Palmkätzchen für Bienen stehen lassen

Weidenkätzchen, im Volksmund oft auch als „Palmkätzchen“ bezeichnet, sind die Blütenstände der Sal-Weide. Auch andere Weidenarten, wie Purpur- oder Dotterweide, haben diese flauschigen Blütenstände, welche bei der Osterdekoration eine große Rolle spielen. Noch wichtiger sind diese nektar- und blütenstaubreichen Blütenstände für bestäubende Insekten.

Als Frühblüher sind sie nämlich eine der  ersten  Nahrungsquelle für unsere Honigbienen. Aber nicht nur für diese stellen Weiden eine elementare Trachtquelle dar. Alle pollensuchenden Insekten, wie zum Beispiel Wildbienen, zu denen auch die kältetoleranten Hummeln gehören, sind auf Arten der Gattung Salix - die Weiden, angewiesen. Schmetterlingsarten, die als Falter überwintern und nun aus ihrer Winterstarre erwachen, wie etwa Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs oder Zitronenfalter, sind ebenfalls auf den Weidenkätzchen zu finden. Denn diese Gehölze stellen, von Ende Februar bis Mitte März, in manchen Gegenden die einzige Pollen- und Nektarquelle dar.

Leider sind in unserer Kulturlandschaft immer weniger Baumgruppen zu finden, in denen Weiden wachsen und blühen können. So beschränkt sich das Vorkommen vielerorts auf Bachufer, oder Weg- und Straßenränder.

Umso wichtiger ist es Schnittmaßnahmen an Weiden, wenn sie wirklich unumgänglich sind, aus naturschutzfachlicher Sicht erst nach der Blüte durchzuführen. Gemeinden können gerade hier einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der blütenbesuchenden Insektenfauna beitragen, indem sie den Bauhof erst nach der Blüte der Weiden mit Schnittmaßnahmen an Straßenböschungen und Wegen beauftragen.

Neben der pestizidfreien Unkrautbekämpfung ist ein angepasstes Schnitt-Management an Weiden ein wichtiger Baustein zum Erhalt der Insektenvielfalt im Gemeindegrünraum.

Auch bei der entnommenen Menge an Ast- und Stammmaterial sollte das Augenmerk auf das noch verbleibende Angebot als Bienenweide gerichtet werden. Deshalb ist von der gänzlichen Entnahme, bzw. dem totalen Kahlschlag an einem Standort  unbedingt abzusehen.

Werden in größeren Abständen jeweils nur die ältesten Stämme entnommen, wird Schäden durch Bruch von herabfallenden Ästen oder Stämmen vorgebeugt, gleichzeitig bleiben überlebenswichtige Nahrungsquellen für blütenbesuchende Insekten während des Frühjahres erhalten.

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