Juni

(c) A. Haiden

Voll erblühte Rosen können am besten beerntet werden, wenn sich die Blütenblätter durch sanftes Ziehen schon leicht lösen. Oft liegt jedoch unter den Rosensträuchern ein richtiger Rosenblütenblätter-Teppich. Viel zu schade, diese vergehen zu lassen! Denn auch diese können, wenn sie rasch eingesammelt werden, vielfältig weiterverwendet und „veredelt“ werden. Getrocknet werden die Rosenblütenblätter auf Papier oder einem Tuch an einem luftigen Ort. Verschiedenfarbige Rosenblätter in einer Schale sind ein wahrer Blickfang. Duftrosen verlieren leider beim Trocknen rasch das Aroma. Im Potpourri muss daher der Duft mit ätherischen Ölen aufgefrischt werden.

Die schönsten Blumensträuße sind meist jene, die selbst gebunden aus dem eigenen grünen Reich ins Wohnzimmer geholt werden.

So bleiben Blumen in der Vase länger frisch:

  • Früh am Morgen jene Blumen schneiden, die gerade erst ihre Blüten öffnen.
  • Um Fäulnis im Wasser zu verhindern, sollten die Stiele von den untersten Blättern befreit werden.
  • Mit einem scharfen Messer die Stielenden schräg anschneiden und die Blumen unverzüglich ins Wasser stellen.
  • Nach etwa zwei Tagen das Wasser erneuern und die Stiele frisch anschneiden.
  • Dahlien, Sonnenhut, Margeriten und Astern werden bei voll geöffneter Blüte geschnitten. Nur etwas geöffnete Blüten sollten Löwenmaul, Pfingstrosen, Rittersporn, oder Gladiolen haben. Ringelblumen, Rosen, Nelken, Tulpen, Narzissen, Iris sowie Taglilien werden als Knospe geschnitten.

Der Verursacher von wurmigen Äpfeln ist der Apfelwickler. Der Falter legt seine Eier in der Nähe der Früchte ab. Die Larven schlüpfen und fressen sich in die Früchte ein.

Eine Möglichkeit einen Teil der Schädlinge abzuwehren, bieten die Fanggürtel aus Wellkarton. Dazu werden ab Ende Juni (je nach Temperatur) bis nach der Ernte 10 cm breite Streifen aus Wellkarton 30 bis 50 cm über den Boden fest um den Baumstamm gebunden. Die Raupen verlassen nach einigen Wochen die Früchte und verkriechen sich in Rindenritzen und in die Fanggürtel wo sie sich schließlich einspinnen. Die Fanggürtel regelmäßig kontrollieren und bei Befall vernichten (ca. 1x pro Woche kontrollieren).

Obstgehölze sind meist in der Lage ihren Blüten- und Fruchtansatz selbst zu regulieren. Das erfolgt beim so genannten Junifruchtfall, bei dem rund ein Drittel der inzwischen ungefähr haselnussgroßen Früchte abfällt.

Bei sehr starkem Fruchtbehang ist das oft nicht ausreichend. Werden zu dicht nebeneinander hängende Früchte nach dem natürlichen Junifruchtfall händisch ausgedünnt, werden die verbleibenden Früchte größer, die Qualität besser und auch die Blühwilligkeit für das Folgejahr wird erhöht. Es werden vor allem kleinere oder deformierte Früchte entfernt. Bei Apfel und Birne sollte eine Handbreit Platz zwischen den Früchten bleiben. Bei Zwetschken sollten nur etwa 30 Früchte pro Meter Fruchtholz bleiben.

Ab dem 24. Juni sollten Rhabarber und Spargel nicht mehr geerntet werden. Nach der intensiven Erntezeit brauchen diese Pflanzen ab Ende Juni eine Erholungsphase. Der Spargel darf nun endlich Triebe bilden und Blätter entwickeln. So können die Reserven wieder aufgefüllt werden, damit die Ernte im nächsten Jahr gesichert ist. Beim Rhabarber gibt es einen weiteren Grund für die begrenzte Erntezeit: Im Laufe des Jahres erhöht sich der Oxalsäuregehalt in der Pflanze, der Rhabarber wird dann unbekömmlich.

