Wilhelmsburg
Therapiegarten Landespflegeheim
Im Zuge der Umgestaltung der Außenanlagen des Gasthofs wurde auch die südliche Ortseinfahrt von Rotheau, Gemeinde Eschenau, umgebaut. Die Gästeparkplätze wurden mit Schotterrasen befestigt, es wurde nur die Fahrgasse asphaltiert sowie eine Fläche vor dem Gastgarten gepflastert. Das überschüssige Oberflächenwasser wird in Wiesenmulden zur Versickerung gebracht.
Der Zugang zum Gebäude erfolgt über den Gastgarten, der zur Hälfte mit Pflasterklinker, im Sandbett verlegt, befestigt wurde. Der restliche Gastgarten ist ebenfalls als Schotterrasen angelegt.
Beim Umbau wurde der alte Pflanzenbestand erhalten, Neupflanzungen erfolgten mit Obstgehölzen sowie mit standortgerechten heimischen Gehölzen.
Großzügige Kiesbeete mit mehrjähriger Staudenbepflanzung zum Thema Gewürzkräuter im halböffentlichen Bereich sowie ein notwendiger kurzer Gehsteigabschnitt aus wassergebundener Decke wurden in das Ensemble integriert. Der Gastgarten wird durch eine zentrale Kräuterinsel gegliedert.
Ein Teil des Ensembles ist öffentliches Gut und wurde mit Genehmigung der Gemeinde mitgestaltet.
Der Wirt verwendet neben selbst gesammelten Wildkräutern natürlich auch sämtliche Kräuter sowie das Obst des Gastgartens und der Außenanlagen.
Die Beleuchtung wurde so vorgesehen, dass die optische Umweltverschmutzung möglichst gering gehalten wurde: mit drei Pollerleuchten, die nur nach unten strahlen, werden Seitenpunkte des Parkplatzes markiert.
Überhaupt ist der Betrieb mittlerweile ökologisch vorbildlich:
Es gibt eine Hackschnitzelheizung. Neben der Verarbeitung regionaler Produkte gibt es ein „verpackungsmüllfreies“ Frühstücksbuffet und es werden ökologische Wasch- und Putzmittel eingesetzt.
Besonderheit der Anlage
Mit der Bodenbefestigung und der Beleuchtung wird sehr sorgsam umgegangen. Zum Einsatz kommen regionaltypische Pflanzen; das Zulassen und Einbeziehung von Wildwuchs und Spontanvegetation ist Teil der Gestaltung. Die verschiedenen Maßnahmen führen zu einer Reduktion des Pflegeaufwandes.
Alter
Das alte Gasthaus, ursprünglich mit dazugehöriger Landwirtschaft und Fleischhauerei, wurde 2001 umgebaut und der Gastgarten errichtet. Im Jahr 2010 entstanden der Parkplatz und die restlichen Außenanlagen.
Pflege
Familie Pils pflegt die Flächen
Pflegeaufwand
Die Kräuterinsel im Gastgarten hat einen mittleren Pflegeaufwand. Die Wiesen- und Rasenflächen werden nur abschnittsweise gemäht, sodass sich Wildkräuter entwickeln können. Der Pflegeaufwand der Kiesbeete ist gering.
Kultureller und sozialer Wert
Das Gasthaus ist eines der ältesten Gebäude in der Ortschaft und dient durch Gasthausbetrieb auch als Begegnungsort. Die Anlage hat Vorbildwirkung aufgrund der Oberflächengestaltung und der extensiven Pflege der Grünanlagen.
Ökologie und Biodiversität
Die Biodiversität ist hoch. Verwendet werden heimische Gehölze und Stauden, sowie alte Obst- und Beerensorten. Besonders vielfältig ist der Gewürzgarten. Die Wiesenflächen werden extensiv bewirtschaftet und ein Aufkommen von Beikräutern ist erwünscht. Die Versiegelung ist auf ein Minimum begrenzt.
Anpassung an den Klimawandel
Das Regenwasser kann versickern und es sind standortangepasste Pflanzen verwendet worden.
Planer / Planerin
DI Helmut Schindl, DI Susanna Freiß
„Natur im Garten“ Telefon: +43 (0) 2742 / 74 333