25 klimafitte Bäume und Sträucher

Bäume und Sträucher sind uns wohlgesonnen. Sie schaffen ein grünes und erholsames Umfeld. Die Gehölze beschenken uns mit ihren imponierenden Düften, Farben, Formen, Stimmungen und so manchen Köstlichkeiten. Ganz nebenbei bringen sie einen enormen Mehrwert für Mensch und Tier und sind wahre Klimahelden:

Von Beschattung, über Kühlung durch Verdunstung von Wasser, Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, besserem Wasserspeichervermögen, Schadstofffilterung bis hin zum Schutz vor Wärme- und UV-Strahlung im Schatten der Kronen. Bäume sind natürliche Klimaanlagen - Laut Forschern der niederländischen Universität Wageningen entspricht die Kühlleistung eines Baumes 20 bis 30 Kilowatt, das ist etwa so viel, wie zehn Klimaanlagen leisten. Der kühlende Effekt wirkt weit über das Mikroklima in Baumnähe hinaus und beeinflusst die gesamte Umgebung positiv.

Im Folgenden werden 25 Bäume und Sträucher vorgestellt, die unterschiedlichen Umwelteinwirkungen trotzen und ökologisch wertvoll sind.

13 klimafitte Bäume:

1. Zerreiche, Quercus cerris

Ursprünglich stammt die Zerreiche aus den Wäldern Südeuropas und Kleinasiens. Als Stadt-, Park- oder Straßenbaum wird sie aber auch hierzulande vermehrt gepflanzt.

Die Zerreiche mag gern frische tiefgründige und leichte Böden. Aufgrund ihrer langen Pfahlwurzel hält sie auch stärkeren Stürmen stand. Die Zerreiche zählt zu den trockenheitstoleranten Bäumen und verträgt auch eine Sommertrockenheit von einigen Monaten. Sie toleriert Luftverschmutzung, Streusalz und Fröste bis zu -20°C.

Bei optimalen Bedingungen entwickelt sich die Zerreiche zu einem stattlichen Baum von bis zu 35 m Höhe. Typisch sind ihre eingebuchteten, dunkelgrünen und ledrigen Blätter. Die grün-rötlichen Blüten erscheinen als lange Kätzchen von April bis Mai. Ganz besonders: Eichen gelten als „DER“ Baum für Insekten. Von einer Eiche profitieren hunderte unterschiedliche Tierarten, direkt oder indirekt.

 

2. Silber-Linde, Tilia tomentosa 'Brabant'

Die Silberlinde trägt ihren Namen aufgrund der silbrigen Blattunterseite, die angenehm weich ist. Bei starker Sonneneinstrahlung dreht die Silberlinde die Blattunterseiten der Sonne zu. Durch die silbrige Oberfläche kann ein hoher Anteil des Sonnenlichtes reflektiert werden – ein natürlicher Sonnenschutz. Beheimatet ist die Silberlinde in Südosteuropa. So mag sie es gern sonnig und gedeiht auf normalen bis lehmigen und trockenen Böden.

Mit ihrem aufrechten Wuchs kann die Silberlinde eine Höhe von bis zu 35 m erreichen und zeigt insbesondere in ihren jungen Jahren eine starke Wuchsleistung. Beachtlich hoch ist auch der ökologische Wert der Silberlinde. Sie zieht mit ihren Blüten im Juli zahlreiche bestäubende Insekten an. Gegenüber Hitze, Sommertrockenheit, Frost und Luftverschmutzung zeigt sie sich tolerant.

NB: Aufgrund ihrer herzförmigen Blätter ist die Linde allgemein als „Baum der Liebe“ bekannt.

 

3. Baum-Hasel, Corylus colurna

Die Baum-Hasel wird seit Jahrhunderten wegen ihres Holzes sehr geschätzt. Sie stammt aus Südosteuropa. Das langsam wachsende Gehölz erreicht bei uns eine Höhe von bis zu 15 m. Als attraktiver Garten- und Parkbaum wird die Baum-Hasel auch in Mitteleuropa vermehrt gepflanzt. Aufgrund ihrer Verträglichkeit gegenüber Hitze, dem städtischen Klima und Frösten sowie ihren geringen Bodenansprüchen zeigt sie sich zukunftsfähig.

