„Natur im Garten“ Gartentipp zum Internationalen „Natur im Garten“ Tag: Raupenfutterpflanzen – Ohne Raupe kein Schmetterling!

Der internationalen „Natur im Garten“ Tag am 30. Juni, steht ganz im Zeichen des ökologischen Gärtnerns. 2023 widmet sich „Natur im Garten“ insbesondere unseren heimischen Schmetterlingen. Die hübschen Gartenbesucher spielen von der Raupe bis zum Falter eine wesentliche Rolle im heimischen Artengefüge. Mit über 4.000 Arten gilt Österreich als Schmetterlingshotspot Europas, doch bereits mehr als die Hälfte dieser Artenvielfalt ist ernsthaft gefährdet. Zum Schutz unserer Schmetterlinge ist es vor allem wichtig, verschiedene Raupenfutterpflanzen im Garten zu haben – denn ohne Raupen gibt es keine Schmetterlinge! Die Falter fliegen vor allem auf Blüten, doch ihre Kinder ernähren sich von Gräsern oder Blättern - viele lieben insbesondere „Unkraut“. Wenn wir uns an bunten Schönheiten im Garten weiterhin erfreuen wollen, braucht es also vor allem Toleranz und das Bewusstsein, wie wichtig ökologisches Gärtnern ist.

„Pflegen Sie Ihren Garten ohne chemisch-synthetische Pestizide, Kunstdünger und verzichten Sie auf Torfprodukte. Ein wildes Eck, in welchem ‚Unkraut‘ gedeihen darf, ein blühender Saum entlang der Hecke, extensive Mahd unserer Blumenwiesen – wir können viel tun, um Raupen und damit letztlich den Schmetterlingen zu helfen“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.

1+1=2: Schmetterlinge lieben „Unkraut“ – und wir lieben Schmetterlinge

Jede Schmetterlingsart hat ihre Vorlieben, sie ist also auf mehrere bis hin zu nur einer bestimmten Pflanzenart spezialisiert und braucht diese zum Überleben. Ohne „Unkraut“ im Garten würden zahlreiche unserer Schmetterlinge verschwinden. Das Landkärtchen z.B., Insekt des Jahres 2023, frisst als Raupe vorwiegend an Brennnesseln. Auch die Raupen von Tagpfauenauge, Admiral, Distelfalter und Kleinem Fuchs lieben saftiges Brennnesselgrün. Lassen Sie Brennnesseln deshalb am besten an verschiedenen Plätzen (sonnig, halbschattig und schattig/feucht) im Garten wachsen und auch über den Winter stehen, denn die Puppen ruhen dort bis zum Wunder der Verwandlung.

Der Zitronenfalter, der uns als einer der ersten Schmetterlinge im Frühling erfreut, legt seine Eier nur auf Faulbaum und Kreuzdorn. Ohne diese Gehölze gäbe es den Zitronenfalter nicht mehr. Wie trostlos wäre ein Frühling ohne diesen frohen Boten?

Einige der klassischen Schmetterlinge des Siedlungsraums fressen gerne an Gemüse und sind somit stetigen Bekämpfungsmaßnahmen ausgesetzt. Schwalbenschwanz und sogar der Große Kohlweißling sind daher schon selten geworden. Dill, Fenchel und Karotte sind klassische Futterpflanzen der bunten Schwalbenschwanzraupen, sie fressen in der Regel nur einzeln sitzend an ihrer Futterpflanze und richten dort keinen Schaden an. Die Raupen diverser Weißlingsarten und des Resedafalters sind an Kreuzblütlern wie Kohl, Rucola oder Rettich aber auch an Kapuzinerkresse zu finden. Die Raupen der Weißlinge kann man mit Kapuzinerkresse trickreich vom Gemüse „abziehen“ – Insektenschutznetze sind ein zuverlässiger Schutz für Kohl- und Zwiebelgemüse.

Die Blätter von Himbeere und Brombeere sind Babynahrung für Kaisermantel und andere Perlmutterfalterarten sowie für den kleinen, wunderschön schillernden Brombeerzipfelfalter, der auch gerne an Ginster-Arten nascht. Kleine, leuchtende Juwelen sind auch die zahlreichen Bläulings-Arten. Der Ginster-Bläuling frisst, wie der Name schon sagt z.B. am Besenginster und der Kronwicken-Bläuling z.B. an Bunter Kronwicke. Sie sehen also – damit Schmetterlingsvielfalt existieren kann, braucht es eine bunte Pflanzenvielfalt.

Besonders imposante Wesen gibt es unter den Nachtfaltern. Das Wiener Nachtpfauenauge etwa frisst an Blättern von Esche, Kirsche, Walnuss oder Apfelbaum. Der Totenkopfschwärmer nascht am Grün von Nachtschattengewächsen wie Erdäpfeln oder an Liguster, Trompetenblume sowie Tollkirsche. Damit Nachtfalter überleben können, brauchen sie vor allem Gärten und Grünräume ohne Lichtverschmutzung.