Gemüsearten wie Salat, Kohlrabi, Rote Rübe, Radieschen und Spinat können Nitrat anreichern. Nitrat wird generell von Pflanzen aufgenommen und ist eine wichtige Vorstufe für pflanzeneigene Stoffe. Die Umwandlung von Nitrat in der Pflanze in Zellsubstanzen ist jedoch von Licht und Temperatur abhängig. Damit bei diesen Pflanzen nicht zu hohe Nitratwerte entstehen, sollte nur mit Kompost gedüngt werden und möglichst erst am Abend geerntet werden. Dann haben die Pflanzen den ganzen Tag Zeit gehabt, das Nitrat umzuwandeln. So enthält ein um 18 Uhr geernteter Salat um die Hälfte weniger Nitrat also jener, der um 8.30 in der Früh geerntet wurde.

Blasenartige, teilweise rötlich verfärbte Wölbungen auf jungen Ribiselblättern fallen aufmerksamen Gartenfreunden gleich ins Auge.

Was hier im wahrsten Sinne des Wortes „dahinter steckt“, ist eine Laus. Beim Umdrehen der Blätter finden sich nämlich innerhalb der Blasen Blattläuse, bezeichnenderweise Johannisbeerblasenlaus genannt.

Die Saugtätigkeit der Tiere kann zu Wachstumseinbußen führen. Die frühzeitige Entfernung betroffener Blätter und die Förderung von nützlichen Fraßfeinden wie Marienkäfern ist oberstes Gebot. Die auf den Trieben überwinternden Eier können durch eine Austriebsspritzung mit ölhaltigen Bio-Mitteln erfasst werden.

Bei einer richtigen Pflege steht einer köstlichen und reichen Gurkenernte aus dem eigenen Garten nichts im Wege.

Gurken haben einen hohen Wasserbedarf, besonders aber ab der Ausbildung der ersten Früchte ist auf regelmäßiges Gießen zu achten – sonst können Gurken bitter werden. Dafür, am besten handwarmes, weiches Regenwasser verwenden. Um Pilzerkrankungen, wie den echten Mehltau zu vermeiden, nur den Boden durchdringend gießen, niemals die Pflanze selbst überbrausen. Bei Gurken die auf einem Rankgerüst wachsen, besteht der Vorteil, dass das Laub rasch abtrocknet, was Pilzerkrankungen verringert.

Da Gurken Starkzehrer sind, sind sie über Gaben mit organischen Düngern sehr dankbar.

Um die Bildung von Seitentrieben anzuregen, wird der Haupttrieb der Freilandgurke nach dem fünften oder sechsten Blatt gekappt.

Die mehrjährigen Stauden bringen mit ihrem Blütenreichtum Lebendigkeit und Farbe in den Garten und als bunte Blumensträuße auch ins Haus.

Die Farbenpracht geht leider nach der Blüte bei den meisten Stauden verloren. Bei einigen Arten kann jedoch durch einen Rückschnitt eine zweite Blüte gefördert werden. Diese fällt oft nicht mehr so üppig wie die Hauptblüte aus, aber es lohnt sich auf jeden Fall.

Bei Rittersporn, Lupine, Feinstrahlaster, Schafgarbe, Kugeldistel, Sonnenauge, Pfirsichblättrige Glockenblume, Spornblume und Kokardenblume werden die Blütenstände 10 bis 15 cm über dem Boden zurück geschnitten. Das sollte aber möglichst bald nach der Blüte geschehen, da sich sonst die Nachblüte nicht mehr entwickeln kann.

Damit die Pflanzen die benötigte Kraft zur Verfügung haben, ist gleichzeitig mit dem Rückschnitt eine Düngergabe erforderlich. Gedüngt wird am besten mit organischem Dünger wie z. B. Kompost. Außerdem sollten die Stauden anschließend gut gewässert werden.

Im Spätsommer dürfen wir uns dann über einen zweiten Blütenflor freuen.

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