Tag des Baumes – Ehre, wem Ehre gebührt!

Mit dem internationalen Tag des Baumes am 25. April, soll dem unschätzbaren Wert unsere Bäume, welche täglich über 70 wertvolle Leistungen für uns Menschen erbringen, einmal jährlich gebührend Rechnung getragen werden. Einige der positiven Aspekte, mit welchen Bäume unsere Lebewelt bereichern, möchten wir am Ehrentag von „Bruder Baum“ genauer betrachten. Bäume sind im Garten, auf Balkon oder Terrasse und im öffentlichen Grünraum unverzichtbare und vor allem wertvolle Gestaltungselemente. Die Wahl des richtigen Baumes will gut überlegt sein, denn nur dann gedeihen unsere Bäume prächtig und bleiben über Jahrzehnte hinweg gesund. Um Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer sowie Gemeinden bei der Auswahl optimal unterstützen zu können, hat die Bewegung ‚Natur im Garten‘ den „Baumnavigator“ entwickelt. Mit diesem innovativen Onlinetool finden Sie unter www.willBAUMhaben.at mit wenigen Klicks den optimalen Wunschbaum.

Was Bäume alles können – Gründe warum wir Bäume brauchen gibt es viele!

Allen voran stehen die für uns lebensnotwendige Sauerstoffproduktion sowie die Filterung von Feinstaub und Schadstoffen. Bäume sind die „Grüne Lunge“ der Erde. Durch die Photosynthese schenken sie uns die Luft zum Atmen und sorgen für eine hohe Luftqualität. Bäume tragen außerdem aktiv zum Klimaschutz bei, da sie CO2 binden und somit den Ursachen des Klimawandels wie dem Treibhauseffekt entgegenwirken. Aufgrund ihres Großen Kronenvolumens und der immensen Blattmasse sind ausgewachsene Bäume wahre Sauerstoff-Kraftwerke: eine erwachsene Rotbuche produziert jährlich 4,6 Tonnen Sauerstoff und verarbeitet zugleich 6,3 Tonnen CO2. Zudem sichern Bäume die Wahrung einer guten Bodenqualität, da sie im Stande sind Regenwasser und fruchtbaren Boden an Ort und Stelle zurückzuhalten. Ein Baum, der eine Wurzelmasse von 300 bis 500 Kilogramm entwickeln konnte, durchzieht damit rund 50 Tonnen Erdreich und verhindert den Abfluss von 70 000 Litern Wasser pro Jahr.

In Gärten und öffentlichen Grünflächen sind Bäume wesentliche Gestaltungselemente, denn ihre Kronen bilden Dächer, unter welchen neue „Räume“ entstehen und erschließen dadurch eine dritte Gestaltungsdimension. Unter ihrem schützenden, grünen Blätterdach sorgen Bäume außerdem für Wohlfühlklima: sie kühlen die Umgebung bei Hitze maßgeblich und spenden wohltuenden Schatten. „Wissenschaftler der niederländischen Universität Wageningen konnten zeigen, dass die Kühlleistung eines Baumes etwa jener von zehn Klimaanlagen entspricht. Auf von Bäumen beschatteten Oberflächen kann eine Temperaturreduktion um bis zu 20° C erreicht werden. Besonders in Städten kann durch eine strategisch günstige Planung von Parks und Baumbeständen kühle Luft im Stadtgefüge ‚erzeugt‘, in umliegende Wohngebiete verteilt und damit der Hitzeinseleffekt vermindert werden. Neben den beachtlichen Leistungen als natürliche Klimaanlagen, haben Bäume für die Bevölkerung vor allem auch einen hohen Stellenwert hinsichtlich ihrer Wohlfahrtswirkung“, erklärt Landesrat Martin Eichtinger. Nicht nur für uns Menschen sind Bäume unverzichtbar, sie stellen einen wertvollen Lebensraum für unzählige Lebewesen dar, denn sie bieten Nahrung, Unterschlupf, Nistmöglichkeit, Überwinterungsquartier und Schutz. Besonders in unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft stellen selbst einzelne Bäume oder Gehölzgruppen ökologisch wertvolle Inseln, sogenannte ‚Trittsteine‘, für unsere heimische Artenvielfalt dar. Liegen viele solcher Inseln zwischen siedlungsnahen Naturschutzflächen, kann ein grüner Korridor entstehen, auf welchem Tier- und auch Pflanzenarten wandern können. Jede Gartenbesitzerin und jeder Gartenbesitzer kann durch naturnahes, ökologisches Gärtnern einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung und Förderung unserer Artenvielfalt beitragen.

Und als wären all die unschätzbar wertvollen Leistungen, die Bäume tagtäglich erbringen, noch nicht genug, so denke man an die Vielfalt unserer heimischen Baumarten im Verlauf der Jahreszeiten. Im Frühling können wir uns an den herrlich duftenden Blüten und dem zarten Grün der ersten Blätter erfreuen, beginnend mit den Sommermonaten verwöhnen uns Bäume mit ihrem Reichtum an Früchten, Beeren und Nüssen und im Herbst bezaubern sie uns mit dem atemberaubenden Farbenspiel des Herbstlaubes. Von Raureif und Schnee ummantelt, verwandeln sich unsere Bäume dann am Ende des Jahres in wunderschöne, beinahe unwirkliche Geschöpfe, die der glitzernden Winterlandschaft eine unvergleichliche Charakteristik verleihen.

