Einfache Vermehrung von Sträuchern

Mit sogenannten Absenkern kann man auf einfache Weise, gratis und für die Mutterpflanze schonend, neue Heckensträucher gewinnen. Hecken vereinen im Gemeindegrünraum wichtige Funktionen wie Zierde, Sicht- und Lärmschutz und sind Versteck für Kleintiere und Nistmöglichkeit für Vögel.

Besonders gut für die Vermehrung mittels Absenkern, eignen sich die Triebe von Sträuchern, die in Bodennähe wachsen. Ausgewählt werden längere ein- bis zweijährige Zweige, die noch voll im Wachstum stehen. Sie werden im zeitigen Frühjahr in eine ca. 10 cm tiefe, zuvor vorbereitete Rinne heruntergebogen und mit Steinen oder einem umgebogenen Draht oder Hering in dieser fixiert. In milden Wintern, so wie heuer, kann dieser Vorgang auch jetzt im Jänner durchgeführt werden, solange der Boden nicht gefroren ist.
Durch die waagrechte Lage bilden sich aus den Knospen dieses Zweiges steil aufragende Triebe, die zum Licht wachsen wollen.
Wenn sich diese Triebe ca. eine Handbreit aus dem Boden erhoben haben, wird die Rinne mit lockerer Erde aufgefüllt. Ideal ist eine Mischung aus 1/3 Sand, 1/3 Komposterde und 1/3 Gartenerde. An diesen neu gebildeten Trieben bilden sich im Laufe der Vegetationsperiode Wurzeln.

Alternativ kann ein Zweig auch wie ein „U-Hakerl“ heruntergebogen, in einer Mulde mit einem Stein oder Draht/Hering fixiert und angehäufelt werden.

Nach dem Blattfall im Herbst, oder im zeitigen Frühling des Folgejahres wird der inzwischen bewurzelte Ableger vom Mutterstrauch abgeschnitten und vorsichtig mit dem Spaten aus der Erde gelöst, ohne dabei die neu gebildeten Wurzeln zu beschädigen.

Der Ableger kann nun mit einer scharfen Bypassschere in mehrere Teilstücke zerschnitten werden, sodass jeder senkrechte Trieb auch mit Wurzeln ausgestattet ist.
Die auf diese Weise gewonnenen Tochterpflanzen können nun an ihren neuen Bestimmungsort verpflanzt werden.

Achten Sie in den ersten Jahren darauf, dass die neuen Babysträucher nicht von Gras oder Unkraut überwuchert werden. Mit einer Mulchschicht aus organischem Material (Grasschnitt, Laub, Gartenfaser o.ä.) lässt sich das Pflanzbeet leichter von unerwünschtem Aufwuchs freihalten. Die Mulchschicht hält die Feuchtigkeit länger im Boden und ist obendrein auch ein willkommener Dünger, wenn sich das Material langsam zersetzt.
Während längerer Trockenperioden sollte speziell bei diesen Neupflanzungen auf das Gießen nicht vergessen werden!

Nähere Informationen zum Pflanzen von Sträuchern u.a. Gehölzen finden Sie auf unserer Homepage unter http://www.naturimgarten.at/gehoelze.pdf

Bernhard Haidler, Natur im Garten

„Natur im Garten“ Telefon: +43 (0) 2742 / 74 333