25 klimafit Tipps
Trockenheit und Hitze setzen uns besonders im Sommerhalbjahr zu. Hitze- und Trockenschäden sind dann an vielen Bäumen und Sträuchern zu erkennen. Häufig leiden die Pflanzen schon seit dem niederschlagsarmen Winter.
Bestimmt ist euch längst bekannt, dass Wetterextreme wie Stürme, Trocken- und Hitzeperioden sowie Starkregen, Hagel oder Spätfröste durch den Klimawandel immer häufiger auftreten. Gleichzeitig schreitet weltweit das Insektensterben und ein genereller Artenverlust voran. Die Auswirkungen auf natürliche Kreisläufe und Ökosysteme, sowie auf unsere Nahrungsmittelproduktion und Zukunft sind besorgniserregend.
Und gleichzeitig feiert "Natur im Garten" 25 Jahre Einsatz für die Ökologie?
Ja genau. Wir feiern, dass sich so viele junge und ältere Menschen täglich für den Erhalt der Natur einsetzen und vorleben, wie eine lebenswerte Zukunft funktionieren kann. Im eigenen Garten oder am Balkon kannst auch du mitmachen und deine Grünfläche fit für die Zukunft gestalten!
Lass dich hier mit 25 kleinen Tipps dazu inspirieren:
1. Mulchen im Garten ist gelebter Klimaschutz!
Humose Böden speichern viel Kohlenstoff aus der Atmosphäre und sind zugleich wertvoller Wasser- und Nährstoffspeicher für Pflanzen. Hitze und Trockenheit setzen unseren Böden zu. Wind, Stürme und Starkregenereignisse gefährden fruchtbare Böden durch Bodenabtrag (Erosion). Boden und Bodenleben muss also vor Austrocknung geschützt werden. Mit einer Mulchschicht aus organischem Material gelingt es den Boden feucht und kühl zu halten. Regenwürmer, Laufkäfer, Asseln, Milben, Springschwänze und andere Tiere, sowie Pilze und Mikroorganismen lieben das. Rasenschnitt, Laub, gejätetes Pflanzenmaterial, gehäckselter Strauchschnitt oder Heu aus dem Garten kannst du fürs Mulchen nutzen. So fallen weder Verpackung noch Transportkosten für den Mulch an, und CO2 wird eingespart.
2. Wo verstecken sich Nützlinge?
Wir verzichten im Naturgarten auf chemisch-synthetische Dünger und Pflanzenschutzmittel. Das geht, weil natürliche Gegenspieler in vielfältigen Naturgartenelementen wie Trockensteinmauern, Hecken, Totholz und Blumenwiesen Unterschlupf finden. Bei Schädlingsaufkommen sind diese Nützlinge schnell an Ort und Stelle und regulieren den Befall. Vögel brauchen viele Bäume, Hecken, Säume und Wiesen, um ihre Brut mit ausreichend Nahrung zu versorgen. Fledermäuse nutzen alte Bäume - sie verspeisen bis zu 3.000 Gelsen pro Nacht! Glühwürmchenlarven verstecken sich unter kühlenden Steinen oder unter einer Mulchschicht. Sie lassen sich Jungschnecken und Eigelege von Schnecken schmecken. Vergiss also nicht, dass du vielfältige Quartiere für Nützlinge schaffst, um so auch deine Pflanzen gesund zu halten.
3. Torffrei für den Klimaschutz
Verzichte dem Arten- und Umweltschutz zuliebe auf torfhaltige Erden! Denn durch den Abbau von Torf gehen einzigartige Feuchtbiotope unwiederbringlich verloren. Obwohl Moore und Feuchtgebiete nur 3 Prozent der Erdoberfläche ausmachen, speichern sie rund 30 Prozent des erdgebundenen Kohlenstoffs, die durch den Abbau frei werden und in die Atmosphäre gelangen. Torffrei Gärtnern ist also gelebter Klimaschutz.
4. Nur Torffrei und Ohne Torf!
Nur Produkte, die mit dem Aufdruck „torffrei“ oder „ohne Torf“ gekennzeichnet sind, werden ihrem Namen auch gerecht. Torfreduzierte oder torfarme Erden können noch bis zu 70% Torf enthalten. Auch „Bio-Erde“ bedeutet nicht zwingend, dass sie torffrei ist. Bio-Erde heißt lediglich, dass das Substrat biologisch aufgedüngt wurde. Ist die Kennzeichnung nicht eindeutig, hilft es den Sack umzudrehen und einen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen.
