Mödling

Kühle Straße durch das Schwammstadt-Prinzip

Die Stadt Mödling hat die Dringlichkeit von Klimaanpassungsmaßnahmen im öffentlichen Raum erkannt und ein Planungsbüro beauftragt, Bäume in der Guntramsdorfer Straße im Bereich  der Friedhofsmauer nach dem "Schwammstadt-Prinzip" zu planen.  

Als erste Gemeinde Niederösterreichs und als erst dritte österreichische Gemeinde wurde beim Umbau der Guntramsdorfer Straße das Prinzip Schwammstadt für die neugepflanzten Bäume verwendet.

Für die „Schwammstadt“ wird unterhalb der befestigten Oberflächen im Straßenraum eine Schicht aus grobkörnigem Schotter, sowie feineren, wasserspeichernden Materialien angelegt. Die Bäume stehen wie üblich in ihren Baumscheiben, haben aber direkten Kontakt zu den Schotter-Schichten und können diese durchwurzeln. Durch den vergrößerten Wurzelraum können sich die Bäume besser entwickeln, werden größer, älter und bleiben vitaler.

Kultureller und sozialer Wert
Gerade im Umfeld des neu errichteten Radweges ist es wichtig beschattete und gekühlte Bereiche vorzufinden.  Sowohl Radfahrer auf der einen Seite, wie Fußgänger – und da vor allem ältere Friedhofsbesucher - profitieren von dieser angenehmen, kühleren Umgebung. Fachgerecht geplante, klimaangepasste Grünräume dienen in Mödling auch als Vorbild für die Gestaltung privater Grünräume.

Ökologie und Biodiversität
Oberflächenwasser wird in die Beetflächen eingeleitet, im Schwammkörper gespeichert und durch die Bepflanzung lokal verdunstet. Auch Starkregenmengen können so gut abgepuffert werden.

Neben Zukunftsbäumen, die als Klimawandel tauglich bewertet werden, wurde die Unterpflanzung mit Blühfolge für das ganze Jahr geplant.

Alter
2019 im Zuge der Radwegneugestaltung in diesem Abschnitt der Guntramsdorfer Straße

Pflege
Die Pflege erfolgt durch die Mödlinger Stadtgärtner

Planer
DI Daniel Zimmermann (3:0 Landschaftsarchitektur)
https://www.schwammstadt.at/projekte/guntramsdorfer-strae-mdling-30-landschaftsarchitekten