Weltumwelttag - Plastik im Garten reduzieren

(c) K. Weber, Natur im Garten

Unser Umgang mit Kunststoff und die Herausforderungen, welche die menschlich verursachte Anreicherung von (Mikro-) Plastik in der Umwelt mit sich bringt, sind mehr als dringliche Themen. Kaum oder gar nicht für das freie Auge sichtbar, essen wir aktuell etwa eine Kreditkarte Kunststoff pro Woche! Am 5. Juni, dem Weltumwelttag, lautet das Motto deshalb weltweit „solutions to plastic pollution“. Kunststoff ist aufgrund vorteilhafter Materialeigenschaften per se ein nützlicher Werkstoff. Unseren Umgang mit Kunststoff sollten wir jedoch laufend reflektieren und verändern. Schenken Sie dem Thema „Plastik im Garten reduzieren“ bewusst Ihre Aufmerksamkeit und regen Sie diesbezüglich gezielt Gespräche in Ihrem sozialen Umfeld an. Gemeinsam lässt sich viel bewegen – Möglichkeiten zur Plastikreduktion im Garten gibt es viele!

„Im Privatgartenbereich bieten sich vielerlei Möglichkeiten, gewohnte Materialien und Utensilien aus Kunststoff und deren Einsatz im Garten kritisch zu hinterfragen sowie die Verwendung von Kunststoffprodukten maßgeblich zu reduzieren. Bei der Wahl der Gartenwerkzeuge beispielsweise, lohnt stets der Griff zu hochwertigeren Produkten. Gartengeräte aus Holz und Metall sind robust und bei jährlicher Wartung äußerst langlebig“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.

Am Weg zum „sauberhaften“ Garten – Plastik ade!

Die Gartenbranche bemüht sich um Kunststoffalternativen – unterstützen Sie diese Marktentwicklung durch Ihre bewusste Nachfrage und Kaufentscheidung. Sie können den Weg aus der Plastikflut aktiv vorantreiben!

  • Verpackungsmüll wo immer möglich reduzieren bzw. vermeiden: z.B. Samensackerl aus Papier, Erde im Bigbag (z.B. gemeinsam mit den Nachbarn bestellen) oder unverpackt liefern lassen, Kompost selbst herstellen

Keinesfalls Plastik im Biomüll entsorgen

Anzuchttöpfe: Ton, kompostierbare Materialien wie Holz-, Hanf- oder Kokosfaser, Klopapierrollen, Töpfe aus Zeitungspapier, Eierschalen, Upcycling

  • Übertöpfe, Untersetzer: Keramik, Metall, Holz, Ton, Stein, Bepflanzen von allerlei Utensilien wie Schalen, alten Teekannen und Heferln, Fässern, Wannen, Holzkonstruktionen, Körben, alte Teller als Untersetzer – eben „plastikfrei“ kreativ!
  • Pflanzen im Topf: wurzelnackte Ware und mehrjährige, statt einjähriger Pflanzen bevorzugen, Gemüse vorziehen, Stauden/Gehölze/Zimmerpflanzen selbst vermehren, der Handel bietet bereits abbaubare Töpfe aus Sonnenblumenschalen, Holz- oder Hanffaser, Altpapier oder zumindest Töpfe aus recyceltem Kunststoff, im Handel fragen ob Kunststofftöpfe zurückgebracht werden können, auf Märkten Pflanzen ohne Topf kaufen, Pflanzentausch in der Nachbarschaft   
  • Pflanzenstecker: Metall, Holz, Ton, Emaille, selbst bemalte Steine
  • Düngemittel: Selbstherstellung mittels Kompostierung, Jauchen, Nutzung von Gründüngung und Mulchdecken aus Pflanzenresten (Grasschnitt, Holzhäcksel, Beikräuter, Erntereste)
  • Schneckenschutz, Rasenkanten: aus Metall, Rasenkanten auch aus Stein
  • Unkrautvlies, Mulchfolie: Mulchen mit Rasenschnitt, Häckselgut, Hanf- oder Flachsschäben, Laub, Vliese und Kulturschutznetze aus Schaf- oder Baumwolle, Papiermulchfolie
  • Schnüre, Bindematerial, Drähte: Schnüre aus Naturmaterialien wie Baumwolle, Flachs- oder Kokosfaser, Draht ohne Kunststoffmantel
  • Komposter, Hochbeet: aus Hartholz, Ziegel/Stein, Gitterkompost, Kompostmiete ohne Einfassung, Hügelbeet, Hochbeet in Steintrögen oder alter Badewanne
  • Balkonkästen: Holz, alte Dachrinnen, Holzkisten, Metallwannen
  • Gartenwerkzeug, Gießkanne, Regentonne, Terrassenbelag, Gartenmöbel, Gartenhäuschen: Holz (wo immer möglich unlackiertes Holz bevorzugen), Metall, Stein, Bürsten und Besen mit Naturborsten – setzen Sie stets auf langlebige, strapazierfähige Materialien
  • Zaunelemente, Abgrenzungselemente: Holz-, Metall-, Bambus- oder Schilfmatten, Ziegel, Weiden-, Hartriegel-, Haselruten
  • Rankhilfen, Pflanzstäbe: Metall-, Holz-, Bambusstäbe, Weiden-, Haselruten, Draht ohne Kunststoffmantel, Stahlseile, Naturfaserschnüre
  • Frühbeet, Glashaus: alte Fenster, Holz/Ziegel/Glas Konstruktionen
  • Rasentrimmer, Rasenmäher: Bearbeitung auf kleinen Flächen manuell mit Heckenschere, Sichel, Sense, etc.; „Werkzeuge Gemeinschaft“ mit Nachbarn; weniger genutzte Bereiche in Kräuterrasen, Wildpflanzensaum entlang der Hecke, Blumenwiese oder pflegeleichte Staudenbeete umwandeln
  • Tiere: Nistkästen aus unbehandeltem Holz oder Holzbeton, Meisenknödel selbst herstellen oder ohne Netz verpackt kaufen; Kunststofffäden und -schnüre, in der freien Natur insbesondere auch Angelschnüre, Müllsäcke, Kotbeutel, Luftballonreste (auch aus Naturlatex!), Metallreste und Glasscherben können allesamt zu schlimmen Verletzungen bei Tieren führen – entsorgen Sie diese stets sachgerecht in geschlossenen Behältern.       

Let’s talk about it! Sprechen Sie mit Ihren Mitmenschen darüber, wie Sie persönlich Kunststoff im Garten vermeiden und regen Sie Ihre Umgebung zum Mitmachen an – „Let’s find solutions to plastic pollution“, denn es gibt keinen Planeten B. Weitere Infos zum globalen Weltumwelttag finden Sie unter www.worldenvironmentday.global

Plastik im Boden - Mitforschen und gewinnen

Bis zum 31. Juli 2023 können Sie die Forschung zum Thema Plastik im Boden im Rahmen von "Bunter Boden - Wie viel Plastik verbirgt sich in unseren Böden?", dem Citizen Science Projekt der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit), tatkräftig unterstützen und tolle Preise gewinnen: www.ages.at/ages/presse/news/detail/plastik-im-boden-mitforschen-und-gewinnen

Weitere Veranstaltungen sowie Informationen rund um die ökologische Bewirtschaftung im Garten:

„Natur im Garten“ Telefon +43 (0)2742/74 333, gartentelefon@naturimgarten.at , www.naturimgarten.at

„Natur im Garten“ Telefon: +43 (0) 2742 / 74 333