Für die Natur - Mit der Natur

Unsere Gemeinden sorgen mit viel Kompetenz, Einsatz und Herzblut für Lebensqualität in Niederösterreich und tragen wesentlich zu Umwelt-, Klima- und Artenschutz in unserem Bundesland bei.

„Natur im Garten“ Gemeinden halten sich bei der Pflege der öffentlichen Grünräume an die Kriterien von „Natur im Garten“ bzw. bekennen sich zu biologischem Pflanzenschutz. Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel werden bei der ökologischen Pflege durch biologische Mittel ersetzt. Gemeinden verzichten auf chemisch-synthetische Düngemittel und arbeiten mit organischen Düngern und Pflanzenstärkung, was den Aufbau und die Erhaltung eines gesunden Bodens gewährleistet. Pflanzenvielfalt, dauerhafte Bepflanzungen mit Stauden und Gehölzen, Bodenpflege und die Schaffung natürlicher Nischen können Pflegearbeiten wie Bewässerung, Unkraut jäten oder auch Pflanzenschutzmaßnahmen minimieren. Die „Natur im Garten“ Gemeinden zeigen so, wie sich ansprechende Grünflächengestaltung mit Ökologie und Naturnähe verbinden lässt.

Die Biotopvernetzung ist ein entscheidender Ansatz, um den Herausforderungen der Klimakrise, des Insektensterbens und des Biodiversitätsverlusts zu begegnen. Sie zielt darauf ab, naturnahe Lebensräume miteinander zu verbinden und so eine grüne Lebensader zu schaffen.

Wie funktioniert die Biotopvernetzung?
Die grüne Lebensader „Biotopverbund“ kann nur funktionieren, wenn große Kernflächen – die eigentlichen Lebensräume - über Korridore und möglichst viele Trittsteine miteinander verbunden werden. Korridore sind natürliche oder vom Menschen geschaffene grüne Wege (z.B. Flussufer, Hecken, Alleen, Waldstreifen) sie verbinden verschiedene Lebensräume miteinander. Tiere können diese nutzen, um zu wandern und sich zu vermehren. Trittsteine sind kleine Lebensräume, die als Rastplatz oder „Tankstelle“ zwischen größeren Biotopen dienen. Dazu gehören naturnahe gestaltete und gepflegte Elemente in unserer Umgebung: Gärten, Terrassen, Balkone, Dachgärten, Spielplätze, Altbäume, Staudenbeete usw.

Gemeinschaftliches Engagement:
Gemeinden spielen eine wichtige Rolle, indem sie öffentliche Grünräume ökologisch pflegen und naturnahe gestalten.
Dies schafft ein lebendiges Netzwerk im Siedlungsgebiet, das die isolierten Naturschutzflächen verbindet.

Lebensqualität und Artenvielfalt:
Durch ökologisches Gärtnern können wir Teil dieser grünen Lebensader sein und zur Steigerung der Lebensqualität und zum Schutz heimischer Tier- und Pflanzenarten beitragen.
“Natur im Garten” setzt sich dafür ein, das Bewusstsein für naturnahe Grünräume zu stärken und sowohl Privatgärten als auch Gemeinden bei der Umsetzung zu unterstützen. Gemeinsam können wir einen positiven Beitrag leisten!

Seit 25 Jahren engagieren sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von „Natur im Garten“ dafür, dass unsere Gemeinden ihre Grünflächen ökologisch gestalten und pflegen. Dabei spielt der Igel eine besondere Rolle – er ist das Wappentier der erfolgreichen Umweltbewegung und ein gern gesehener Besucher in Gärten und im Gemeindegrün. Doch er stellt gewisse Ansprüche:

1. Vielfältiger Lebensraum:
Der Igel benötigt weitläufige Flächen, um zu überleben. Neben Nahrung wie Insekten und Larven braucht er Verstecke wie dichte Hecken oder Asthaufen. Einfach nur “grün” genügt nicht – es kommt auf die Qualität der Grünraumelemente an.

2. Verzicht auf Chemikalien:
Flächen, die mit chemisch-synthetischen Düngern oder Pflanzenschutzmitteln behandelt werden, bieten weniger Lebensraum für Insekten und Bodentiere – genau das, was der Igel zum Überleben braucht. “Natur im Garten" Gemeinden” verzichten bewusst auf diese Mittel und setzen auf biologische Bewirtschaftung.

3. Vernetzung der Lebensräume:
Igelfreundliche Gemeinden schaffen sichere Korridore für den stacheligen Gesellen. Hecken, Kräuterrasen und Staudenbeete entlang von Straßen dienen als Verbindung zwischen den Lebensräumen. Warnschilder minimieren die Gefahr durch den Straßenverkehr.

