Vogelfreundliche Gärten – Unterwuchs- und gehölzreich

Namen wie Haussperling, Zaunkönig, Gartenbaumläufer oder Hausrotschwanz singen ein Lied davon, dass Vögel schon seit langem unsere Gärten und Siedlungsräume beleben. Ihre fröhliche Existenz lässt viele Herzen höherschlagen. Und dass sie ab dem Frühling große Mengen an Larven, Raupen und Insekten – darunter viele Schädlinge–  an ihre Jungen verfüttern, macht sie zu unbezahlbaren Gartenhelfern. Um bleiben zu können, brauchen sie nicht nur ein vielfältiges Nahrungsangebot, sondern auch geschützte Nischen und Räume für verschiedenste Bedürfnisse – etwa den Nestbau oder Schutz vor besonderer Winterkälte, Wind und Raubtieren.    

„Nistkästen sind ein Ersatz für natürliche Höhlen in knorrigen Bäumen, die in Siedlungsgebieten heute oft fehlen, und fördern somit Höhlenbrüter wie verschiedene Meisenarten, Kleiber und Spatzen. Die Vögel können aber auch in besonders kalten Winternächten dort Zuflucht finden“ erklärt Katja Batakovic, fachliche Leiterin von „Natur im Garten“. Für Kohlmeisen und Spatzen sind Einfluglöcher mit 3 bis 3,5 cm Durchmesser passend, für die kleineren Blau-, Tannen- oder Sumpfmeisen weniger. Die Kleiber verkleben Einfluglöcher seitlich mit Lehm, wenn ihnen diese zu groß sind. Daher kommt auch ihr Name.

Halbhöhlenbrüter wie Hausrotschwanz oder Bachstelze geben sich mit etwas weniger Rundumschutz zufrieden – etwa auf Balken bzw. Konsolen unter Dachvorsprüngen, unter Brücken, in Mauernischen oder eben mit einem Nischenbrüterkasten in katzensicherer, erhöhter Umgebung. Der Hausrotschwanz überwintert als Zugvogel zwar zumeist im Mittelmeergebiet, in den letzten Jahren aber zunehmend auch in Österreich.

Eine Bauanleitung für beide Nistkasten-Typen und weitere Tipps, wie diese und weitere Vogelarten im Garten gefördert werden können, finden sich HIER.

Freibrütende Vogelarten wie die Amsel bauen ihr Nest nämlich gleich direkt in Bäumen, dichten Kletterpflanzen oder Sträuchern. Mit Dornen oder Stacheln bewehrt bieten etwa Weißdorn, Schlehdorn oder Heckenrose besonderen Schutz. Rotkehlchen und Zaunkönig hingegen brüten näher am Boden im Schutz wilder Strukturen wie Asthaufen, hochwüchsiger Stauden oder Dickichte.  Sie alle suchen als Weichfutterfresser gerne in Laubschichten unter Hecken oder in Kompostnähe nach Kleintieren wie Asseln oder Würmern, wo sie auch im Winter fündig werden können, nehmen bei starkem Frost aber auch gerne in Fett getränkte Haferflocken und Rosinen an.

Beerensträucher liefern nicht nur mit ihren Früchten Nahrung: Ihre Blüten locken ebenso Insekten an wie die von Gänseblümchen, Gundelrebe und Löwenzahn im Kräuterrasen. Grundvoraussetzung dafür ist der Verzicht auf Herbizide und intensive Düngung auf Rasenflächen.

Der Girlitz, ein grau-gelb gefärbter zierlicher Fink, frisst sogar fast ausschließlich die Samen von Wildkräutern wie Hirtentäschel, Löwenzahn, Vogelmiere, Wegerich und Ampfer sowie kleine Baumsamen wie etwa von Ulme oder Birke. Auch seine Jungen füttert er nicht nur mit Insekten, sondern auch mit einer Art Babybrei aus zerquetschten unreifen Samen.

