Wildes Eck und Zulassen von Wildwuchs
Im Naturgarten sollte es immer auch Bereiche geben, die nicht regelmäßig gepflegt werden und sich frei entwickeln dürfen. Ein Platz hinter dem Komposthaufen, der sich selbst überlassen bleibt, der Bereich wo Schnittgut und Laub abgelegt werden, ein Steinhaufen in einem sonnigen Eck, der liegenbleiben darf … Diese Orte werden vielleicht nicht sofort jedem Gast präsentiert – aber für das ökologische Gleichgewicht im Garten sind sie sehr wichtig.
Hier darf die Brennnessel wachsen, eine unerlässliche Futterpflanze für viele bunte Schmetterlinge, da verstecken sich Spinnen, Kröten und Laufkäfer in Steinritzen, um in der Nacht Jagd auf Schnecken und unliebsame Insekten machen zu können. Ja, und hier ist auch der Rückzugsbereich eines der beliebtesten Gartenbesucher – des Igels, dem Maskottchen der Bewegung „Natur im Garten".
Auch in unseren Beeten, im Rasen und in Fugen können wir ein wenig entspannter ans Jäten herangehen. So mancher Keimling trägt eine Überraschung in sich: Könnte sich daraus nicht eine prächtige Glockenblume entwickeln? Eine Margerite? Malve? Akelei? Oder gar ein Riese wie die Königskerze?
Wildpflanzen, die über Wind oder Vögel in unsere Gärten kommen, sind eine spannende Ergänzung zu unserer Gestaltung. Besonders im Rasen zahlt es sich aus, gelassen zu sein – ein Kräuterrasen mit Gänseblümchen, Schafgarbe, Günsel oder Gundermann ist trittfest, bunt, pflegeleicht und lockt viele Nützlinge in den Garten.