Hollabrunn
Teilfläche im Siebeckpark
Die Marktgemeinde Loosdorf hat sich innerhalb kurzer Zeit von einem Straßendorf zu einer bunten Quelle der Artenvielfalt gemausert. Entlang der B1 wurden trocken- und hitzeverträgliche Staudenbeete angelegt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Der Initiative zu diesem Projekt ging ein langjähriger Diskussions- und Entwicklungsprozess mit dem Dorferneuerungsverein voran. Bald wurde klar, dass man sich für eine möglichst pflegeextensive und trockenheitsverträgliche Begrünungsvariante entlang der Hauptstraße entscheiden möchte. Wo doch der Standort entlang der Bundesstraße sehr speziell ist und für Pflanzen sehr herausfordernde Standortsverhältnisse bietet.
Bäume und Pflanzen neben Straßen unterliegen im Normalfall extremen Salzbelastungen und trockenen Bodenbedingungen. Für die Beete wurden daher speziell entwickelte Substrate verwendet, die es ermöglichen, einerseits das Salz auszuwaschen und andererseits, genügend Wasserspeicherkapazität für Trockenperioden aufweisen. Zur Verwendung kamen drei verschiedene Substrate: Bei den Bäumen setzte man auf ein spezielles Unter- und Obersubstrat und bei den Staudenflächen kam ein Substrat mit Ziegelsplitt zum Einsatz. Hier wird eine Mischung aus 2/3 mineralischen Anteilen wie z.B. ungewaschener Kalkschotter, Splitt oder Ziegelsplitt und 1/3 organischen Anteilen empfohlen.
Diese Substratmischungen ahmen die natürlichen Standorte der hitzeliebenden Kräuter gut nach. Gerade bei den „Hungerkünstlern“ unter den Blühstauden gibt es viele attraktive Blüher. Seitdem blühen Schafgarben, Astern, Thymian und Königskerzen um die Wette.
Alter
2020
Pflege
Beim Anlegen der neuen Blumenbeete wurden speziell pflegeleichte und mehrjährige Pflanzen ausgesucht. Sie treiben jedes Jahr wieder aus und benötigen nur wenig Wasser und Pflege. Die Beete werden von den Bauhofmitarbeitern gepflegt.
Kultureller und sozialer Wert
Gerade im verbauten Gebiet ist die Veränderung des Klimas besonders spürbar. Die Pflanzen und Bäume locken nun viel mehr Spaziergänger und Radfahrer ins Freie. Ein ansprechendes Ortsbild zu haben, wirkt sich positiv auf die Gesundheit und Psyche der Bevölkerung aus, z. B. durch Farben, Abwechslung, Stimmung. So sorgt auch die Kühlung und Beschattung im Sommer dafür, dass der öffentliche Grünraum bei Hitze nicht mehr gemieden, sondern eben auch aktiv aufgesucht wird, dies eröffnet neue Begegnungszentren.
Ökologie & Biodiversität
Der vielfältige Blütenflor bietet Nahrung für viele bestäubende Insekten, im Gegensatz zu der oft ausgeräumten Kulturlandschaft. Es wurden insgesamt 35 Bäume und 10.000 Stauden gepflanzt. Loosdorf arbeitet hier aktiv gegen das Insektensterben und den Rückgang der Artenvielfalt.
Planer
Ing. Thomas Spitzer
„Natur im Garten“ Telefon: +43 (0) 2742 / 74 333