Die kätzchenförmigen Blüten der Baum-Hasel erscheinen vor dem Blattaustrieb bereits sehr. Die Früchte sind, ähnlich der Haselnuss, im September und Oktober reif und essbar. Die Baumhasel ist ein guter Schattenspender und färbt im Herbst ihr Laub goldgelb. Es gibt auch eine rotblättrige Baum-Hase im Handel, die den Namen Corylus colurna 'Granat' trägt.

 

4. Hainbuche, Carpinus betulus

Die Hainbuche ist ein heimischer Laubbaum der Höhen von bis zu 20 m erreichen kann. Die Hainbuche ist häufig im öffentlichen Raum anzutreffen und in unterschiedlichen Sorten als Stadtbaum (u.A. Säulen- oder Pyramidenwuchs) erhältlich. Allseits beliebt und in vielen Gärten zuhause ist sie auch in Form einer Hecke. Die Hainbuche ist Brutgehölz und Raupenfutterpflanze und bietet auch Kleinsäugern und Vögeln Nahrung, weswegen sie ökologisch sehr wertvoll ist.
Sie verträgt Trockenheit, sommerliche Trockenzeiten und Fröste und zeigt sich den meisten Böden gegenüber tolerant. Aufgrund ihres kräftigen und tiefreichenden Wurzelsystems hat sie eine hohe Standfestigkeit.
Summa summarum ist die Hainbuche als Alternativbaumart in Zeiten der Klimaerwärmung ein attraktives Gehölz.

 

5. Japanischer Schnurbaum, Styphnolobium japonicum

Der Japanische Schnurbaum stammt aus China, Korea und Japan und ist auch als Honig- oder Pagodenbaum bekannt. Seine vielen Schmetterlingsblüten erscheinen in langen cremeweißen Schnüren und verströmen einen wohlriechenden Duft. Sie bieten reichlich Nektar und Pollen für zahlreiche Insekten. Aus den Blüten entwickeln sich Schoten mit perlschnuratigen Samenständen (diese werden nur in milden Regionen und warmen Sommern ausgebildet). Die feinen Fiederblätter erinnern an die Blätter einer Robinie. Der Japanische Schnurbaum kann zwischen 15 m bis 20 m hoch werden und entwickelt mit zunehmendem Alter eine ausladende Krone. Er gedeiht auf einem normalen Boden und mag es gern trocken und sonnig. Im jungen Alter ist er frostempfindlich und braucht einen Schutz im Winter. Styphnolobium japonicum gibt es in unterschiedlichen Sorten als Stadtbaum.

Rinde, Samen besonders aber die Fruchtschalen sind stark giftig.

 

6. Steinweichsel oder Felsenkirsche, Prunus mahaleb

Ob die Steinweichsel so heißt, weil sie trockene und steinige Böden bevorzugt oder wegen der Verwendung der Steinkerne? Als äußerst hitze- und trockenheitsverträglicher Kleinbaum ist sie eine wahre Klimakünstlerin und punktet in innerstädtischen Extremstandorten mit einer hohen Schadstofftoleranz (Rauch und Abgase). Die Steinweichsel ist gut schnittverträglich und unempfindlich gegenüber Schädlingen. Die weißen, wohlriechenden Blüten erscheinen im April bis Mai und sind vielen Insekten eine wertvolle Nahrungsquelle. Ob im Halbschatten oder in der Vollsonne, Toleranz ist ihre Stärke. Und ganz nebenbei sind die herbsüßen Früchte auch für uns Menschen genießbar – aber eher herb und bitter. Als Kulturobst im türkisch - arabischen Raum sind insbesondere die ölhaltigen Steinkerne (Mahalebkerne) von Interesse.