Wer gerne Vögel beobachtet, ist auch 2025 wieder herzlich eingeladen zur Stunde der Wintervögel, im Zeitraum vom 4. bis 6. Jänner 2025 eine Stunde lang alle Vögel in seiner Umgebung zu zählen – am Futterhaus, Balkon, im Garten oder Park – und dann die jeweils gleichzeitig gesichtete Höchstzahl pro Vogelart bis 14. Jänner an Birdlife zu melden. Der Mitmachfolder und weitere Infos sind unter www.birdlife.at/page/stunde-der-wintervoegel zum Download verfügbar und unter www.birdlife.at/page/vogelportraets-winter gibt es Vogelportraits zur Einstimmung. Einige der dort vorgestellten Vögel bleiben das ganze Jahr bei uns, andere kommen zur Brutzeit ab März aus dem Süden oder im Winter aus nördlicheren Gegenden zu uns.

Veranstaltungstipps von „Natur im Garten“ für Privatgärtnerinnen und -gärtner:

Webinar „Gartentipp des Tages“ (online, kostenlos) zum Thema „Vögel im Garten“

Mittwoch, 05.02.2025, 18:00 Uhr: Nistkästen für unsere gefiederten Freunde
Lassen Sie sich online mit kurzen und knackigen Tipps rund um den Garten versorgen. Mit unserer Webinarreihe „Gartentipp des Tages“ erhalten Sie zwei Mal wöchentlich – jeden Montag und Mittwoch um 18 Uhr – live frische Garten-News von den „Natur im Garten“ Fachleuten. Detaillierte Informationen zu unseren kostenlosen Webinaren finden Sie unter www.naturimgarten.at/webinare.

Vogelstimmenspaziergänge in Amstetten und Tulln: Vögel am Gesang erkennen,
Teilnahmebeitrag jeweils € 18,00 pro Person, Anmeldung erforderlich – auf www.naturimgarten.at oder am „Natur im Garten“ Telefon unter 02742 / 74 333. Bitte mitbringen: Wetterfeste Kleidung und Schuhe, Schreibutensilien. Fernglas falls vorhanden. Regenschutz! Die Veranstaltungen finden bei jedem Wetter statt!

Bezirk Amstetten

Vogelstimmenspaziergang - Standvögel - „Natur im Garten“
Samstag, 08.03.2025 16-18 Uhr mit Bernhard Haidler „Natur im Garten“
Treffpunkt: Edlapark beim Teich, 3300 Amstetten

Bereits im Vorfrühling sind zahlreiche Vogelgesänge zu hören. Im Rahmen eines kleinen Spazierganges lernen Sie die Stimmen der bekanntesten Standvögel kennen. Sie erfahren dabei auch, wie der Garten durch naturnahe Gestaltung zum attraktiven Lebensraum für Singvögel werden kann und warum viele Singvögel wichtige Nützlinge im Garten sind.

Vogelstimmenspaziergang - Zugvögel - „Natur im Garten“
Fr, 9.5.2025 19:30-21:30 Uhr,
Treffpunkt: 3300 Amstetten, vor Eingang Volksschule Preinsbacherstraße

Mitte Mai sind bereits alle Zugvögel aus dem Süden zurückgekehrt und bereichern mit ihrem Gesang das morgendliche und abendliche Vogelstimmenkonzert. Im Rahmen eines kleinen Spazierganges lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Stimmen der bekanntesten Singvögel kennen. Der Schwerpunkt liegt bei diesem Spaziergang bei den Zugvögeln. Sie erfahren dabei auch, wie der Garten durch naturnahe Gestaltung zum attraktiven Lebensraum für Singvögel werden kann und warum viele Singvögel wichtige Nützlinge im Garten sind.

Bezirk Tulln
17.05.2025 17:30-19:30 mit Anna Leithner „Natur im Garten“ auf der GARTEN TULLN

Kohlmeise, Rotschwänzchen, Girlitz, Sperling & Co erfreuen Menschen nicht nur mit ihrem Gesang – sie sind auch eifrige Helfer bei der biologischen Schädlingsbekämpfung. Im Zuge der Jungenaufzucht im Frühling erbeuten sie jede Menge Raupen und andere Insekten. Wir stellen Ihnen bei einem Vogelstimmenspaziergang einige der beliebten Gartenbewohner vor. Außerdem erhalten Sie Tipps zur naturnahen Gartengestaltung, um den Lebensraum attraktiv für Vögel zu gestalten

„Natur im Garten“ Telefon: +43 (0) 2742 / 74 333