4. Barrieren beseitigen:
Gemeinden achten darauf, dass Igel Durchgangsmöglichkeiten in Zäunen und Sockeln bzw. Ausstiegshilfen aus Gewässern mit steilen Ufern finden. Auch Müllsammelaktionen tragen dazu bei, dass sich Tiere nicht verletzen, wenn sie in alten Dosen und Flaschen nach Nahrungsresten stöbern.

Vielen Dank für die Mithilfe zum Wohl unserer stacheligen Freunde!

Wenn es darum geht, eine Blumenwiese anzulegen, stehen Gemeinden vor verschiedenen Möglichkeiten. Damit das Vorhaben erfolgreich ist und keine Enttäuschungen aufkommen, sollten die Ausführenden über die verschiedenen Ansätze Bescheid wissen.

Kontrollierte Verwilderung:
Diese Methode eignet sich für Flächen, die bisher nur selten gemäht wurden und bereits eine Grundausstattung an Kräutern aufweisen.
Dazu wird auf wenig frequentierten Flächen wie Böschungen oder Grünstreifen der Mährhythmus auf zweimal pro Jahr reduziert.
Das gemähte Gras und die Kräuter werden entfernt, um Nährstoffe zu reduzieren und die Artenvielfalt zu fördern.
Wichtig ist die Kommunikation mit der Bevölkerung, um den Sinn dieser Umstellung zu erklären.

Aussaat einer mehrjährigen Naturblumenwiese:

Bestehender Bewuchs muss entfernt werden (z. B. Rasenziegel ausstechen).
Eine 3 cm dicke Schicht Naturkies (Korngröße 0/8) gleicht das Niveau aus.
Andrücken oder Walzen nach der Aussaat verhindert Samenverwehung. Das Saatgut nicht einrechen oder mit Erde bedecken. Optimal für die Anlage sind die feuchten Monate vom Herbst bis zum zeitigen Frühling.

Welches Saatgut ist geeignet?
Beim Saatgutkauf auf die Artenzusammensetzung achten – heimisches Wildblumensaatgut bevorzugen. Viele Mischungen enthalten Exoten oder nur einjährige Arten. Diese Flächen sind dann zwar bunt und schön, aber nicht beständig und müssen immer wieder neu angelegt werden.
Jeder m² Blumenwiese zählt – bereits von kleinen Flächen mit heimischen Wiesenpflanzen profitieren viele Insektenarten.

Die Unkrautbekämpfung ist eine wichtige Aufgabe für Gemeinden. Dabei stehen ökologische Alternativen im Fokus, um die Umwelt zu schonen und gleichzeitig effektiv gegen unerwünschte Beikräuter vorzugehen.

Repräsentativen Bereichen wird dabei mehr Aufmerksamkeit geschenkt und hier auch ein höherer Pflegeaufwand betrieben. Auf wenig frequentierten Flächen werden Beikräuter viel stärker toleriert. So bleibt genug Raum für eine hohe Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren.

Mechanische Methoden statt Einsatz chemischer Mittel:
Handgeräte wie Pendelhacken oder motorbetriebene Bürsten entfernen Unkraut ohne den Einsatz von Chemie, die Straßenreinigung erfolgt praktischerweise gleichzeitig.

Thermische Verfahren:
Flämmen, Heißwasser oder -dampf nutzen Hitze zur Unkrautbekämpfung. Dabei werden oberflächliche Wurzelteile geschädigt und Samen an der Keimung gehindert. Abgestorbene Pflanzen sollten entfernt werden. Selbst hartnäckige Beikräuter werden mit jeder Anwendung geschwächt. Am besten wirken diese Verfahren, wenn die Pflanzen noch klein sind. Das Bodenleben wird hierbei geschont, weil die Hitze nur in die obersten Zentimeter eindringt.

Die aktuellen Witterungsbedingungen deuten darauf hin, dass wir uns speziell im Osten Österreichs auf trockene und heiße Sommer einstellen müssen. Diese Herausforderung betrifft insbesondere die Pflege und Gestaltung von Grünflächen in unseren Gemeinden.

Das Problem der Wasserversorgung auf Standorten mit schlechten Böden lässt sich jedoch elegant umgehen. Wir können attraktive, aber wassersparende Pflanzen für Stauden- oder Kräuterbeete auswählen.

