„Natur im Garten“ Gartentipp: Gelsen – Vermehrung rechtzeitig eindämmen

Der aktuelle Wettermix aus Regen und warmen Temperaturen schafft beste Brutbedingungen für Gelsen. Hungrig umschwirren sie uns dieser Tage bei der Gartenarbeit, neben den heimischen Stechmückenarten hat sich mittlerweile auch ein Neuzugang in Österreich etabliert: die Asiatische Tigermücke. Über den globalen Güterverkehr gelangte die Art auch nach Europa; in Österreich wurde die Asiatische Tigermücke 2022 erstmals in allen Bundesländern nachgewiesen. Der Klimawandel begünstigt die Verbreitung der ehemaligen „Exotin“, abgelegte Eier können den Winter überstehen. Rund um das Haus, am Balkon und im Garten ist es deshalb sinnvoll rechtzeitig bzw. regelmäßig Maßnahmen zu treffen, um der Vermehrung von Stechmücken vorzubeugen.

„Tigermücken sind sogenannte Containerbrüter. Als Brutstätten dienen ihnen kleine Wasserstellen. Die Weibchen sind auch tagsüber auf der Suche nach einer Blutmahlzeit. Ist diese erfolgt, werden die Eier knapp oberhalb kleiner Wasserflächen abgelegt. Erst wenn der Wasserspiegel z.B. aufgrund von Regen steigt und die Eier unter Wasser gelangen, schlüpfen die Larven“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.

Brutstätten vermeiden

  • Regenwassertonne stets mit Deckel, feinem Gitter oder Netz aus feinmaschigem Material abdecken, um der Vermehrung von Gelsen vorzubeugen. Die Abdeckung bewahrt zudem Tiere, welche die Wassersammelstelle zum Trinken nutzen würden, vor dem Hineinfallen und Ertrinken.
  • Vogelbäder oder Trinkstellen sind besonders während der sommerlichen Hitze wichtig für zahlreiche Tierarten. Tägliche Reinigung und frisches Wasser sind jedoch oberstes Gebot, damit sich gut gemeinte Hilfe nicht ins Gegenteil verkehrt.
  • Entleeren Sie mögliche Brutstätten/kleine Wasserstellen wie Pflanzenuntersetzer, Planen, Hundeschüsseln oder Planschbecken mindestens einmal pro Woche.
  • Selbst Kleinstwasserstellen können Gelsen zur Vermehrung dienen. Überprüfen Sie Ihren Garten auf potenzielle Brutstätten und füllen Sie z.B. Schirmständer oder hohle Dekorationsobjekte mit Sand.
  • Halten Sie Dachrinnen sauber, damit das Regenwasser - am besten in eine abgedeckte Regentonne - abrinnen und zum Gießen aufgefangen werden kann.
  • Lagern Sie Gießkannen, leere Blumentöpfe, Untersetzer, Spielzeug, Aschenbecher etc. umgedreht oder unter Dach, damit sich kein Wasser darin sammeln kann.
  • In Garten- und Schwimmteichen ist nichts weiter zu tun, dort leben natürliche Fressfeinde wie z.B. Libellenlarven, Molche, Schwimmkäfer oder Wasserwanzen. In naturnahen Grünräumen gehen auch Vögel und Fledermäuse auf die Jagd nach Gelsen. Gelsenlarven sorgen als Filtrierer zudem für sauberes Wasser. So lästig Stechmücken für uns Menschen sind, so erfüllen sie wie jedes Lebewesen eine wichtige Funktion im Ökosystem. In Siedlungsgebieten finden sich in der Regel unverhältnismäßig gute Bedingungen für den Bruterfolg, während nützliche Gegenspieler in ausgeräumten Gärten und Grünräumen sowie durch den Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide fehlen. Naturnahes Gärtnern, privat ebenso wie im öffentlichen Raum, ist deshalb in vielerlei Hinsicht wichtig und nutzbringend.
  • Überwinterung verhindern: Tigermückeneier können den Winter in unseren Breitengraden überstehen. Selbst wenn die Brutstätte austrocknet, können die Eier bis zu zwei Jahre überdauern, und die Larven dann bei passenden Bedingungen schlüpfen. Am Ende der Gartensaison ist es daher wichtig, Behälter nicht nur abzuspülen, sondern abzubürsten bzw. abzuwischen und trocken zu lagern.

Veranstaltungstipps von „Natur im Garten“ für Privatgärtnerinnen und -gärtner:

Seminar: Sommer-Obstbaumschnitt für EinsteigerInnen

Freitag, 16.06.2023 von 14:30 bis 19:00, DIE GARTEN TULLN, Am Wasserpark 1, 3430 Tulln an der Donau (TU)

Samstag, 17.06.2023 von 09:00 bis 13:30, DIE GARTEN TULLN, Am Wasserpark 1, 3430 Tulln an der Donau (TU)

Mit dem richtigen Schnitt erreicht man eine bessere Wuchs- und Ertragsregulierung aber auch die Verbesserung der Gesundheit von Obstgehölzen.

In diesem Kurs werden in einem Theorieblock die Grundlagen des Erhaltungs- und Erziehungsschnittes gelehrt und im praktischen Teil das Schneiden unterschiedlicher Obstarten gezeigt und geübt.

Erfahren Sie mehr über Schnittführung, Kronenaufbau und Werkzeughandhabung, sowie über die Pflege und Verjüngung etablierter Obstbäume und deren Gesunderhaltung.

Bitte mitnehmen: Schnittwerkzeug, Schreibutensilien, evtl. Jause und wetterfeste Kleidung

Info: Am Tag des Seminars ist der Besuch der GARTEN TULLN inkludiert und Sie können gemütlich durch mehr als 70 Gärten spazieren.

Kosten: € 49,--

Anmeldung erforderlich

Weitere Veranstaltungen sowie Informationen rund um die ökologische Bewirtschaftung im Garten:

„Natur im Garten“ Telefon +43 (0)2742/74 333, gartentelefon@naturimgarten.at , www.naturimgarten.at

„Natur im Garten“ Telefon: +43 (0) 2742 / 74 333