Blumenwiesen mähen

Der erste Schnitt steht an

Immer mehr Gemeinden entscheiden sich dafür auf öffentlichem Grünraum Blumenwiesenmischungen auszusäen. Vielerorts ist das recht gut gelungen.  Zu dieser Jahreszeit stehen die Wiesen in Vollblüte und erfreuen nicht nur das Auge der Gemeindebürger, sondern auch jene der Blütenbesucher. Blumenwiesen können die Artenvielfalt auf Gemeindeflächen schlagartig erhöhen. Schmetterlinge, Bienen, Wildbienen und Hummeln finden sich auf diesen Flächen ein und holen sich Blütenstaub und Nektar zu ihrer Ernährung.

Damit das auch so bleibt, ist die Pflege der Wiesen ein entscheidender Faktor. Fettwiesen etwa müssen mindestens zweimal im Jahr gemäht werden, sonst fallen die Pflanzen um und die Wiese verfilzt. Das Mähgut wird nach dem Trocknen abtransportiert. Auf diese Weise bauen sich mit der Zeit Nährstoffe ab und die Artenzusammensetzung ändert sich im Laufe der Zeit von den Gräsern zugunsten der Wildblumen.

Tierschonende Mahd

Am schonendsten für die Tierwelt ist das Mähen mit der Sense. Am besten wird der Schnitt mit der Sense am frühen Morgen durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt ist durch die gute Wasserversorgung das Gewebe der Pflanzen noch straff. Sie sind daher leichter zu durchschneiden als welke Pflanzen zur Mittagszeit oder am Nachmittag. Damit nicht der Gesamte Lebensraum der Tiere auf einmal verschwindet, sollten kleine Inseln oder Teilbereiche als Rückzugsraum von der Mahd ausgespart bleiben.

Motorsensen oder Kreiselmäher sind für die Mahd aus Sicht des Tierschutzes nicht zu empfehlen, weil die meisten Tiere von den schnell rotierenden Schneidwerkzeugen nicht schnell genug flüchten können. Ein großer Teil der Wiesenbewohner wird auf diese Weise zermalmt.

Als insektenschonende Alternative können Balkenmäher in Betracht gezogen werden, die das Gras mit zwei gegeneinander arbeitenden Messerbalken abschneiden. Tierverluste können bei der Mahd mit motorbetriebenen Geräten auch durch den Zeitpunkt und die Art des Mähens minimiert werden. Eine Schnitthöhe von 10cm schont Lurche, ein Schnittzeitpunkt außerhalb der Hauptflugzeit der Insekten (Mittag, Nachmittag) minimiert deren Verluste. Wenn die Flächen von einer Seite zur anderen gemäht werden, haben mobile Arten die Möglichkeit vor dem Mähwerk zu fliehen. Bei der Staffelmahd werden nur Teilflächen gemäht. Zu einem späteren Zeitpunkt werden andere Flächen bearbeitet. So bleiben den Tieren Rückzugsbereiche. Wegränder oder kleinere „Inseln“ können aus diesem Grund ganz von der Mahd ausgespart werden.

Der richtige Zeitpunkt zum Schnitt

Den Wiesenpflanzen soll die Möglichkeit gegeben werden aussamen zu können. Der erste Schnitt sollte daher (als Faustregel) durchgeführt werden, wenn die Margeriten im Begriff sind zu verblühen. Die Samen vieler Arten reifen im trocknenden Heu  nach, und die Samen können ausfallen. Dies ist etwa bei der Wiesenglockenblume, beim Glatthafer, der Wilden Karotte oder bei den Klappertopfarten der Fall. Das Heu kann auch zur Gewinnung neuen Saatgutes („Heudruschverfahren“) verwendet werden um Brachflächen damit zu begrünen.

Wenn der Boden sehr nährstoffreich ist (Fettwiesen), wird nach dem ersten Schnitt noch zweimal gemäht, bei nährstoffarmen Böden reicht ein weiterer Schnitt. Wiesen auf extrem nährstoffarmen Magerstandorten werden nur einmal im Jahr gemäht, dieser Schnitt sollte frühestens im Juli durchgeführt werden.

Nähere Informationen zur Anlage und Pflege von Blumenwiesen finden Sie auf unserer Homepage in der Broschüre "Wiesen und Rasen" ab Seite 4.

„Natur im Garten“ Telefon: +43 (0) 2742 / 74 333