Vorsicht beim Einsatz von Schneckenkorn

Der Frühling nähert sich mit großen Schritten. Auch die unliebsamen Schnecken erwachen langsam aus ihrer Winterstarre bzw. schlüpfen aus ihren Eiern und stürzen sich hungrig auf die derzeit spärlich vorhandenen Futterquellen. „Natur im Garten“ erklärt, wie Sie die gefürchtete Spanische Wegschnecke jetzt am effektivsten bekämpfen. In jedem Fall gilt: Finger weg vom herkömmlichen Schneckenkorn. Denn Schneckenkorn kann auch für Nützlinge und Haustiere lebensbedrohlich sein.

„Generell gilt: im Naturgarten fällt die Schneckenplage meist weniger schlimm aus, da dort nützlingsfördernde Strukturen auch den natürlichen Schneckenjägern Platz bieten. Neben dem Igel oder Tigerschnegel zählen auch Glühwürmchen und Laufkäfer zu den Schneckenvertilgern“, weiß Katja Batakovic, fachliche Leiterin von  „Natur im Garten“. Nacktschnecken bereiten den Gärtnerinnen und Gärtnern Kopfzerbrechen, weil die vermehrungsfreudigen Weichtiere vor allem junge Gemüsepflanzen und die zarten Neutriebe der Stauden binnen kurzer Zeit kahl fressen. Vermeiden Sie  in jedem Fall den Einsatz von herkömmlichem Schneckenkorn. Der in vielen Schneckenkörnern enthaltene Wirkstoff Metaldehyd kann auch das Leben anderer Tiere im Garten gefährden! „Gifte haben im Garten nichts verloren. Schneckenkorn führt bei Hunden und Katzen zu Muskelkrämpfen, einem Anstieg der Körpertemperatur und in weiterer Folge werden Eiweiße im Organismus zerstört. Besonders gefährdet sind Welpen und alte bzw. kranke Tiere. Wenn Haustiere Schneckenkorn fressen, ist das lebensgefährlich für sie und Sie müssen umgehend einen Tierarzt aufsuchen“, so Davor Stojanovic, Leiter des Tierheims St. Pölten.

Ökologische Reduzierung der Nacktschnecken Population
„Wir empfehlen Nützlinge zu fördern, um Schädlinge auf natürliche Weise in den Griff zu bekommen. Gemüsebeete lassen sich mit Schneckenzäunen schützen“, so Batakovic. Absammeln von Spanischen Nacktschnecken und ihren Eigelegen ist effizient und schonend. Sehr wertvoll bei der Bekämpfung von Schnecken ist der Tigerschnegel. Diese bis 20 Zentimeter lange Nacktschneckenart frisst nämlich keine frischen Pflanzen, sondern Pflanzenreste, Aas, Pilze und – ganz wichtig – andere Nacktschnecken und mitunter deren Eigelege. Tigerschnegel bevorzugen feuchte Hohlräume, Totholzstrukturen und nutzen Klettermöglichkeiten wie Mauern oder Bäume für die Paarung. Wenn sie bei starkem Befall biologisches Schneckenkorn mit Eisen-III-Phosphat an den ersten frühlingshaft warmen Tagen ausbringen, findet die Spanische Wegschnecke noch kaum andere Nahrungsquellen und wird sich ziemlich sicher auf die Köder stürzen. Viele einheimische, harmlose Nacktschneckenarten schlüpfen später als die Spanische Wegschnecke und werden durch das zeitige Ausbringen des biologischen Schneckenkorns geschont.

„Natur im Garten“ Telefon: +43 (0) 2742 / 74 333