 

7. Europäischer oder Südlicher Zürgelbaum, Celtis australis  

Der Europäische Zürgelbaum ist ein mittelgroßer Baum, der ursprünglich in Südeuropa, dem Balkan und im nördlichen Afrika beheimatet ist. Mit seiner ausladenden Krone und den fein gefiederten Blättern ist er eine wahre Attraktion. Im Frühjahr trägt er viele, unscheinbare weiße Blüten, die gerne von Bestäubern besucht werden. Die dunkelblauen Steinfrüchte sind im Herbst reif und ein beliebter Vogelschmaus. Der Name Zürgelbaum stammt vermutlich aus Südtirol. Dort werden die sogenannten „Zürgeln“ auch in Backwaren und Süßspeisen verarbeitet. Der Zürgelbaum ist sehr robust und klimaresistent. Er kommt mit Wärme gut zurecht und ist tolerant gegenüber Trockenheit. In jungen Jahren ist er etwas frostempfindlich und als mediterrane Art eher für geschützte Lagen oder das Weinbauklima geeignet.

 

8. Weißer Maulbeerbaum, Morus alba

Der weiße Maulbeerbaum ist ein beliebter Garten- und Parkbaum, der sich aufgrund seiner Schnellwüchsigkeit rasch zu einem ausladenden Schattenspender entwickelt.
Seine Wurzeln liegen in China, wo er seit Jahrtausenden (hauptsächlich) als Futterpflanze für Seidenraupen kultiviert wird. Morus alba mag es gern sonnig bis halbschattig und wächst auf tiefgründigen, nährstoffreichen und feuchten Böden, kommt aber auch mit Trockenheit und Wind gut zurecht. In jungen Jahren benötigt er eventuell einen Winterschutz, ansonsten zeigt er sich sehr frosthart.
Die essbaren Früchte der Weißen Maulbeere erscheinen zahlreich und in einem breiten Farbspektrum, von weiß, leicht gelblich bis rosa, purpur oder schwarz. Aufgrund der unterschiedlichen Fruchtreife kann wochenlang von einem Baum genascht werden.
N.B. Reife Früchte fallen zu Boden und hinterlassen einen klebrigen Belag. Daher empfiehlt es sich, die Weiße Maulbeere entfernt von Wegen zu pflanzen.

 

9. Dornenlose Gleditschie oder dornenloser Lederhülsenbaum, Gleditsia triacanthos’Skyline’

Die dornenlose Gleditschie stammt ursprünglich aus Nordamerika und erreicht mit ihrer breiten Krone eine Höhe von 10 m bis 15 m. Die grüngelben traubenförmigen Blüten locken mit ihrem honigsüßen Duft im Spätfrühling zahlreiche bestäubende Insekten. Aus den Blüten entwickeln sich flache, verdrehte, dunkelbraune, ledrigen Hülsen. Die Sorte ‚Skyline‘ bildet allerdings keine (oder nur sehr selten) Früchte aus. Die Blätter sind stark gefiedert und bereichern den Garten im Herbst mit einer goldgelben Färbung. Die Krone der der Gleditschie spendet aufgrund der gefiederten Blätter nur einen eher lichten Schatten. Gleditsia triacanthos ist sehr anpassungsfähig, gedeiht gut auf frischen bis feuchten, durchlässigen Böden und mag nährstoffarme Standorte. Sie ist stadtklimafest und zeigt sich gegenüber Hitze, Trockenheit und Salztolerant. Auch verträgt sie Fröste, ist industriefest, überschwemmungstolerant und widerstandsfähig gegen Luftverschmutzung.

 

10. Blumenesche oder Mannaesche, Fraxinus ornus

Die Blumenesche oder Mannaesche stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum und ist ein sehr genügsamer Baum. Als „Manna“ wird in Süditalien der Saft bezeichnet, der beim Anritzen der Äste austritt und an der Luft aushärtet. Als Solitärgehölz wächst sie vor allem auf durchlässigen, trockenen bis frischen Böden auf sonnigen Standorten. Sie ist langsam wachsend und wird nur zwischen 8 m bis 12 m hoch. Durch ihren locker verzweigten Wuchs hat sie ein lichtes Kronendach und in Folge spendet sie nur lichten Schatten.

Fraxinus ornus ist ein ökologisch wertvoller Baum. Die cremeweißen Blüten erscheinen in Rispen zwischen April bis Juni, sind duftend und wohlriechend und ein Magnet für viele Insekten. Auffallend schön ist auch ist die goldgelbe Herbstfärbung.
Die Blumenesche scheint für die Zukunft gewappnet: Sie ist außerordentlich hitze- und trockenheitsverträglich, verträgt Luftverschmutzung und bepflasterte Standorte.