5. Das Spezielle an torffreien Erden
Torffreie Erden enthalten anstatt Torf eine Vielzahl an Rohstoffen. Grünschnittkompost, Holzfasern, Rindenhumus oder Kokosprodukte sind häufig enthaltene Bestandteile. Topfpflanzen in faserreichen, torffreien Erden solltest du regelmäßig und in kleineren Mengen gießen. Fühle dafür immer wieder mit einem Finger ein paar Zentimeter in die Erde und überprüfe, ob das Substrat trocken ist. Für ein gesundes Pflanzenwachstum versorge deine Topfpflanzen regelmäßig mit biologischem Flüssigdünger, damit sie nicht an Nährstoffmangel leiden.
6. Selbst kompostieren spart CO2!
Der Komposthaufen ist eine Nährstofffabrik in Perfektion. Organische Abfälle wie Laub, Rasenschnitt, Pflanzenreste, Küchenabfälle etc. werden nicht entsorgt, sondern direkt im Garten verwertet. Das spart CO2 und macht Spaß, wenn Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten oder Balkon mit „hauseigenen“ Nährstoffen versorgt werden. Der Standort eines Kompostes sollte schattig und nicht zu weit entfernt von Gemüsebeet und Küche sein. Die Kompostbewohner brauchen viel Feuchtigkeit und Sauerstoff und einen guten Mix aus frischem und verholztem Material. Bedecke den Kompost regelmäßig mit einer organischen Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Heu, so bleibt er stets feucht und lebendig.
7. Wann ist der Kompost reif?
Je mehr Vielfalt im Kompost und je kleiner die Materialien, umso schneller und besser können Komposttiere, Pilze und Mikroorganismen arbeiten. Regelmäßiges Befeuchten und Durchmischen oder Auflockern der Miete mit der Mistgabel beschleunigt die Rotte. Und wann ist der Kompost fertig? Ein gut ausgereifter Kompost riecht angenehm nach Walderde und enthält keine Kompostwürmer mehr. Die Würmer und andere Komposttiere sind bereits in unzersetzte Bereiche gewandert und haben einen feinkrümeligen Kompost hinterlassen. Mit dem Kressetest kannst du prüfen, ob dein Kompost fertig ist oder noch eine Zeitlang nachreifen sollte. Fülle dazu frischen Kompost in ein Schraubglas, säe Kresse an und verschließe es. Keimt und wächst die Kresse im Glas normal, kannst du den Kompost als Naturdünger im Garten nutzen. Keimt sie schlecht oder zeigt gelbe Blätter, muss der Kompost noch reifen.
8. Pflanz mich im Herbst
Die optimale Pflanzzeit für Gehölze ist der Herbst (solange der Boden nicht gefroren ist). Warum eigentlich nicht der Frühling? Weil junge Gehölze im winterfeuchten Erdreich sehr gut einwurzeln können und durch den Laubfall (bei den meisten Gehölzen) zu dieser Zeit die Wasserverdunstung der Blätter wegfällt. Im folgenden Frühjahr, wenn die Pflanzen viel Energie für das Wachstum und den Austrieb benötigen, ist bereits ein dichtes Feinwurzelsystem für eine gute Versorgung mit Wasser und Nährstoffen vorhanden. Mit voller Kraft startet das Gehölz dann in die Blattbildung und ins Längenwachstum. So sind die jungen Pflanzen gegenüber Trocken- und Hitzeperioden besser gewappnet.
9. Der Junge Baum hat Durst!
Junge Bäume sind dankbar für eine gemulchte Baumscheibe von Beginn an. Durch die Mulchschicht brauchst du weniger Gießwasser und musst seltener jäten. Der Boden bleibt feucht und locker, das tut den Wurzeln gut. Beim Gießen ist Folgendes zu beachten: Je jünger ein Baum, desto angepasster sollte das Gießen sein. Denn das Wurzelsystem ist noch nicht so groß, um den Baum in Trockenperioden gut mit Wasser versorgen zu können. Gieße lieber seltener, dafür durchdringend. Pro Meter Pflanzenhöhe wird in extremen Trockenzeiten alle 3-4 Tage eine Wassermenge von ca. 10 Liter gegossen. Ab dem dritten Standjahr wird nur mehr bei starker Trockenheit gegossen.
