Aliens aus dem Pflanzenreich

Aus fernen Ländern zugewanderte Pflanzen- und Tierarten gelten nach der Veränderung von Ökosystemen durch Landnutzung als zweitgrößter Gefährdungsfaktor der biologischen Vielfalt. Manche dieser Neubürger sind einheimischen Arten überlegen da Fressfeinde und Krankheitserreger aus ihren angestammten Gebieten in unseren Breiten fehlen. Sog. „invasive Neophyten“ verdrängen andere Pflanzenarten und verändern dadurch Lebensräume. Für den Menschen können sie auch teilweise direkt ein Problem darstellen wie im Falle des Ragweed. Auf dessen Blütenstaub reagieren viele Menschen allergisch.

Gerade im Gartenbereich ist man sich der Problematik um die Auswilderung nicht heimischer Pflanzen viel zu wenig bewusst. 57% der Neophyten Österreichs sind aus Kulturen verwildert oder wurden bewusst ausgepflanzt.

Beispiele dafür sind das Drüsige Springkraut oder der Japan- und Sachalinknöterich welche als Zierpflanzen importiert wurden. Der Knöterich stellt v.a. an Dämmen und Deichen ein Problem dar, weil seine bis zu zwei Meter tief reichenden Triebe diese Bauwerke schädigen. Das Drüsige Springkraut bildet an feuchten Standorten oft Reinbestände aus, an denen praktisch keine anderen Pflanzenarten mehr vorkommen. Somit verdrängt es Futterpflanzen von Raupen und vieler anderer Insekten. 

Verantwortliche für öffentliche Grünräume und GartenbesitzerInnen sollten in ihrem Bereich die Ausbreitung von Drüsigem Springkraut, Staudenknöterich, Robinie, Götterbaum und anderen Neophyten mit großem Ausbreitungspotential verhindern oder zumindest eindämmen. Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen haben MitarbeiterInnen von „Natur im Garten“ ein Infoblatt ("Neophyten - Neue Pflanzen im öffentlichen Raum") für Gemeinden erstellt.

„Natur im Garten“ Telefon: +43 (0) 2742 / 74 333