 

11. Feldahorn, Acer campestre

Der Feldahorn ist ein schnell wachsender heimischer Laubbaum, der zwischen 5 m bis 10 m hoch werden kann. Die gelbgrünen, unscheinbaren Blüten erscheinen von Mai bis Juni, woraus sich ab September geflügelte Spaltfrüchte entwickeln.

Auch wenn der Feldahorn relativ unscheinbar wirkt, ist er eine reiche Nahrungsquelle für viele Insekten, Raupenfutterpflanze und Brutgehölz für Vögel. Acer campestre mag gern sonnige bis halbschattige Standorte und gedeiht auf trockenen bis frischen, kalkhaltigen Böden.

Frost und Wind können dem Feldahorn wenig anhaben. Auch zeigt er sich trockenverträglich und tolerant gegenüber Einschütten oder Überfüllen und Verdichtung. Hervorzuheben ist seine Stellung als guter Bodenfestiger an Ufer- und Hanglagen, für den städtischen Raum gibt es unterschiedliche Sorten.

 

12. Judasbaum, Cercis siliquastrum

Der aus Südeuropa stammende Judasbaum gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler und kann als ausgewachsener Strauch oder Baum eine Höhe von 3 m bis 5 m erreichen. Auf sandigen, gut durchlässigen Böden fühlt er sich wohl, empfindlich zeigt er sich gegenüber Nässe.

Cercis siliquastrum ist eine Augenweide: von März bis Mai erscheinen seine bezaubernd schönen rosaroten Schmetterlingsblüten, die noch vor dem Blattaustrieb in kurzen Trauben direkt am Stamm oder an älteren Ästen wachsen. Überwiegend Honigbienen fungieren als seine Bestäuber. Aus den Blüten entwickeln sich ca. 10 cm lange flache, braune Hülsen, die auch im Winter über am Baum bleiben. Seine Blätter sind herz- und nierenförmig.

Der Judasbaum ist klimafest, trockenverträglich und wärmeliebend. Allerdings frostempfindlich und nur für wärmere Regionen geeignet.

 

13. Echte Mehlbeere, Sorbus aria

Die Echte oder auch Gewöhnliche Mehlbeere ist eng mit der Eberesche alias Vogelbeere verwandt. Sie gehört zur Gattung der Mehlbeeren (Sorbus), zu der auch die Eberesche, die Elsbeere, der Speierling und zahlreiche andere Arten zählen.

Als sogenanntes Vogelnährgehölz bietet sie Vögeln, aber auch vielen Insekten, Schutz und Futter. Der breite, kegelförmige und mittelgroße Baum punktet mit seiner dunkelgrünen, dichten Belaubung und bereichert den Garten im Spätsommer mit seinem orangeroten Beerenschmuck. Mehlbeeren sind übrigens auch für uns Menschen genießbar: als Mus, Marmelade oder wie in früheren Zeiten gemahlen und dem Brotmehl beigemischt.

 

12 klimafitte Sträucher

 

14. Echte Mispel, Mespilus germanica

Die Echte Mispel ist ein genügsamer, langsam wachsender und ausladender Großstrauch, der zwischen 3 m bis 6 m hoch wird. Das wärmeliebende Gehölz ist klimafit und gedeiht auf mäßig trockenen und steinigen oder sandig-lehmigen Böden. Ursprünglich in Südosteuropa und Westasien beheimatet, wird die Mispel schon seit Jahrhunderten in Europa kultiviert und als Wildobstgehölz geschätzt. Als Futterpflanze für Schmetterlinge, Vogelschutz- und Nährpflanze und Nahrungsquelle zahlreicher Säugetierarten ist sie ökologisch sehr wertvoll. Ihre großen, weißen Blüten sind eine Attraktion für viele bestäubende Insektenarten. Die Früchte sind köstlich, allerdings erst nach dem ersten Frost oder bei Überreife weich und genießbar.