10. Ganz einfach Lebensraum fördern
Materialien wie Baum-, Strauch- oder Rasenschnitt, fallen von Zeit zu Zeit beim Gartln an. Zu oft landen sie in der Biotonne oder werden entsorgt, obwohl sie für Gartentiere wichtig sind. Wer sich Abtransport und Spritkosten ersparen will, häckselt Strauchschnitt selbst und nutzt ihn als Mulch unter Sträuchern oder Staudenbeeten. Das spart Wasser und fördert die Bodenfruchtbarkeit. Holziges Material kann auch für Totholzhecken oder Asthaufen genutzt werden, sie bieten Lebensraum für Eidechsen, Vögel, Igel und Insekten. Alte Baumstämme fördern einerseits Tiere wie den Hirschkäfer oder die Blaue Holzbiene, zugleich entsteht ein interessantes gestalterisches Naturgartenelement.
11. Wo will ich alt werden – eine Standortfrage
Jeder Obstbaum stellt andere Anforderungen an den Standort. Kirsche, Pfirsich und Marille bevorzugen trockene Böden mit einem sonnigen Standort. Sanddorn, Apfelbeere, und Kornelkirsche (Dirndl) zählen zu den trockenheitsverträglichen Beerensträuchern. Feige und Maulbeere sind robust gegenüber Trockenheit, brauchen allerdings Weinbauklima. Apfel und Zwetschke gedeihen besser auf feuchten, nährstoffreicheren Böden. Beobachte also vor der Pflanzung von Obstbäumen deinen Standort und lass dich beraten, welche Arten und Sorten sich für eine Neupflanzung eignen. So kannst du dir später aufwändige Pflegemaßnahmen ersparen.
12. Welcher Baum passt?
Bäume spielen für die Klimawandelanpassung und Biodiversität eine wichtige Rolle. Der Kauf eines Baumes sollte wohlüberlegt sein. Nur wenn die Standortbedingungen und die klimatischen Gegebenheiten berücksichtigt werden, kann ein Baum über Jahrzehnte hinweg gesund gedeihen. Höhe, Breite, Wuchsform, ökologischer Wert und Klimatoleranz sind wichtige Parameter bei der Baumwahl. Besonders die endgültige Höhe und Breite eines Baumes muss für ein gesundes Baumwachstum vorgesehen werden, damit der Baum später nicht Hauswänden oder Grundstücksgrenzen weichen muss. Unser Onlineportal www.willbaumhaben.at hilft dir bei der Auswahl von standortangepassten Bäumen.
13. Späte Früchte sind Vogelfutter im Sommer.
Im Hochsommer, wenn die Ernte vieler Obstarten bereits abgeschlossen ist, leuchten noch aus so manchen heimischen (Wild-)Sträuchern wie Schlehe, Hagebutte oder Dirndlstrauch bunte Früchte hervor. Sie können zu Marmeladen, Sirup, Schnaps oder anderweitig verarbeitet und zur kalten Jahreszeit genossen werden. Vor allem aber sind die Beeren und Samen heimischer Sträucher ein Gaumenschmaus für Vögel im Garten und neben zahlreichen Insekten eine vitaminreiche Ergänzung im Speiseplan. Zu heimischen Vogelnährgehölzen, welche noch im Hoch-/Spätsommer Früchte tragen zählen unter anderem Wolliger Schneeball, Essbare Ölweide, Berberitze, Faulbaum, Weißdorn und Eberesche.
14. Mein Garten für Vögel und Insekten
Eine naturnahe Gartengestaltung mit heimischen Mischhecken bietet Vögeln einen interessanten Lebensraum und ein vielfältiges Nahrungsangebot über das ganze Jahr. Werden die Hecken mit standortangepassten Arten gestaltet und in möglichst geschwungener Linienform, mit Aus- und Einbuchtungen sowie wechselnder Breite angelegt, bilden sie zudem ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild. Laubhecken aus Heckenrose, Schlehe, Berberitze oder Dirndlstrauch spiegeln die jahreszeitlichen Veränderungen viel besser als monotone Thujenhecken und sind für die Tierwelt um ein Vielfaches interessanter. Etwa 62 Vogelarten nutzen die Früchte des schwarzen Holunders, im Weißdorn wurden über 150 Insektenarten nachgewiesen.
15. Nächster Halt: Tankstelle! Frisches Wasser für Vögel und Insekten.
Im Sommer sind Wasserstellen für Vögel, Insekten und Kleintiere überlebenswichtig. Sie werden zum Trinken, aber auch zum Baden und Erfrischen dankend angenommen. Ausrangierte Holz-Bottiche, alte Badewannen oder verzinkte Metall-Zuber können für ein zweites Leben als Tränke genutzt werden. Wichtig zu beachten: Vogeltränken oder Wasserstellen werden auf einem gut einsehbaren Platz, in einiger Entfernung zu Sträuchern und Hecken aufgestellt. Im Kleinen kann z.B. ein Ton-Untersetzer mit Steinen als Landeplatz bestückt und mit frischem Wasser befüllt werden. Um Krankheitsübertragungen zu vermeiden, wechsle das Wasser bitte täglich. Achte auf eine Ausstiegshilfe aus Steinen oder Holz für Insekten und Kleintiere.
