Tulln

Kunst und Erholungsraum an der Donaulände

Mit dem Gestaltungsprojekt „Kunst- und Erholungsraum Donaulände“ wurde seit 2015 für Gäste und BewohnerInnen der Stadt Tulln ein Ort des Eintreffens und des Verweilens aufgewertet.

Im Rahmen der Projektplanung gab es einen Bürgerbeteiligungsprozess mit Anrainerbegehung. Begleitet von den Planern von grünplan wurde ein Konzept zur Gestaltung von gesamt 9.560 m² erarbeitet. Die Tullner Donaulände entwickelte sich so vom städtischen Randgebiet zu einem vielseitig nutzbaren Aushängeschild der Stadt.

Anlässlich des Gartenfestes „Green Art“ wurde der Vorplatz zur Schiffsstation neugestaltet. Mit 140 Donauschiffen, den am Damm liegenden internationalen Radweg und als Erholungs- und Veranstaltungsraum wird das „Kunst- und Erholungsgebiet Donaulände“ von verschiedenen Alters- und Nutzergruppen täglich stark frequentiert. Ziel des Projekts war es, das Donauufer mit seinen belebten Wander-, Lauf- und Radwegen aufzuwerten und einen vielseitigen, attraktiven Freiraum mit erkennbarem Wert für BewohnerInnen und BesucherInnen zu schaffen. 19.300 klimafreundliche, standortangepasste, heimische wie exotische Stauden und Gräser wurden in gemulchten Staudenbeeten am Treidelpfad und stadtseitigen Dammböschungen und Freiflächen gepflanzt. Sitzmöbel erlauben Ruhepausen, und Lärchenholzdecks ermöglichen als „Wassertreppe“ den Zugang zur Donau. An ihr liegen Gasthafen, Erlebnis- und Gastronomieschiff sowie die Donau-Bühne, Auwald und DIE GARTEN TULLN.

Das Projekt „Art- and Recreational Area Donaulände“ gewann 2019 den European Award for Ecological Gardening.

Ökologie und Biodiversität
Mit variablen Blütenaspekten ernähren sie über die gesamte Vegetationsperiode zahllose Insekten und visualisieren natürliche Prozessen und jahreszeitliche Veränderungen. Nahe der Innenstadt finden Wildtiere mit Büschen und Felsformationen Brut- und Rückzugsgebiete.

Unter den rund 19.300 mehrjährigen und klimafitten Pflanzen, sind viele Gräser-Staudenbeete, unter anderen bestückt mit verschiedenen Salbeiarten und Sorten, Purpursonnenhut, Sonnenbraut, Edelsdisteln/Mannstreu, Skabiosen, Katzenminzen uvm. zu finden. Das Besondere an der Bepflanzung ist, dass sich möglichst ganzjährig ausgedehnte Aspektphasen ergeben. Geophyten erblühen im Frühjahr, Stauden blühen von Frühjahr bis Herbst, während im Herbst und Winter Blütenstände von Stauden und Gräsern die Beete schmücken, gleichzeitig Nahrung und Versteckmöglichkeiten für Vögel und Insekten bieten.

Zahlreiche Bäume unterschiedlicher Arten spenden sowohl auf der Liege- und Picknickwiese als auch über diversen Sitzgelegenheiten entlang der Donau im Tullner Stadtgebiet Schatten. Im Sortiment finden sich: Acer platanoides, Paulownia tomentosa, verschiedene Quercusarten, Pterocarya fraxinifolia, Maclura pomnifera, Ailanthus altissima, versch. Tilia, Fagus sylvatica, Acer saccharinum, Acers palmatum, Liriodendron tulipifera, Metasequoia glyptostroboides, div. Magnolia und viele andere Arten.

Kultureller und sozialer Wert
Der Uferbereich der Donau ist geprägt von der Schiffsanlegestelle, dem Gästehafen, dem Erlebnis- und Gastronomieschiff „MS Stadt Wien“ sowie der Donaubühne als Konzert- und Eventlocation. Sowohl der Treppelweg als auch der Dammkronenweg an der Donaulände sind stark frequentierte Spazier-, Lauf- und Fahrradstrecken. Mit den „Donauwellen“ wurden der Donauabschnitt um einen wertvollen Kunst- und Erholungsraum attraktiviert. Der Aufenthalt direkt an der Wasserkante zum Sonnenbaden, Picknicken oder Naturbeobachten von den gewellten Sitz- und Liegebänken aus, wertet den Stadtbesuch in Tulln deutlich auf.

Alter
Umsetzung seit 2015 und laufend. Ab 2018 wurden durch die Stadtgärtner einige bereits bestehende Grünflächen saniert bzw. neu geplant und umgestaltet.

Pflege
Ein reduzierter Einsatz von Bewässerung und Biologischen Düngern steht im Vordergrund. Die rein ökologische Pflege erfolgt durch das Gärtner-Team des Bauhofs der Stadtgemeinde Tulln. Unkrautmanagement wird einerseits mit Heißwasser, andererseits händisch mit Unkrautausstechern und Heindln durchgeführt. Je nach Jahreszeit sind etwa 3-4 Personen ca. 3-4 Wochen beschäftigt.

Anpassung an den Klimawandel

  • Baumpflanzungen
  • Mehrjährige Staudenbeete bieten Lebensraum für die Tierwelt
  • Mulchmaterialien (Miscnathus, Rindendekor, Kies, Lava) schützen den Boden vor Austrocknung, reduzieren den Beikrautdruck und Gießaufwand
  • Klimafitte Bepflanzung:

Die Pflanzenauswahl erfolgt nach Standortbedingungen: Licht-, Bodenverhältnisse, Hitzeverträglichkeit und Bewässerungsmöglichkeiten spielen dabei eine zentrale Rolle. Speziell bei den von den Stadtgärtnern entwickelten Bepflanzungen darf sich das Bild der Beete im Laufe der Jahre verändern und weiterentwickeln. So dürfen einige Pflanzen, wie etwa zweijährige, nach 2 Jahren verschwinden, während andere Füllpflanzen die entstanden Lücken zur Bestandsbildung nutzen. So entsteht ein abwechslungsreiches Bild der Beete - man darf immer wieder aufs Neue gespannt sein wie es im nächsten Jahr aussieht.

Planung
Grünplan GmbH – Freiraumarchiktektur und Gartenraum
Picknickwiesen, Neue Schiffsstation, Klosterweg

Stadtgärtner
Diverse bestehende Flächen Donauabwerts neugestaltet
Z.B. Jasmin-Beet, Großer Spitz, Verschönerungsvereinbeet,…

Auf der Karte


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