 

15. Sanddorn, Hippophae rhamnoides

Der Sanddorn ist für seine orangefarbenen, sauren, Vitamin-C haltigen Früchte bekannt und auch als Vogelnährgehölz sehr beliebt. Als Strauch oder als Baum kann er bis zu 5 m hoch werden. Ausladend im Wuchs und mit dornenbesetzten Zweigen gedeiht er auf kalkhaltigen Sand- und Kiesböden, an Waldrändern, an Bächen oder Straßenrändern. Als Heckenpflanze im Garten mag er es gern sonnig bis halbschattig und eher trocken. Sanddorn kann sehr tief wurzeln, ist windfest, salztolerant und verträgt temporäre Überschwemmungen. Auf Böschungen und Hängen wirkt er bodenfestigend. Die schmalen, lanzettlichen Blätter haben eine ledrige, graugrüne Blattoberseite und eine weißfilzige Behaarung auf der Blattunterseite.

Die männlichen und weiblichen Blüten wachsen getrennt voneinander auf unterschiedlichen Bäumen. Gegen Spätfröste gewappnet erscheinen sie noch vor dem Blattaustrieb zeitig im Frühjahr. Aus den weiblichen Blüten entwickeln sich schließlich die Schein-Steinfrüchte.

Beachten sollte man die Wuchsfreudigkeit im Garten – er ist eher nur für große Gärten geeignet. Sanddorn bildet Wurzelausläufer, weswegen auch Rhizomsperren angebracht sind.

 

16. Gewöhnlicher Liguster, Ligustrum vulgare

Der Gewöhnliche Liguster gehört wie auch die Olive zu den Ölbaumgewächsen. Als beliebte Sichtschutzhecke findet man ihn oft in unseren Gärten und Städten. Zur Blütezeit im Juni verströmt er einen süßlichen Blütenduft, der viele bestäubende Insekten anlockt. Mit seinen tiefblauen, dunklen Beeren, die mit dem Frost reifen, ist er ein beliebtes Vogelnährgehölz während der kalten Jahreszeit und trägt sein Blätterkleid bis lang in den Winter hinein. Der Liguster bietet aber auch vielen anderen Insekten und Wildtieren Nahrung und Schutz, Brut- und Schlafplätze und hat dadurch einen hohen ökologischen Wert.

Ligustrum vulgare ist relativ anspruchslos. Er gedeiht im städtischen Klima, findet sich mit wenig Sonne ab, ist bezüglich des Bodens nicht sehr wählerisch und verträgt auch Form- und Rückschnitte sehr gut.

 

17. Eingriffeliger Weißdorn, Crataegus monogyna

Crataegus monogyna gehört zu den Rosengewächsen und ist ein stark bedornter, heimischer Strauch oder Baum. Zu finden ist er fast überall in Europa auf kalkhaltigen Böden, neben Hecken oder Waldrändern in sonnigen bis halbschattigen Lagen. Der Weißdorn kann zwischen 2 m bis 6 m, selten bis 15 m hoch werden und kommt mit Hitze und Trockenheit sehr gut zurecht.

Im Spätfrühling zwischen Mai und Juni zeigt er sich in einer üppigen Blütenpracht, die einen betörend süßlichen Duft verströmt. Die Blüten erscheinen in Gruppen von 5 bis 25 Blüten und sind eine wahre Bienenweide. Die sich daraus entwickelnden Apfelfrüchte sind eine wertvolle Nahrungsquelle für viele Vögel. Auch ist der Weißdorn aufgrund seiner Bedornung und dichten Verzweigung ein ideales Brutgehölz und für so einige Schmetterlingsarten eine Raupenfutterpflanze. Der Weißdorn findet auch in der Medizin Verwendung.

 

18. Alpen-Johannisbeere, Ribes alpinum

Wie der Name schon verrät, stammt die Alpenjohannisbeere aus der Gebirgswelt Europas und ist ein kleiner, langsam wachsender und dicht verzweigter Strauch. Sie gedeiht in sonnigen oder halbschattigen Lagen, auf durchlässigen bis lehmigen Böden. Die Blüten erscheinen von April bis Mai in kleinen Trauben und bieten Nektar und Pollen für Honig- und Wildbienen. Die Früchte sind denen der Roten Johannisbeere recht ähnlich und ab August reif. Geschmacklich können die Früchte mit den bekannten Gartenjohannisbeeren nicht mithalten, sie sind aber bei Vögeln und Insekten äußerst beliebt. Die Alpen-Johannisbeere zeigt sich sehr robust: sie verträgt Rückschnitte, Wind, Trockenheit und auch extreme Fröste.

