Wildblumenwiesen – ökologisch wertvoll und pflegeleicht

Eine Wildblumenwiese ist eines der krönenden Elemente im Naturgarten. Traumhaft schön anzusehen, beschenken wir uns selbst durch die Aussaat eines bunten heimischen Blütenmeeres mit gaukelnden Schmetterlingen und Grillenkonzerten an lauen Sommerabenden. Die summende Vielfalt der heimischen Insekten sorgt zudem für die Bestäubung unserer Obst- und Gemüsepflanzen und damit für reiche Ernte. Jetzt im September ist bis zum April die beste Zeit, um eine Wildblumenwiese, Blühstreifen oder bunte Inseln im Garten anzulegen. Jeder Quadratmeter ist wertvoll – ergreifen Sie die Initiative und lassen Sie mit wenig Aufwand eine pflegeleichte Oase für unsere Artenvielfalt erblühen.  

„Die Monokultur einer gleichmäßig grünen Rasenfläche ist, mit einer Wildblumenwiese oder einem Kräuterrasen verglichen, äußerst pflegeintensiv. In Rasenflächen wachsen meist nur drei bis vier Grasarten, in einer Blumenwiese können hingegen bis zu 50 verschiedene Pflanzenarten vorkommen. Auf kleinem Raum ist hier also eine große biologische Vielfalt möglich“, erklärt Katja Batakovic, fachliche Leiterin von „Natur im Garten“.  

Vorbereitung
Sonnige und magere Standorte, die selten betreten werden, sind ideal für die Anlage einer Wildblumenwiese. Wenn Sie eine größere Fläche anlegen möchten, können Sie dazwischen Wege oder Sitzbereiche ausmähen, um die Wiese in vollen Zügen genießen zu können. Als kleinere, wertvolle Gestaltungselemente können im Randbereich des Gartens auch Blühstreifen oder blühende Inseln im Rasen angelegt werden. Wählen Sie die Größe entsprechend Ihrer Ansprüche, denn die Wildblumenwiese möchte weitestgehend ungestört gedeihen und auch das Mähgut sollte einen Abnehmer wie z.B. Pferde- oder Kleintierbesitzer finden. Wo bereits Rasen vorhanden ist, wird die Grasnarbe abgehoben und entfernt. Dann wird der Boden mit einem Grubber gelockert und Pflanzen-, Wurzelreste und größere Steine entfernt. Bei spärlich bewachsenen Flächen genügt es die Erde nur zu harken, um einen feinkrümeligen Untergrund zu erzielen. Auf nährstoffreiche, lehmige Böden wird zudem eine drei Zentimeter hohe Schicht grobkörniger Quarzsand aufgebracht, denn Wildblumen benötigen vor Allem nährstoffarmes Substrat.

Aussaat
Der ideale Zeitraum für die Aussaat der Wildblumenwiese liegt zwischen Anfang September und Anfang April. Solange der Boden offen, also nicht gefroren ist, kann gesät werden. Beziehen Sie möglichst regionales Saatgut von spezialisierten Betrieben, denn gängiges Saatgut aus dem Handel beinhaltet meist nicht heimische und lediglich einjährige Pflanzenarten. Nur aus regionalem Saatgut erblüht jene Art von Wildblumenwiese, welche für die heimische Artenvielfalt so wertvoll ist. Mehrjährige Saatmischungen erfreuen uns zudem mit ihrem abwechslungsreichen Blütenreichtum über viele Jahre. Unser Fachteam vom „Natur im Garten“ Telefon unterstützt Sie gerne bei der Wahl geeigneten Saatguts sowie bei allen weiteren Fragen rund um das Thema Wildblumenwiese.

Mischen Sie das Saatgut (etwa 2-4 Gramm/m2) im Verhältnis 1:5 mit grobkörnigem Quarzsand oder Sägespänen und bringen Sie es breitwürfig per Hand aus. Drücken Sie die Samen mit einer Rasenwalze oder - in alter Gärtnermanier - mit zwei unter die Füße geschnallten Brettern an, damit die Saat guten Kontakt mit dem Erdreich bekommt.

Pflege
Im ersten Jahr kann die Mahd vier- bis fünfmal erfolgen, um langsamer wachsende Wiesenblumenarten zu fördern. In den folgenden Jahren genügt es, ein- oder zweimal im Jahr zu mähen. Ein guter Zeitpunkt für die erste Mahd ist nach der Margeritenblüte, die zweite Mahd kann Anfang September erfolgen. Um die Bewohner Ihrer Wildblumenwiese zu schonen, sollte mit Sense, Sichel oder Balkenmäher gearbeitet werden, ein Rasenmäher ist für die Pflege ungeeignet. Mähen Sie die Wiese zeitversetzt zumindest in zwei Teilen, damit für die tierischen Bewohner auf der ungeschnittenen Fläche Lebens- und Rückzugsraum bestehen bleibt. Belassen Sie das Schnittgut auf der Fläche, bis es trocken ist und gut nach Heu duftet, damit die Samen ausfallen können und somit das Weiterbestehen der Blühfläche gesichert ist. Transportieren Sie das Mähgut dann nach vollständiger Trocknung ab. So werden der Fläche Nährstoffe entzogen und der Boden wird über die Jahre zunehmend magerer, denn für Wildblumenwiesen gilt: je nährstoffärmer umso artenreicher stellen sich Flora und Fauna ein. Hat sich Ihr neues Schmuckstück nach ein paar Jahren gut eingewachsen, werden Sie jedes Jahr aufs Neue mit der kunterbunten Vielfalt unserer heimischen Arten beschenkt!

„Natur im Garten“ Telefon: +43 (0) 2742 / 74 333