16. Regenwasser (gelsenfrei) sammeln und nutzen
Viele Zierpflanzen in Stauden- oder Blumenbeeten, aber auch viele Kulturpflanzen sind auf eine regelmäßige, bei Trockenheit teils intensive Wasserversorgung angewiesen. Standortgerechte und regionaltypische Pflanzen kommen teilweise ohne oder mit mäßiger Bewässerung zurecht, da sie über Jahrtausende gelernt haben sich an den Standort anzupassen. Um Wasser zu sparen, kannst du Regenwasser von Dachflächen in Regentonnen ableiten und für Trockenperioden sammeln.
Mit einem Deckel oder einem engmaschigen Netz welches mit kleinen Gewichten fixiert wird, kannst du die Regentonne abdecken und so das Aufkommen größerer Gelsen-Populationen verhindern.
17. Lockere den Boden, das spart Wasser
Durch regelmäßiges Hacken der obersten Bodenschicht muss im Beet weniger oft gegossen werden. Zum einen kann das Wasser besser einsickern, andererseits wird verhindert, dass die Feuchtigkeit durch den Kapillareffekt aus der Tiefe nach oben dringt und dort verdunstet. Gießmulden um frisch gesetzte Pflanzen verhindern das Wegrinnen des Wassers und es versickert langsamer.
18. Kletterpflanzen als Heckenersatz
Für kleine Gärten oder auf Balkonen und Terrassen lässt sich mit Kletterpflanzen ein bunter und lebendiger Sichtschutz gestalten. Stabile Zäune oder Rankgerüste werden dazu mit Kletterpflanzen begrünt. Das Gerüst sowie der Wandabstand müssen dabei immer an die Wuchsform der Pflanze angepasst sein. Die Pflanzenauswahl reicht von Klassikern wie Kletterrosen, Waldrebe, Geißblatt, bis hin zu fruchttragenden Pflanzen wie Minikiwi oder Wein, die zusätzlich für eine reiche Ernte sorgen.
19. Bepflanze Gründächer
Begrünte Dächer sind nicht nur Wasserspeicher, sie können auch beim Energiesparen helfen. Die dicke Schicht aus Substrat und Pflanzen wirkt im Sommer kühlend und im Winter isolierend gegen die Kälte. Das Klima im Haus wird spürbar verbessert. Zusätzlich reinigen grüne Dächer die Luft von Staub und Schadstoffen. Werden Gründächer vielfältig bepflanzt, können sie wertvolle Nahrungsquellen für Vögel und Insekten sein. Geeignet sind hitzetolerante und trockenheitsverträgliche Stauden, Gräser und Kräuter. Für extensive Begrünungen haben sich z.B. Sedum, Steinbrech, Thymian und Hauswurz bestens bewährt.
20. Topfpflanzen im Sommer mit Gefühl gießen
Je größer die Pflanzgefäße, desto weniger oft müssen Topfpflanzen gegossen werden. Grundsätzlich solltest du durchdringend und nicht zu oft gießen, anstatt oberflächlich und häufig. Am besten, du steckst einen Finger ein paar Zentimeter in das Substrat und prüfst so regelmäßig, ob die Erde feucht ist oder ob gegossen werden muss. Alternativ dazu kannst du (kleinere) Töpfe anheben, man hat erstaunlich schnell im Gefühl, wie schwer trockene bzw. gut wasserversorgte Behälter sind. Eine Mulchschicht reduziert die Verdunstung und hält die Feuchtigkeit besser im Topf. Eine weitere Möglichkeit die Gießintervalle zu verlängern, sind Blumenkästen mit Wasserspeicher. Ein spezieller Einlegeboden ermöglicht den Wurzeln Wasser aus einem Reservoir zu ziehen.