 

19. Pflaumenblättrige Apfelbeere, Aronia x prunifolia

Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Apfelbeere ist als Vogelschutz- und -nährgehölz und auch Nahrungsquelle für viele Wildbienen ökologisch sehr wertvoll. Aufgrund der sehr gesunden und vielseitig verwendbaren Beeren hat die Aronia – oder Apfelbeere, in den letzten Jahren Einzug in viele Hausgärten gefunden. Mit ihrem herb-süßlich-sauren Geschmack sind die Beeren roh zum Naschen als auch gekocht oder als Saft ein Genuss. Im Mai erscheinen zahlreiche weiße Einzelblüten, aus denen sich die kugeligen, violett-schwarzen Beeren entwickeln. Im Herbst zeigt sich die Apfelbeere in einem roten Blätterkleid. Aronia ist anspruchslos und gedeiht an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Der Wuchs ist dicht verzweigt und sie wird bis zu 2,5 m hoch und 1,5 m breit. Die Apfelbeere ist trockenheitsverträglich, wind- und klimafest und extrem frosthart.

 

20. Rosmarinweide, Salix rosmarinifolia

Die Rosmarinweide ist ein breitbuschiger Strauch mit aufrechten, schlanken Trieben, der bis zu 1,5 m hoch und auch breit wird. Ihren Namen trägt sie aufgrund ihrer dünnen, rosmarinartigen Blätter, die sich im Herbst gelb verfärben. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge erfreuen sich an den gelben Kätzchen, die im April erscheinen. Auch Vögeln bietet die Rosmarinweide Nahrung und Schutz.

Salix rosmarinifolia gedeiht an mäßig trockenen bis nassen Standorten und ist, den Boden betreffend, eher anspruchslos. Sie zeigt sich stadtklimafest, salzverträglich und sehr frosthart. Neben der Verwendung als Hecke im Hausgarten oder im öffentlichen Raum kann sie auch flächig zur Begrünung gepflanzt werden.

 

21. Bibernellrose, Rosa pimpinellifolia  

Die Bibernellrose ist eine frühblühende Wildrose, die in Nordeuropa, an der Nordsee aber auch im Osten Österreichs heimisch ist. Daher stammt auch ihre Salzverträglichkeit. Sie zeigt sich wind-, klimafest und frosthart und gedeiht gern an sonnigen Standorten auf kargen Sandböden oder sandigen Böden.

Die Bibernellrose ist eine der ältesten (als Zierpflanze kultivierte) Rosen-Arten. Als niedrig wachsender Kleinstrauch ist sie in vielen Gärten und Parks zu finden. Sie wird auch zur Befestigung von Böschungen, Hängen oder Dünen verwendet. Im Mai erscheinen zahlreiche weiße und wohlriechende Blüten, die gerne von bestäubenden Insekten besucht werden. Die Hagebutten reifen gegen Ende des Jahres und werden dunkel bis schwarz. In den kalten Wintermonaten sind sie eine wertvolle und vitaminreiche Nahrungsquelle für viele Vögel und Kleinsäuger.

NB.: Da die Bibernbellrose Ausläufer bildet, ist ein regelmäßiges Entfernen derselben empfehlenswert.

 

22. Gewöhnlicher Blasenstrauch, Colutea arborescens

Der gewöhnliche Blasenstrauch ist eher außergewöhnlich, weil von Mai bis August ununterbrochen zahlreiche auffällig, gelbe Schmetterlingsblüten erscheinen. Diese werden besonders gern von größeren Wildbienen wie den Hummeln und der Holzbiene besucht. Aus den Blüten entwickeln sich stark aufgeblasene Hülsen, die schwarzbraune Samen enthalten. Samen und Blätter der Pflanze sind giftig.