Die Lösung liegt direkt vor unserer Haustür: Wir sollten uns die Pflanzen genauer ansehen, die natürlicherweise in den steppenartigen Ebenen Ostösterreichs vorkommen (z.B. Steppen-Salbei) oder sogar auf mageren, trockenen Böden an Wegrändern und Böschungen gedeihen (z. B. Natternkopf, Königskerze, Wundklee).

Diese Pflanzen haben spezielle Strategien entwickelt, um an trockenen Standorten zu überleben und zu gedeihen. Schmale Blätter wie die der Karthäuser-Nelke minimieren die Verdunstung, während filzige, silbrig behaarte Blätter (z. B. Grau-Sonnenröschen) das Sonnenlicht reflektieren und so Überhitzung und hohen Wasserverbrauch verhindern. Andere Arten wie Mauerpfeffer speichern Wasser in ihren ledrigen, dicken Blättern oder besitzen unterirdische Speicherorgane (z. B. Zwiebelpflanzen oder rhizombildende Arten wie Iris), um auch in trockenen Zeiten zu überleben.

Wir sollten diese Spezialisten gezielt an den sonnigsten und heißesten Standorten einsetzen, denn dort gedeihen sie am besten. Geeignete Plätze sind vollsonnige Bereiche, Südseiten von Böschungen oder Hänge ohne Beschattung durch Bäume. Auch Problemzonen mit Bauschutt im Substrat oder Traufenstreifen von Gebäuden bieten sich als Standorte an.

Diese Hungerkünstler benötigen spezielle nährstoffarme und vor allem durchlässige Substrate aus Kalkschotter, Splitt oder Ziegelsplitt mit einer oberflächlichen Humusbeigabe von 5–10%. Wichtig für eine funktionierende Pflanzung ist eine Planung mit der Auswahl von für den jeweiligen Standort geeigneten Pflanzenarten.

Lasst uns gemeinsam auf diese trockenheitsresistenten Pflanzen setzen, um so den Wasserverbrauch zu reduzieren und trotzdem neue attraktive Beete zu gestalten!

(c) M. Liehl-Rainer, Natur im Garten

Damit Bäume ihre volle Wohlfahrtswirkung entfalten können, ist eine sorgfältige Pflege in den ersten 15 bis 25 Standjahren unerlässlich. In dieser Jugendphase sollten wir die Bäume durch gezielte Schnittmaßnahmen “erziehen”. Eine von Anfang an gut ausgebildete Krone verhindert spätere massive Eingriffe und minimiert größere Wunden.

Worauf sollten wir achten?

Durchgehender Leittrieb und Vermeidung von Zwieselbildungen: Bereits in den ersten Jahren sollten wir auf einen zentralen Leittrieb achten und das Entstehen von Gabelungen (Zwiesel) vermeiden. Konkurrierende oder reibende Äste werden entfernt.
Lichtraumprofil entlang von Straßen: Bäume dürfen den Verkehr nicht beeinträchtigen. Das Lichtraumprofil ermöglicht es großen Fahrzeugen, wie Lastwagen, unter den Bäumen hindurchzufahren, ohne Schäden zu verursachen. Auf Straßen beträgt das Lichtraumprofil 4,5 Meter, bei Gehwegen 2,5 Meter. Die Bäume werden kontinuierlich “aufgeastet”, indem die unteren Äste ohne Verletzung des Astkragens entfernt werden. Der beste Zeitpunkt für den Schnitt ist während Vegetationsperiode, dann verheilen die Wunden am besten.

Schutz vor Sonneneinstrahlung und Frostrissen: Extreme Witterungsbedingungen können zeitverzögert Risse in der Rinde verursachen, die Eintrittspforten für Pilze und Bakterien darstellen. Um dem vorzubeugen, wickeln wir Schilfmatten um den Stamm oder tragen im Spätherbst einen weißen Stammanstrich auf.

Stammschutz am Fuß: Um Mähschäden an der Rinde zu vermeiden, bringen wir einen stabilen Stammschutz am Fuß des Baums an. Unsachgemäße Handhabung von Fadenmähern kann Rinde und Bast durchtrennen, wodurch der Baum die Assimilate nicht mehr in den Wurzelbereich leiten kann und abstirbt.

Regelmäßige Bewässerung: Junge Bäume benötigen 75–100 Liter Wasser pro Woche von Frühling bis Herbst. Gießmulden oder Gießsäcke an den Stützpfählen sind zeitsparende Methoden, um die Wasserversorgung sicherzustellen.
Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere jungen Bäume optimal gedeihen und ihre wichtige Rolle für Mensch und Natur erfüllen können!

