Blumenwiesen mähen

Viele Gemeinden entscheiden sich dafür auf öffentlichem Grünflächen Wildblumenwiesen anzulegen. Vielerorts ist das gut gelungen. Zu dieser Jahreszeit stehen die Wiesen in Vollblüte und erfreuen nicht nur das Auge der GemeindebürgerInnen, sondern auch die Blütenbesucher.

Damit das auch so bleibt, ist die Pflege der Wiesen ein entscheidender Faktor. Wird auf die Mahd verzichtet, fallen die Pflanzen um und die Wiese verbracht.

Methoden

Am schonendsten für die Tierwelt ist das Mähen mit der Sense. Am besten wird der Schnitt mit der Sense am frühen Morgen durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt ist durch die gute Wasserversorgung das Gewebe der Pflanzen noch straff.

Rasenmäher oder Motorsensen mit Schnuraufsatz sind für die Mahd nicht zu empfehlen, weil die meisten Tiere von den schnell rotierenden Schneidwerkzeugen oder Schnüren nicht schnell genug flüchten können.

Als insektenschonende Alternative können Balkenmäher in Betracht gezogen werden, die das Gras mit zwei gegeneinander arbeitenden Messerbalken abschneiden. Auch das Mähen mit langsam rotierenden Aufsätzen für Freischneider - den sogenannten Kreiselschneidern oder Kreiselscheren, kann in Betracht gezogen werden.  Eine Schnitthöhe von 10cm schont Lurche und andere Tiere, ein Schnittzeitpunkt außerhalb der Hauptflugzeit der Insekten (Mittag, Nachmittag) minimiert deren Verluste. Wenn die Flächen in Streifen von einer Seite zur anderen gemäht werden, haben mobile Arten die Möglichkeit vor dem Mähwerk zu fliehen. Bei der Staffelmahd werden nur Teilflächen gemäht. Zu einem späteren Zeitpunkt dann die übrigen Flächen, so bleiben den Tieren Rückzugsbereiche. Wegränder oder kleinere „Inseln“ können aus diesem Grund ganz von der Mahd ausgespart werden.

Der richtige Zeitpunkt für den Schnitt

Der erste Schnitt sollte dann durchgeführt werden, wenn die Margeriten im Begriff sind zu verblühen. Die Samen vieler Arten reifen im trocknenden Heu nach, und die Samen können ausfallen. Dies ist etwa bei der Wiesenglockenblume, beim Glatthafer, der Wilden Karotte oder bei den Klappertopfarten der Fall. Das Heu kann auch zur Gewinnung neuen Saatgutes („Heudruschverfahren“) verwendet werden, um Brachflächen damit zu begrünen.

Wenn der Boden sehr nährstoffreich ist (Fettwiesen), wird nach dem ersten Schnitt noch zweimal gemäht, bei nährstoffarmen Böden reicht ein weiterer Schnitt. Wiesen auf extrem nährstoffarmen Magerstandorten werden nur einmal im Jahr gemäht, dieser Schnitt sollte frühestens im August durchgeführt werden.

Düngereffekte vermeiden

In jedem Fall aber muss das Mähgut nach dem Trocknen entfernt werden. Verbleibt das Schnittgut auf der Fläche, verflilzt der Untergrund mit diesem Material und es wird so für nachkeimende Kräuter immer schwieriger diesen Horizont zu durchdringen. Auch das sogenannte „Schlägeln“ ist für die Bewirtschaftung der Wiesen ungeeignet. Das zerhäckselte Pflanzenmaterial bleibt auf der Fläche und düngt als Mulchschicht den Boden. Dieser „Düngereffekt“ ist aber in diesem Fall kontraproduktiv für das Gedeihen von Kräutern, die eher mageren Boden bevorzugen.

Nähere Informationen zur Anlage und Pflege von Blumenwiesen finden Sie auf unserer Homepage:

Blumenwiesen - Pflegeleichte, attraktive Flächen mit hoher Artenvielfalt

Blumenwiesen anlegen

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