Dezember

Wenn viele 2-5mm kleine schwarze „Muckerln“ in der Nähe von Topfpflanzen herumfliegen, dann sind das meist Trauermücken. Sie leben nur wenige Tage, können aber in dieser Zeit bis zu 200 Eier in die feuchte Erde legen. Diese Massenvermehrungen machen sie zu richtigen Lästlingen. Aber nur die weißlichen Larven in der Blumenerde können Schäden verursachen, da sie an den Wurzeln fressen.

Die Larven brauchen eine konstant feuchte Erde, daher empfiehlt sich als Gegenmaßnahme eine Zeit lang weniger oder/und nur von unten zu gießen und die Erde trocken zu halten. Auch Nützlinge können eingesetzt werden: Nematoden, mit dem Gießwasser ausgebracht, sind natürliche Feinde der Larven (im Fachhandel erhältlich).

Gegen die fliegenden Trauermücken helfen Gelbtafeln, an denen sie kleben bleiben. Oder einfach mit dem Staubsauger abfangen.

Misteln verbreiten vorweihnachtliche Stimmung, sie haben jedoch auch ein zweites Gesicht. Als Halbparasiten besiedeln sie verschiedene Laub- und Nadelgehölze. Mit wurzelähnlichen Auswüchsen die bis in die Leitungsbahnen der Wirtspflanze reichen entziehen sie Wasser und Nährstoffe; Misteln betreiben aber auch eigenständig Photosynthese. Vögel schätzen ihre Scheinbeeren als Nahrung und sorgen für deren Verbreitung.

Mistelaufwuchs schwächt Apfel- oder Birnbäume, fördert die Brüchigkeit von Ästen und mindert den Ertrag. Das Ausschneiden betroffener Stellen im Spätwinter (einzelne auch vor Weihnachten) ist daher empfehlenswert.

Mit den Barbarazweigen können aber auch Frühlingsblüten in die kalte Jahreszeit geholt werden. Sie werden traditionell am 4. Dezember geschnitten und sollten zu Weihnachten blühen. Geeignet sind Zweige von Kirsch – oder Apfelbäumen, Zierquitte, Haselnuss oder Fosythie. Voraussetzung ist, dass sie vorher einem Kältereiz ausgesetzt wurden. Gab es bis zum Schnittzeitpunkt noch keinen Frost, so können einige Stunden in der Gefriertruhe dem Zweig einen Winter vortäuschen. Die anschließenden warmen Zimmertemperaturen gaukeln dem Barbarazweig den Frühling vor, so dass sie schließlich mitten im Winter erblühen.

Wer im Winter die bunte Vogelwelt bewundert, kann auch jetzt schon den sommerlichen Wohnungsbedarf der Vögel unterstützen. Da alte hohle Bäume, Mauerspalten oder Erdhöhlen Mangelware sind, ist vor allem bei den Höhlen- und Halbhöhlenbrütern die Wohnungsnot groß. Mit ein wenig handwerklichem Geschick lassen sich leicht Vogelnistkästen bauen. Aufgehängte Nistkästen werden schnell von Meise, Kleiber, Gartenrotschwanz und Feldsperling besetzt. Der Durchmesser des Einflugloches entscheidet wer den Nistkasten bewohnen darf: Blaumeise 26 mm, Kohlmeise 30 mm, Kleiber 32 mm, Gartenrotschwanz 50 mm.

Wenn sich Grünkohl, Vogerlsalat und Lauch unter der Schneedecke verstecken, hat das etwas Gutes an sich: Der Schnee isoliert und schützt das Gemüse vor Frost und vor allem vor starken Temperaturschwankungen – denn diese machen dem Wintergemüse meist mehr zu schaffen als Minusgrade. Wird die Schneedecke zu hoch, dann wird die Ernte jedoch schwierig und auch kann das Gemüse darunter zerdrückt werden. Eine Abdeckung mit einem Vlies oder Reisig schützt auch in schneearmen Wintern und macht die Ernte bei Schneelage leichter. Durchgefrorenes Gemüse sollte besser nicht oder nur sehr behutsam geerntet werden. Es entstehen leicht Druckstellen, die schnell faulen – außerdem sollte die gefrorene Ernte sehr langsam auftauen und dann schnell verkocht werden.