Der schnellwachsende Strauch wird zwischen 2 - bis 3 m breit, ebenso hoch und ist als Sichtschutz- und Insektenhecke geeignet. Ursprünglich stammt das Gehölz aus Südeuropa und Nordafrika. Colutea arborescens gedeiht an sonnigen Standorten, zeigt sich dem Stadtklima gegenüber tolerant, trotzt der Hitze, Salz und Trockenheit und ist windfest. Nebenbei ist die Pflanze pflegeleicht, ein Rückschnitt ist im Normalfall nicht notwendig.

 

23. Felsenbirne, Amelanchier ovalis

Die Felsenbirne ist ein heimisches Gehölz. Aufrecht und locker verzweigt kann sich Amelanchier ovalis zu einem zwischen 2 m bis 4 m hohen Strauch entwickeln, der besonders gut auf warmen, durchlässigen und kalkreichen Böden gedeiht.

Die Felsenbirne ist ökologisch wertvoll, weil Vogelschutz- und -Nährgehölz, aber auch Bienen- und Insekten finden ausreichend Nahrung. Aufgrund ihrer schmackhaften, etwa Heidelbeergroßen Früchte, die bereits im Juni reifen, ist sie auch in Kindergärten- und Schulgärten als Naschobst sehr beliebt. Das weiße Blütenkleid im Frühling und die strahlend rote Herbstfärbung der Blätter machen die Felsenbirne zu einem besonderen Blickfang in jedem Garten.

Der Strauch zeigt sich tolerant gegenüber dem städtischen Klima und dem Wind und verträgt auch Hitze und Frost.

 

24. Dirndlstrauch, Cornus mas

Der heimische Dirndlstrauch, auch als Kornelkirsche oder Gelber Hartriegel bekannt, ist ein sparrig verzweigter Großstrauch mit einer Wuchshöhe von 4 bis 7 m. An Waldrändern, in Hecken und in lichten Wäldern ist er zu finden. Seine kleinen, gelben Blüten erscheinen schon sehr zeitig im Frühjahr noch vor dem Blattaustrieb. So ist er eine der ersten und sehr begehrten Nektar- und Pollenlieferanten für verschiedene Sandbienenarten und Honigbienen. Auch als Vogelbrut- und -Nährgehölz ist der Dirndlstrauch sehr beliebt: 15 Vogel- und 17 Säugetierarten naschen gern von seinen tiefrot glänzenden, säuerlich schmeckenden Steinfrüchen, die ab August reifen. Die Früchte sind wohlschmeckend und können zu Marmeladen, Säften und Likören verarbeitet werden. Es sind spezielle Fruchtsorten erhältlich. Cornus mas wächst in Sonne und Halbschatten, verträgt Hitze, Trockenheit und Salz und zeigt sich respektive Wind und Stadtklima resistent. Der Dirndlstrauch ist gut schnittverträglich, daher kann er auch als Formschnitthecke verwendet werden.

 

25. Berberitze, Sauerdorn - Berberis vulgaris

Die Berberitze ist ein dicht verzweigter, straff aufrecht wachsender, bis zu 3 m hoher heimischer Strauch. Ökologisch kaum zu übertreffen ist das Gehölz eine beliebte Pollen- und Nektarpflanze für Wildbienen, Hummeln und Fliegen. Die essbaren, Vitamin-C-haltigen kleinen, länglichen Beeren reifen ab September und zeigen sich in unterschiedlichen Rottönen. Sie sind Futterquelle für 19 Vogel- und 7 Säugetierarten. Ihr undurchdringbares Dickicht und ihre langen Blattdornen machen die Berberitze als Brutgehölz für Vögel attraktiv, da die Nester durch die Dornen gut geschützt sind.

Berberis vulgaris punktet, weil sie Hitze- und trockenverträglich, wind- und stadtklimafest und äußerst frosthart ist. Außerdem ist sie anpassungsfähig und genügsam und trägt im Herbst ein gelborange bis leuchtend rotes Blätterkleid.

   

 

Wie Konfuzius einst meinte:

„Wer einen Baum pflanzt wird den Himmel gewinnen.“ Konfuzius (551 – 479 v. Chr.)

In diesem Sinne lasst uns Bäume pflanzen und (in jeder Hinsicht) einen Mehrwert gewinnen.


Fotos: „Natur im Garten“, Liehl-Rainer, Benes-Oeller, Pardeller, Streicher, Haiden, Brocks, AdobeStock

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