„Wenn sich nie etwas ändern würde, gäbe es keine Schmetterlinge“ (Wendy Mass)

Wir haben es in der Hand, unseren Schmetterlingen und ihren Raupen Lebensraum in unseren Gärten und Gemeinden zu schenken. Das einfachste Rezept dafür: ab heute nach „Natur im Garten“ Kriterien gärtnern, um gemeinsam jetzt und in Zukunft für die Vielfalt an bunten Schmetterlingen in unseren Gärten und Grünräumen zu sorgen!  

Die Schmetterlings-App

Die Naturschutzstiftung „Blühendes Österreich“ der REWE International AG hat eine sehr nützliche App erstellt, mit der jede und jeder helfen kann, wichtige Daten rund um unsere Schmetterlinge zu sammeln. Durch die wissenschaftliche Auswertung dieser Daten erlangen wir mehr Kenntnis über Verbreitung, Vorkommen und Häufigkeit unserer Schmetterlinge. Dadurch können geeignete Schutzmaßnahmen für die jeweiligen Arten erarbeitet und umgesetzt werden.

Laden Sie sich die kostenlose Schmetterlings-App noch heute auf www.schmetterlingsapp.at herunter und legen Sie gleich los, denn jede Sichtung ist wertvoll! Die App zum Citizen Science Projekt „Schmetterlinge Österreichs“ steht kostenlos in den App-Stores von Apple und Android zur Verfügung. Auf www.schmetterlingsapp.at gibt es auch eine Desktopversion.

Veranstaltungstipps von „Natur im Garten“ für Privatgärtnerinnen und -gärtner:

Bis zum 31.8.2023 findet der „Natur im Garten“ Fotowettbewerb „Schmetterlinge - bunte Schönheiten im Fokus“ statt! Setzen Sie einen heimischen Schmetterling in Szene und gewinnen Sie mit etwas Glück tolle Preise von „Natur im Garten“, CEWE & dem „Natur im Garten“ Premium-Partner Multikraft sowie den „Natur im Garten“ Schaugärten. Wir freuen uns auf Ihr Foto! Nähere Informationen unter www.naturimgarten.at/fotowettbewerb-2023  

Vortrag: Gärten für Schmetterlinge, Bienen, Hummeln & Co

Schmetterlinge, Hummeln und Bienen sind wichtige Bestäuber in unseren Gärten. Sie brauchen aber nicht nur Blüten, sondern auch geeignete Niststrukturen oder Futterpflanzen, um sich entwickeln zu können. Bei diesem Vortrag erhalten Sie Tipps wie Sie ihren Garten attraktiv für diese Bestäuber gestalten können. Außerdem gewinnen Sie interessante Einblicke in das Leben dieser Tiere!

Dienstag, 27.06.2023 von 19.00 bis 20.30 Uhr im Stiftsrestaurant Altenburg, Abt-Placidus-Much-Straße 1, 3591 Altenburg (HO)

Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich

Bezirk Baden:
Schlosspark Laxenburg:

Freitag, 30. Juni, 20 bis 22 Uhr: Mondscheinführung in der Franzensburg

Die Mystik der nächtlichen Franzensburg - mit einem launigen Burggespenst!

https://schaugartenkalender.naturimgarten.at/29094/mondscheinfhrung-franzensburg

Bezirk Gänserndorf:
Schloss Hof

Samstag, 01. Juli, 18 bis 23 Uhr: Sternenpicknick

Genießen Sie einen Abend unter dem bezaubernden Sternenhimmel von Schloss Hof und begeben Sie sich auf eine verführerische Reise ins nächtliche Barock.

https://schaugartenkalender.naturimgarten.at/184126/sternenpicknick#tabBeschreibung

Weinviertler Museumsdorf Niedersulz

Sonntag, 02. Juli, 10 bis 17 Uhr, Kinder – und Spielefest

https://schaugartenkalender.naturimgarten.at/177610/kinder-und-spielefest#tabBeschreibung

Bezirk St. Pölten:

Museum Niederösterreich

Sonntag, 02. Juli, 13 bis 14 Uhr: Sonntag im MuseumsGARTEN

https://schaugartenkalender.naturimgarten.at/156052/sonntag-im-museumsgarten

Bezirk Hollabrunn:

Susis Pflanzentausch

Donnerstag, 29. Juni, 18 Uhr: Lavendelstab weben. Anmeldung notwendig

https://www.susis-pflanzentausch.com/lavendelstab-weben.html

Alle Veranstaltungen der „Natur im Garten“ Schaugärten finden Sie unter https://schaugartenkalender.naturimgarten.at/

Weitere Veranstaltungen sowie Informationen rund um die ökologische Bewirtschaftung im Garten:

„Natur im Garten“ Telefon +43 (0)2742/74 333, gartentelefon@naturimgarten.at

„Natur im Garten“ Telefon: +43 (0) 2742 / 74 333