Wenn sich der Raureif über den Rohrkolben und die zusammengebundenen Gräser legt und die Wasserfläche zufriert hat der Winter endgültig Einzug gehalten.

Die letzten Pflegearbeiten sollten jedoch noch vor dem richtigen Frost erfolgen:

Falllaub der umliegenden Bäume und Sträucher aus dem Teich entfernen – entweder regelmäßig mit dem Kescher abfischen oder einfach ein Netz zur Laubfallzeit über den Teich spannen. Auch abgestorbene Blätter von Seerosen und anderen Schwimmblattpflanzen werden jetzt entfernt.

Nicht abgeschnitten werden dagegen Röhricht und Gräser. Die hohlen Stängel sind wichtige Winterquartiere für diverse Insekten. Sie dienen aber auch dem Luftaustausch im Winter. Sind keine Rohrkolben oder ähnliches vorhanden, können im Winter Eisfreihalter eingesetzt werden.

Geht der Teich nicht im gesamten Uferbereich von der Tiefwasser- in eine Flachwasser- und Sumpfzone über, sollten an den Steilufern Ausstiegshilfen für hinein gefallene Tiere wie Igel, Mäuse usw. angebracht werden. Diese Rampe kann jetzt schon im Winter als Heimarbeit für die nächste Saison vorbereitet werden.

Im Winter wird es still um die Nützlingshotels: Kein emsiges Treiben und Summen durch die Insekten bei ihrer Wohnungssuche mehr.

Viele wollen diese Zeit nutzen, um die Hotelzimmer einer Grundreinigung zu unterzeihen. Bei genauerer Betrachtung wird der aufmerksame Hotelbetreiber jedoch bald bemerken, dass die meisten Löcher der Hölzer noch besetzt sind – „bitte nicht stören“ also! Die Larven in den Röhren brauchen dann noch eine Weile, um sich zur fertigen Wildbiene entwickeln zu können.

Besitzt das Nützlingshotel eine Kammer mit losen trockenen Blättern, Zapfen und Rinden dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich hier Marienkäfer, oder auch Ohrenwürmer zur Winterruhe zurückgezogen haben. Das Austauschen oder Ergänzen der Füllmaterialien würde also auch hier die Bewohner stören.

Auch in den warmen Jahreszeiten beschränkt sich die Pflege eines Nützlingshotels auf das Entfernen von Spinnweben und – Netzen. Spinnen sollten dem Hotel nämlich lieber fern bleiben, sonst geraten die frisch geschlüpften Wildbienen leicht in die Spinnen-Falle.

Eine gute Pflege verlängert die Lebensdauer der Gartenwerkzeuge. Zuerst werden die Gartenwerkzeuge gut gereinigt. Trockene Verschmutzungen werden abgebürstet, hartnäckiger Schmutz mit Wasser entfernt. Danach gut abtrocknen.

Bei den Metallteilen werden dann eventuell vorhandene Roststellen mit einer Drahtbürste oder mit Stahlwolle entfernt. Anschließend die Metallteile mit Öl (Pflanzenöl) einreiben.

Bei den Holzstielen wird die Festigkeit überprüft. Lockere Stiele werden entweder mit Keilen stabilisiert oder neu vernagelt. Rau gewordene Stiele werden abgeschliffen. Auch alle Holzteile werden anschließend eingeölt (sehr gut geeignet ist hierfür Leinöl).

Zu einer guten Wartung gehört auch spätestens alle 2 Jahre das Schleifen von Gartenscheren oder Rasenmähern, das entweder selbst gemacht, aber auch Fachleuten überlassen werden kann. Denn gut geschärft geht die Gartenarbeit leichter von der Hand.

„Natur im Garten“ Telefon: +43 (0) 2742 / 74 333