy Globe Award.
Alter: 2015
Pflege
Die Beete werden von den BauhofmitarbeiterInnen der Marktgemeinde gepflegt – ein Pflegedurchgang/Jahr ist ausreichend. Aufwand und Kosten der Bewässerung der Beete können eingespart werden.
Kultureller und sozialer Wert
Durch die Umsetzung dieses innovativen Projektes wurde weniger Straßenfläche versiegelt und dafür Platz für den kühlenden und attraktiven Grünstreifen entlang der Straße gemacht. Die BewohnerInnen schätzen sowohl das Blütenmeer vor der Tür, als auch den Kühleffekt.
Die Ökostraße war einige Jahre Teil eines Forschungsprojektes.
Ökologie & Biodiversität
Das Regenwasser dieser zukunftsfähigen Siedlung wird nicht schnellstmöglich über den Kanal abgeleitet und entsorgt, sondern lokal gespeichert und steht den Pflanzen zur Verfügung. Das hat viele Vorteile: Das Mikroklima wird deutlich verbessert, kaum Gießen von Grünflächen in den Sommermonaten, kein energieaufwendiges Reinigen des Regenwassers in Kläranlagen, sowie passiver Hochwasserschutz.
Planer: Neben der Marktgemeinde Ober-Grafendorf und der Gartengestaltung Rath GmbH waren die Zenebio GmbH und die Universität für Bodenkultur bei der Realisierung involviert.
„Natur im Garten“ Telefon: +43 (0) 2742 / 74 333