(c) D. Tüchler, Natur im Garten

Die zunehmende Hitze und anhaltende Trockenheit stellen Gemeinden vor große Herausforderungen. Einerseits sollen viele Bäume gepflanzt werden, um das Mikroklima im Ort zu kühlen. Andererseits leiden immer mehr Bäume unter diesen extremen Bedingungen. Krankheiten und Schädlinge setzen einigen bewährten Baumarten wie Eschen oder Kastanien zu. Ein Umdenken bei der Baumartenwahl ist daher notwendig.

Anforderungen an neue Baumarten:

  • Trockenstresstoleranz
  • Hitzeverträglichkeit
  • Frosthärte
  • Geringe Standortansprüche
  • Geringe Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge
  • Passende Höhe und Wuchsform

Vielfalt an klimafitten Bäumen:

Den einen perfekten Zukunftsbaum gibt es nicht, aber es gibt viele geeignete Optionen.
Die Wahl hängt stark vom lokalen Klima und Standort ab.

Beispielbäume:

  • Feldahorn (Acer campestre): Für sonnige, kleinere Standorte geeignet.
  • Französischer Ahorn (Acer monspessulanum): Ebenfalls für sonnige Standorte.
  • Silberlinde: Trockenheitsverträglich, ideal als Alleebaum.
  • Pyramiden-Hainbuche: Gut an schattigen oder windigen Standorten.
  • Baum-Felsenbirne (Amelanchier x grandiflora): Kommt selbst in Containern oder Trögen gut zurecht.

Berücksichtigen Sie den Standort und die spezifischen Anforderungen, um die geeignetsten Bäume auch für Ihren Garten zu finden.

www.willbaumhaben.at

(c) M. Liehl-Rainer, Natur im Garten

Hecken im Siedlungsgebiet erfüllen wichtige Schutzfunktionen. Sie halten Wind, Lärm, Staub und Spritzwasser von den zu schützenden Flächen fern und bieten gleichzeitig Sichtschutz. Doch nicht nur wir Menschen profitieren von diesen grünen Barrieren – auch zahlreiche Lebewesen finden in den Sträuchern Schutz, Lebensraum und Nahrung.

Besonders im Frühling sollten wir an unsere Singvögel denken. Viele Arten nutzen dichte Hecken zum Bau ihrer Nester. Daher sollten radikale Schnittmaßnahmen von März bis Ende August vermieden werden. Bereits Ende Februar beginnen viele Vögel mit dem Nestbau. Das NÖ Naturschutzgesetz schützt unsere heimischen Vögel indirekt, indem es ihren Lebensraum und insbesondere ihre Nester bewahrt.

Grundsätzlich haben alle Sträucher ihre natürliche Wuchsform und -höhe. Sträucher werden nur geschnitten, wenn der vorhandene Platz nicht ausreicht oder wenn der Strauch einen bestimmten Zweck erfüllen soll, z. B. als Sicht- oder Windschutz. Viele heimische Wildsträucher eignen sich besonders gut, da sie robust und schnittverträglich sind und sich daher gut im Siedlungsgebiet einsetzen lassen.

Im Spätwinter empfiehlt es sich, Sträucher auszulichten, um ihre Verzweigung zu fördern. Dabei entfernt man abgestorbene Äste oder solche, die nach innen wachsen oder sich kreuzen. So erhält der Strauch mehr Licht, und seine Blühfreudigkeit wird angeregt. Alte und vergreiste Gehölze können ebenfalls radikal verjüngt werden, indem einzelne Triebe von Grund auf entfernt werden. Besonders bei Sträuchern wie der Hasel, die sich von der Basis her verjüngen, können alte Triebe an der Basis abgeschnitten werden.

Viele heimische Sträucher können auch auf Stock gesetzt werden. Dabei werden sie bis auf 10-20 cm Höhe zurückgeschnitten, wenn sie überaltert sind. Wichtig dabei ist, die Sträucher einer Hecke nicht alle auf einmal, sondern zeitversetzt – nur jeder dritte Strauch pro Jahr – zu schneiden.

Lasst uns gemeinsam die Pflege unserer wertvollen Hecken achtsam gestalten, damit sie weiterhin Schutz, Lebensraum und Nahrung für Mensch und Tier bieten.

Oft prägen einheitlich grüne Rasenflächen das Bild unserer Gemeinden. Doch warum nicht etwas mehr Buntheit ins öffentliche Grün bringen? Ein Blumen- oder Kräuterrasen bietet eine pflegeleichte, wassersparende und attraktive Alternative.

