Der Essigbaum

Vom Garten in die Landschaft

Auch der in Gärten und Parks so beliebte Essigbaum zählt zu den sogenannten Neophyten. Er stammt aus dem östlichen Nordamerika, und wurde schon im 17. Jahrhundert über Paris als Garten- und Parkbaum in Mitteleuropa eingeführt. Leider kann er sich lokal ausbreiteten, was aus Sicht des Naturschutzes nicht wünschenswert ist.

Lange Zeit war der Essigbaum aufgrund seiner schönen roten Laubfärbung im Herbst und der roten Fruchtstände eine beliebte Zierpflanze. Leider breitet sich die Pflanze über weit verzweigte Wurzelausläufer und Schösslinge sehr aggressiv aus und wird somit zu einem schwer zu bekämpfenden Wurzelunkraut. Das führt sogar dazu, dass er sich über Garteneinfriedungen hinweg setzt und auf angrenzenden Wiesen, Feldern oder Straßenrändern auftaucht.

Die Verbreitung erfolgt aber auch über Samen oder mittels kontaminierten Aushubmaterial, das Wurzelstücke oder Samen enthält. Der Essigbaum ist sehr anspruchslos und siedelt sich auch auf „Gstetten“ wie Gewerbebrachflächen, Bahndämmen und selbst in Spalten von Gehsteig- oder Hauskanten an.

Der Essigbaum ist eher kurzlebig, wird nur ca. 40 Jahre alt und max. zehn Meter hoch. Meist wächst der Essigbaum strauchartig oder mit einem kurzen, krummen Stamm. Ebenso wie der Götterbaum hat er unpaarig gefiederte Blätter, welche jedoch unterseits blaugrün gefärbt sind. Der Blattrand ist im Gegensatz zum Götterbaum leicht gesägt. Junge Triebe sind dicht braunfilzig behaart.

Um seine Ausbreitung nicht weiter zu fördern, sollte der Baum nicht in öffentlichen Grünräumen und Privatgärten gepflanzt werden. Eine aktive Bekämpfung durch bloßes Fällen führt wegen der Ausbildung zahlreicher Stockausschläge nicht zum Ziel. Um das zu verhindern, muss der Baum vor dem Fällen durch „Ringeln“ geschwächt werden. Das heißt, man entfernt die Rinde in einem mindestens 10cm breiten Streifen rund um den Stamm bis auf das Holz. Einen kleinen Steg (10% des Stammumfanges) lässt man dabei stehen, um den Saftstrom nicht völlig zu unterbrechen. Das Ringeln sollte vor dem Spätsommer erfolgen, damit möglichst wenige Nährstoffe von den Blättern in die Wurzeln eingelagert werden können. Im zweiten Jahr, wenn der Baum geschwächt ist, entfernt man auch diesen Steg. Gefällt wird der Baum schließlich, wenn er abgestorben ist. Eine Nachbehandlung von eventuell auftretenden Stockausschlägen muss mitbedacht werden.

Junge Pflanzen können durch Ausreißen oder regelmäßiges Abmähen bekämpft werden.

Nähere Informationen zum Thema „Neophyten“ finden Sie auf unserer Homepage.

Wichtiger Hinweis: Das Thema „Neophyten im Gemeindegrünraum“ wird bei unserem monatlichen Gemeindewebinar am 28. August ausführlich behandelt. Gerne können Sie sich dafür kostenlos anmelden.

„Natur im Garten“ Telefon: +43 (0) 2742 / 74 333