5 Tipps zum Schutz von Igeln

(c) M. Wenighofer

Der Igel wurde vom Naturschutzbund zum Tier des Jahres 2018 gewählt. Das Maskottchen der Aktion „Natur im Garten“ ist ein erklärter Liebling vieler Gärtner und Gärtnerinnen, weil er zahlreiche unliebsame Gäste im Garten wie Schnecken frisst. Der Igel ist aufgrund seines spezifischen Verhaltens und des Fehlens eines natürlichen Fluchtreflexes zahlreichen Gefahren ausgesetzt. „Natur im Garten“ erklärt, wie Sie Igeln in ihrem Garten Schutz bieten können.

Igel erwachen in unseren Bereitengraden zirka im April aus dem Winterschlaf. Nachdem die Futterreserven aufgefüllt sich, beginnt die Paarungszeit, welche bis zirka Ende August andauert. Nach etwa 35 Tagen Tragzeit kommen vier bis sieben Jungigel zur Welt. Diese sind bei der Geburt 12 bis 25 Gramm schwer, rund sechs Zentimeter lang und haben schon Stacheln, allerdings sind sie von einer weichen Haut überzogen.  Erwachsene Igel haben 6000 bis 8000 Stacheln, die in die Rückenhaut eingebettet sind. „Die Igel-Mütter sind in dieser Zeit besonders aktiv, um Nahrung für ihre Jungtiere zu sammeln. Unfälle durch Autos oder Rasenmäher sind daher zu erklären, dass Igel keinen Fluchtinstinkt haben, sondern sich bei lauernder Gefahren einziehen. Aus diesem Verhalten entspringt in unserem Sprachgebrauch der Begriff ,Einigeln‘“, weiß Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Aktion „Natur im Garten“. Mit sechs Wochen sind die Jungen dann auf sich alleine gestellt und entdecken die Gartenwelt für sich.

 „Natur im Garten“ hat die fünf wichtigsten Tipps gesammelt, um Igeln Schutz zu bieten:

1.)   Mähen Sie tagsüber: Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv. Dadurch steigt die Gefahr, wenn sie am Abend oder in der Nacht den Rasen mähen – egal ob manuell oder mit einem Rasenroboter. Begutachten Sie bei der Mahd von hohem Gras vorweg die zu mähenden Flächen, ob die Igel gerade aktiv sind.

2.)   Bilden Sie strukturreiche Elemente in ihrem Garten: Ein „wildes Eck“ hilft bei der Suche nach Nahrung und bietet Nistmaterial oder einen Schlafplatz. Als Bewohner reichstrukturierter und kleinräumiger Landschaften sind nahrungsreiche Hecken oder Blumenwiesen, Gebüsche mit dichtem Unterwuchs, aber auch offene Flächen in naturnahen Gärten, Bäche und Waldränder für Igel lebensnotwendig.

3.)   Vermeiden Sie durchgehende Betoneinfassungen oder niedrig angesetzte Zäune: Igel können nicht klettern. Betoneinfassungen stellen eine unüberwindbare Barriere dar. Niedrige Maschendrahtzäune bergen die Gefahr, dass Igel steckenbleiben.

4.)   Vermeiden Sie chemisch-synthetischen Pestizide wie Schneckengift: Sie wirken sich negativ auf den Igelbestand aus, weil sich die Giftstoffe sich in der Nahrungskette anreichern.

5.)   Füttern Sie Igel im Sommer nicht: Nur in der nahrungsarmen Zeit im Frühling, wenn die Tiere ausgehungert sind und der Boden noch gefroren ist, und im Herbst, insbesondere für Jungtiere und Igelmütter,  kann es hilfreich sein, Futter anzubieten. Ausreichend ist ein flaches Schälchen im Garten mit einer Mischung aus Katzenfutter, Igeltrockenfutter und Weizenkleie oder Haferflocken. Geben Sie dem Igel keine Milch. 

Fotocredit: „Natur im Garten“ / Wenighofer

„Natur im Garten“ Telefon: +43 (0) 2742 / 74 333