Den richtigen Baum finden - Bäume wachsen stets in den Himmel

Für die richtige Wahl des gewünschten Hausbaumes ist neben Ansprüchen an Boden, Lichtverhältnisse und die Klimaregion vor allem in Hausgärten auch die Wuchshöhe der Bäume ausschlaggebend. Bei der Planung eines Hausbaumes sollte von Anfang an die endgültige Wuchshöhe, Wuchsform und Kronenbreite mitberücksichtigt werden. Bäume sollten möglichst wenig und vor allem nicht regelmäßig geschnitten werden, da dies die Baumgesundheit wesentlich und nachhaltig beeinträchtigen kann. Eine Ausnahme bilden hier nur Obstbäume. Es ist empfehlenswert in einem Hausgarten nur Baumarten zu verwenden, die zu der Gruppe der Kleinbäume gezählt werden und nur zwei bis zehn Meter hoch werden. Mittelgroße Bäume zwischen zehn und 15 Metern Höhe sollten nur auf sehr großen Grundstücken einen Platz finden.

Wählen Sie für Ihren Garten bevorzugt heimische Baumarten beziehungsweise Zuchtformen heimischer Arten oder Zierbäume, die einen hohen ökologischen Wert haben. Denn diese bieten der heimischen Tierwelt Lebensraum und Nahrung.

Heimische Bäume gibt es für alle Gartengrößen: Die Hopfenbuche (‘Ostrya carpinifolia‘) und Schnee-Birne (‘Pyrus nivalis‘) werden ca. acht bis zehn Meter hoch und sind Bäume für größere Gärten. Kleiner bleiben die Österreichische Mehlbeere (‘Sorbus austriaca‘‘), der Faulbaum (‘Frangula alnus‘) oder die Stein-Weichsel (‘Prunus mahaleb‘). Alleskönner sind Obstbäume, die es als Hoch-, Halb- oder Viertelstamm in allen Größen gibt. Unter ihnen finden sich auch fruchttragende Wunschbäumchen für den Balkon.

It’s a match – Traumbaum gefunden!

Haben Sie den richtigen Wunschbaum mittels der umfangreichen Auswahlkriterien des „Baumnavigators“ gefunden, geht es als nächstes an den Kauf. Hier sollten vorrangig regionale Gärtnereien und Baumschulen die Ansprechpartner Ihrer Wahl sein. Das Angebot ist weitreichend, hohe Qualität ist garantiert und bestehen noch Zweifel, so erhalten Sie im persönlichen Gespräch kompetente Beratung auf hohem fachlichem Niveau. Ein entscheidender Vorteil bei regional produzierten Gehölzen ist auch, dass ihr Baum bereits in der Nähe seines Bestimmungsortes aufgewachsen und somit an Klima und Boden bestens angepasst ist. Unter https://www.naturimgarten.at/unser-angebot/unsere-partnerbetriebe.html finden Sie unsere „Natur im Garten“ Partnerbetriebe, welche nach ökologischen und nachhaltigen Kriterien produzieren. Ebenso finden Sie dort kompetente Ansprechpartner hinsichtlich Baumschutz und Baumpflege. Gerne berät Sie auch unser „Natur im Garten“-Telefon unter 02742/74333 oder gartentelefon@naturimgarten.at bei allen Fragen rund um das ökologische Gärtnern.

 

Einige beeindruckende Baumrekorde:

  • Rekordhalter als ältestes Baumindividuum der Welt ist „Methusaleah“, eine über 4800 Jahre alte Langlebige Kiefer (Pinus longaeva) – die älteste Eiche Österreichs, die „Dicke Oachn“, ist etwa 1000 Jahre alt und steht in der Steiermark  
  • aktuell lebender Rekordhalter als höchster Baum der Welt ist mit 115,85 Metern „Hyperion“, ein Küstenmammutbaum (Sequoia sempervirens) – im Vergleich: der „Steffl“ (Südturm des Stephansdomes) ist 136,7 Meter hoch
  • der dickste Baum der Welt, „El Árbol del Tule“, ist eine Mexikanische Sumpfzypresse (Taxodium mucronatum), deren Stammumfang etwa 36 Meter misst – gemessen an der durchschnittlichen Armspannweite einer erwachsenen Frau (etwa 1,65 Meter) oder eines erwachsenen Mannes (etwa 1,80 Meter), könnte dieser Baum gemeinsam von 22 Frauen oder 20 Männern umarmt werden

In der Datenbank befinden sich Bäume, die ökologisch wertvoll sind und einen hohen Beitrag zur biologischen Vielfalt leisten. Grundsätzlich liegt die beste Pflanzzeit für Jungbäume im Herbst, da so die Bodenfeuchte genutzt werden und die Wurzelbildung noch vor dem Winter einsetzen kann. Ein weiterer möglicher Pflanztermin wäre auch jetzt im Frühling, sofern die Bäume noch nicht ausgetrieben haben. Containerpflanzen können, wenn eine regelmäßige Wasserversorgung gewährleistet ist und die Baumscheibe gemulcht wird, die ganze Vegetationsperiode hindurch gepflanzt werden.

Abschließende Gedanken zum Tag des Baumes

In welcher Art und Weise wir Bäume wertschätzen, liegt ganz bei uns. Wir sollten jedoch stets bedenken, dass wir unsere Bäume weit mehr brauchen als sie uns. Die Realität im Umgang mit Bäumen zeigt noch oft, dass die grünen Riesen trotz allem auf unser Wohlwollen und unsere Wertschätzung angewiesen sind. Der Tag des Baumes soll uns einmal jährlich dazu anhalten, diesen wunderbaren Geschöpfen jene Ehre zuteilwerden zu lassen, die ihnen wahrlich gebührt.

„Habt Ehrfurcht vor dem Baum. Er ist ein einziges Wunder, und euren Vorfahren war er heilig.“
(Alexander von Humboldt)

„Natur im Garten“ Telefon: +43 (0) 2742 / 74 333