21. Torffreies Substrat nachdüngen
Die meisten torffreien Erden aus dem Handel enthalten Holzfaser als Substratbestandteil. Holziges Material wird von Mikroorganismen mit der Zeit abgebaut, dabei wird Stickstoff verbraucht. Deswegen macht es durchaus Sinn, wenn du deine torffreien Kulturen am Balkon, im Blumenkisterl oder im Topf von Beginn an mit Kompost oder ökologischem Feststoffdünger wie z.b. Schwafwollpellets oder Horngrieß düngst. Eine regelmäßige Nachdüngung macht sich vor allem bei Zierpflanzen, Obst und Gemüse im Topf bezahlt. Verwende dazu reifen Kompost, organischen Flüssigdünger oder probiere selbst einen biologischen Dünger aus Brennnesseln, Beinwell oder Ackerschachtelhalm herzustellen. Das schont die Umwelt und stärkt deine Pflanzen.
22. Pflanz mich im Sommer – iss mich im Winter
Im August ans Weihnachtsmenü denken? Zugegeben, es dauert noch ein paar Monate bis zur kalten Jahreszeit, doch jetzt ist die perfekte Zeit, um ans Wintergemüse zu denken. Regionales Gemüse aus dem Garten im Winter ist klimafreundlich. Pastinaken, späte Karotten oder Petersilie sind sogar frosthart. Kohlgemüse wie Palmkohl, Grünkohl, Chicoree oder Chinakohl können zwischen Juni und August gepflanzt, und sogar im tiefen Winter geerntet werden. Palmkohl etwa entwickelt sein volles Aroma erst durch die Frosteinwirkung. Vogerlsalat, Rucola, Winterportulak oder Asia-Salate werden ab September im Freiland gesät, um im Dezember auf den Tellern zu landen.
23. Mit Gründüngung den Boden verwöhnen
Ein bedeckter Boden ist vor Austrocknung und Erosion besser geschützt als ein „nackter“ Boden. Gönne deinem Boden nach der Gemüseernte eine Gründüngung und baue diese im Sommer oder Herbst an. Achte im Vorhinein darauf, dass Gemüse und Gründüngung nicht derselben Pflanzenfamilie angehören, da sie für dieselben Krankheiten und Schädlinge anfällig sind. Vermeide z.B. die Aussaat von Gelbsenf nach Kohlgemüse, oder Klee nach Hülsenfrüchten wie Erbsen oder Bohnen. Abfrierende Arten wie Phazelie und Buchweizen sind nicht mit anderen Gemüsen verwandt. Feldsalat oder Spinat eignen sich gut als Gründüngung. Vor der Neupflanzung wird die Gründüngung abgeschnitten, oberflächlich leicht eingearbeitet oder direkt als grüne Mulchschicht verwendet.
24. Genügsamer Kräuterrasen statt durstiger Zierrasen
Der durchschnittliche Wasserbedarf einer klassischen Rasenfläche liegt bei etwa 2,5 bis 5 l/m² pro Tag im Hochsommer. Regnet es nicht, muss bewässert werden. Der Kräuterrasen ist eine wassersparende und pflegeleichte Alternative zum klassischen Rasen. Insekten und Vögel profitieren zudem vom erweiterten Nahrungsangebot durch die höhere Artenvielfalt. Kräuterrasenmischungen bestehen aus robusten Gräsern und flachwachsenden Kräutern. Ihre Wurzeln ragen tief in den Boden. Dadurch sind sie bestens für Trockenperioden gewappnet. Durch das langsamere Wachstum muss weniger oft gemäht werden - etwa monatlich - je nach Samenmischung und Regenmenge. Jene Flächen, die zwar gelegentlich begangen, aber nicht sehr intensiv genutzt werden, eignen sich für die Anlage oder Umwandlung in einen Kräuterrasen hervorragend.
25. Pflege die Wiese im Sinne der Artenvielfalt
Blumenwiesen brauchen nur 1 bis maximal 2mal pro Jahr zwischen Juli und September gemäht werden. Mehrjährige Wiesen sind äußerst ressourcenschonend, denn sie brauchen keine Bewässerung und keinen Dünger – das spart auch Geld. Am ökologischsten ist es, wenn du kleine Flächen mit der Sense mähst, größere mit einem Balkenmäher. Der beste Zeitpunkt für die Mahd ist die Mittagszeit, denn dann sind die Insekten aufgewärmt und mobil genug, um die Flucht vor dem Messer zu ergreifen. Um die Artenvielfalt auf deiner Wiese zu fördern, entferne das abgetrocknete Mähgut nach einigen Tagen. So können Samen ausfallen, und der Boden bleibt mager.
Fotos: „Natur im Garten“, Haiden, Batakovic, Buchinger, S. Kolbinger, T. Bachmayr, D. Tüchler, M. Benes-Oeller, M. Liehl-Rainer, Brocks, S. Strobelberger