Vielfalt im Grün:
Ein Blumen- oder Kräuterrasen besteht aus Gräsern und niedrig wachsenden Wildkräutern wie Ehrenpreis, Gänseblümchen und Schafgarbe.
Im Gegensatz zur hohen Blumenwiese bleibt ein Blumenrasen niedrig und kann betreten werden.
Die blühenden Kräuter sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch wichtig für Insekten, die Nektar und Pollen benötigen.
Pflegeleicht und ressourcenschonend:
Ein Blumenrasen verträgt Trockenheit besser, da die Kräuter tiefere Wurzeln haben und sich so mit Wasser aus tieferen Bodenschichten selbst versorgen können.
Weniger Bewässerung und das Wegfallen der Düngung sparen Kosten und Arbeitszeit.

Natürliche Entwicklung:
Blumen- oder Kräuterrasen entstehen aus normalem Gebrauchsrasen, wenn auf Beikrautbekämpfung und Düngung verzichtet wird.
Abtransport des Mähguts fördert Kräuter und entzieht dem Boden Nährstoffe.
Die Blüten kommen gut zur Geltung, wenn nur so hoch gemäht wird wie eine Hand breit.

Einfache Aussaat:
Der Fachhandel bietet Blumenrasenmischungen für unbewachsene Erdflächen an.
Der ideale Zeitpunkt für die Aussaat ist im Herbst oder im zeitigen Frühling.
Lasst uns unsere Gemeindegrünflächen bunter gestalten und gleichzeitig die Artenvielfalt fördern!

Wenn ein Baum im Park durch Pilz- oder Schädlingsbefall stirbt – vielleicht ein stattlicher und schöner Baum –, ist das nicht das Ende, sondern erst der Anfang. Totholz birgt zahlreiches Leben und ist ein wichtiger Lebensraum für viele Organismen.

Insekten und ihre Gänge:
Larven von bunten Pracht- und imposanten Bockkäfern oder Holzwespen bohren sich durch das abgestorbene Holz und hinterlassen hohle Gänge.
Mikroorganismen im Verdauungstrakt dieser Tiere helfen, das wenig nahrhafte Holz aufzuschließen.

Wildbienen und ihre Bruthöhlen:
Verlassene Käfergänge bieten bestimmten Wildbienenarten eine willkommene Möglichkeit zur Anlage ihrer Bruthöhlen.
Die Wildbienen tragen Blütenstaub in die Holzgänge, legen ihre Eier ab und verschließen anschließend die Brutkammern.

Räuberische Insekten:
Feuerkäfer, Ameisenbuntkäfer und Schlupfwespen jagen im Gefolge der Holzbewohner.
Sie sorgen für ein ökologisches Gleichgewicht.

Zersetzung und Humus:
Weiches, morsches Holz bietet idealen Lebensraum für Larven einiger großer Käferarten wie dem Hirschkäfer.
Nach vielen Jahren zerfällt das Holz und geht in Humus über, unterstützt von Asseln, Regenwürmern, Milben und Tausendfüßern.

Totholz im öffentlichen Grünraum:
Stämme toter Bäume können als Skulpturen stehen gelassen werden, solange sie standsicher sind.
Moosbewachsene Baumstümpfe oder liegende Stämme schaffen ein märchenhaftes Ambiente und bieten Unterschlupf für feuchtigkeitsliebende Tiere.

Sicherheitsbedenken:
Wie alle Bäume auf Gemeindegrund werden auch die abgestorbenen fachlich beurteilt und standsicher gemacht.
Lassen Sie uns Totholz als wertvollen Lebensraum schätzen und die Artenvielfalt fördern!

„Natur im Garten“ ist eine vom Land Niederösterreich getragene Bewegung, welche die Ökologisierung von Gärten und Grünräumen in Niederösterreich und über die Landesgrenzen hinaus vorantreibt. Die Kernkriterien der Bewegung „Natur im Garten“ legen fest, dass Gärten und Grünräume ohne chemisch-synthetische Pestizide und Dünger und ohne Torf gestaltet und gepflegt werden. „Natur im Garten“ bietet unterschiedliche Angebote für private Hobbygärtnerinnen- und Gärtner genauso wie für Gemeinden, Profigärtnerinnen und -gärtner sowie Pädagoginnen und Pädagogen.

Spannende Themen warten bei unseren kostenlosen Webinaren auf Sie. Das „Natur im Garten“ Telefon: +43 (0) 2742 / 74 333 steht Ihnen für Gartenfragen zur Verfügung.

Bleiben Sie mit dem „Natur im Garten“ Newsletter, dem „Natur im Garten“ Magazin sowie als Facebook-, Instagram- oder YouTube-Fan immer up to date!

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